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ZWEITER AKT (Prächtiges Gemach. Hochzeitsbette im pompejanischen Stil.Die vier Königinnen sind eben daran, esmit Rosengewinden zu schmücken) ▼VIER KÖNIGINNEN▲ Kränze winden wir Fremder Hochzeit! Eifersucht meid uns, Bleibe uns fern! Wer eines Gottes Umarmung genossen, Selig bleibt er, Freut sich fremden Glücks! Glückliche Danae! Der sich vorgekündet ln goldenen Träumen - ln neuer Gestalt Tritt er strahlend hervor! Nicht Schwan - nicht Wolke - Ein herrlicher, goldener Mann! (Jupiterv ganz in Gold gekleidet,wie am Schlusse des ersten Aktes, tritt ein) ▼VIER KÖNIGINNEN▲ Jupiter-Midas, Midas-Jupiter, Sei uns gegrüßt! ▼JUPITER▲ So seid doch still! Schwer genug bleibt es, Das Geheimnis zu bergen! ▼VIER KÖNIGINNEN▲ In guter Hut Ist es bei uns! Sieh, wir winden dir Kränze zur Nacht Dir und Danae! ▼JUPITER▲ Schon auf Lydiens Throne Erkanntet ihr mich? Und grüßtet mich hier Als König Midas? ▼LEDA▲ Wer in des Schwanes Auge geblickt, Erkennt es wieder, Auch wenn es umgeben Von goldenem Helm! ▼SEMELE▲ Wer von der Wolke Zärtlichem Arme Selig umfoßt war - Erkennt ihn wieder, Sei das Erz noch so golden Und hart, das ihn schient! ▼ALKMENE▲ Du sebst befahlst, Daß in des Gatten, Amphitryons Armen, Ich niemand erkenne - AlsJupiter! ▼VIER KÖNIGINNEN▲ Jupiter-Midas, Midas-Jupiter! Lautere Seligkeit Aller Gestalten! Sei uns gegrüßt! ▼JUPITER▲ Mit eurem Singen Verrät ihr den Freund! Vollendet den Schmuck! ▼LEDA▲ (weiterarbeitend) Glückliche Danae! Der sich vorgekündet ln goldenen Träumen - (bricht ab - neugierig) Doch warum bliebst du Kein goldener Regen? Süßen Spieles Bald überdrüssig? ▼ALKMENE▲ Schien ein König der Lyder Dir mehr als der Gott? Worum tauschtest du Nochmals deine Gestalt? ▼JUPITER▲ Schlecht kennt ihr Danae! Nicht genügt ihr der Stunde Flüchtig Verkleiden! Nicht wonnigen Regens Glitzerndes Spiel! ▼ALKMENE▲ (beleidigt) So verachtest du nun Die frohen Gestalten! ▼LEDA▲ Schiltst du den Schwann, Du größter der Götter? ▼SEMELE▲ (ebenso) Gereut es dich wohl, Daß zum Olymp du zogst Auf luftigen Wegen? Gereut dich die Wolke? ▼BEIDE▲ Schiltst du den Schwan? Gereut dich die Wolke? ▼EUROPA▲ Bedauerst des Stieres Herrliche Kraft? ▼JUPITER▲ Freundinnen, hört doch! Tief im lnnern, Unerschlossen, Rätsel dem Gotte, Rätsel dem Menschen, Ruht Danaes liebe! ▼VIER KÖNIGINNEN▲ (ohne auf ihn zu hören) Unglücklich sind wir! Betrogene sind wir! Der uns genaht, Der herrliche Gott, Bereut die wonnige, Schöne Gestalt! ▼JUPITER▲ Gar nichts bereu ich. Doch anders ist Danae, Keusch und stolz, Voll Haß wider Freier! - Ein zartes Spiel War ihr der Regen, Ein glitzernd Ahnen Späteren Glückes! Doch mir dies Herz Ganz zu eröffnen, Verschmäh ich den Trug Einer flüchtigen Stunde! Denn anderes keimt ln Danaes Seele, Als vergangne Freuden Mir jemals geschenkt! - SeltenstenReichtum Erlauschte ich dort, Machtvoll rief s mich, Nicht nur Genießens Früchte zu kosten - Mit aller Kraft Zu erwidern dem Wunder, Hinab mich zu senken Mit ganzem Wesen - Wahre Liebe, Die dort ich erahnte Ganz zu umfassen, Voll zu bedanken - Dereinst für ewig Sanft zu verklären - - Lockte es mich, den Gott! ▼VIER KÖNIGINNEN▲ Was nie uns erklang Hören wir staunend! Fühlen des Freundes Mächtige Nähe! ▼ALKMENE▲ Doch warum zu Danae - Einzig zu dieser - Kamst du - zu zwein? ▼DIE DREI ANDERN▲ Was soll dieser Jüngling ln bescheidenem Kleide? ▼EUROPA▲ Warum, o Freund, Die doppelte Täuschung? Wozu der Begleiter? ▼JUPITER▲ Nicht kennt Ihr Juno, Des göttlichen Freundes Böse Gemahlin! Auf den holden Wegen - Mehr noch als jemals - Droht mir ihr Zorn Und rächend Gewitter - ▼LEDA▲ Zog der Schwan seine feuchte Straße - ▼SEMELE▲ Hob die Wolke sich hoch in die Lüfte - ▼ZU VIERT▲ Gar schnell hat der Götterbote Mit hübschen irdischen Männern Jede von uns vermählt! ▼JUPITER▲ Längst genügt das Juno nicht mehr. Mit furchtbarem Hasse Verfolgt sie die Armen, Auf denen mein Blick Und selig Verlangengeruht… Hörlet ihr nicht Vom Schicksal Kallistos? ▼SEMELE, EUROPA▲ Der zierlichen Quelle? ▼ALKMENE, LEDA▲ Der niedlichenNymphe? ▼JUPITER▲ Verführerisch sang sie, Lockte den Wanderer, Lockte den Gott! Ich aber umarmte sie, Als der Stein, der sie faßte, Dem die Lockre entsprang, Der dennoch nicht fühllos Bei ihrem Tanze, Bei ihrem Klingen Und süßem Gerinnsel! ln des Steinfalls gewaltigem Dröhnen Wurde die Silberne mein! ▼KÖNIGINNEN▲ O seliger Gott der Verführung, Seliger Gott der List! ▼JUPITER▲ Kurz nur währte Die glückliche Stunde. Als wilde Bärin Tappt die Nymphe umher - Furchtbar verwandelt durch Juno! ▼LEDA▲ Das sei gesagt dir, Böse Semele, Wenn auf den Gatten Du immerfort loszankst! ▼SEMELE▲ (keift zurück) Und dir nicht minder, Wenn unzufrieden Du mit Pollux Neffen! ▼JUPITER▲ Schweigt doch! Glücklich noch seid ihr! Hörtet ihr nicht Vom Schicksal der lo? ▼SEMELE, EUROPA▲ Der jungen Priesterin Junos, der strengen Gattin? ▼ALKMENE, LEDA▲ Die aus dem Tempel Entführte der Gott? (sie lachen) ▼JUPITER▲ Als plumpe Kuh Tobt sie durchs Feld, Weil Juno, selbst mit der niedern Verkleidung noch unzufrieden, Mit der schrecklichen Bremse sie quält! ▼EUROPA▲ Wie will ich gern Mit meinem König michbescheiden! Ist seine Kraft auch lange nicht Des Stiers Gewalt! ▼JUPITER▲ Midas, das Urbild, Zieht mit dem Gotte Auf die fröhliche Reise! Erspäht die Stunde, Erkundet die Seele Der schönen Danae! - Faßt Juno Verdacht Wie will die Geliebte sie strafen - Findet sie Midas, Den schicklich Verlobten - Flugs an des Gatten Stelle? ▼VIER KÖNIGINNEN▲ O mächtiger Gott der Verwandlung! Seliger Gott der List! ▼JUPITER▲ Doch gelüstet s den Gott, Einstens wiederzukehren An des Königs Stelle Schlüpft er aufs neu ln des Midas Gestalt - - Wie einstens in Theben, Alkmene! ▼VIER KÖNIGINNEN▲ (nähern sich sehr freundlich) So ist doch Hoffnung, Seliger Freund, Daß aufs neu du erscheinst In der alten Verwandlung? ▼LEDA▲ (liebkost ihn) Warum immer als Midas? Lockt dich ein Schwan nicht? ▼SEMELE▲ (ebenso) Eine freundliche Wolke - ▼EUROPA▲ (ebenso) Ein mächtiger Stier - ▼JUPITER▲ (umfaßt sie) Gerne gedenke ich Verlassener Taten, Seliger Tage! ▼MIDAS▲ (ist von der Gruppe unbemerktaufgetreten) Auch wenn sie neu Zu Taten locken? ▼VIER KÖNIGINNEN▲ (ziehen sich betroffen von Jupiterzurück) Leb wohl denn, König, Leb wohl -Midas! (ironisch) Hübscher Bote, gegrüßt! (gehen ab) ▼JUPITER▲ (verlegen) Der Heim drückt mich. Der Montel da Ist mir zur last. (er legt die goldene Verkleidung ab) Wie könnte es leicht sein, Eines solchen Königs Rolle zu spielen, Beneidet von allen? ▼MIDAS▲ (ebenso ironisch) Wie eben ich sah, lst s trefflich gelungen! Vier Königinnen ln Rosenkränzen, Rings um den mächtigen Älteren Freund! ▼JUPITER▲ Die besticht nur der Glanz! ▼MIDAS▲ Vier verwirrte Köpfchen Aus Wiedersehens Unbändiger Freude, Aus - andern Besitzes Unfaßlichem Glück! ▼JUPITER▲ (gereizt) Vergeblich Erinnern! Vorbei, vorbei! Noch immer kann mich Die kindische eine Von ihrem Amphitryon Nicht unterscheiden! Zwei harte Falten ln Europas Zügen, Semele - gealtert, Und Leda wird stärker! - Die aber einzig mich lockte Zu solcher Brautfahrt, Die fernher mich trieb Über die Woge des Meeres, Ein leuchtend Gewitter, Verbrämt von des Goldes Schein - Die ich bisher nur rührte Als ahnender Traum Mit zartester Hand -- Die umfassen ich will Noch diese Nacht Mit aller Kraft Des Mannes, des Gottes Die allein-Danae Neigte sich nicht! Verschlossen blieb sie, Wandte sich ab! ▼MIDAS▲ (ruhig) Mehr als das Gold, Fühlt sie schaudernd Geheimnis! ▼JUPITER▲ (heftig) Deutlich sah ich s, Steigend vom Schiffe Dich - suchte ihr Blick! ▼MIDAS▲ (feierlich ausweichend) Es sucht der Mensch Am MenschenStütze Vor des Gottes Nähe! ▼JUPITER▲ (losbrechend) Erbärmliche Ausflucht! ▼MIDAS▲ (immer noch zurückhaltend) Treu sprach ich Befohlene Botschaft. Vertrauen erschlichich! ▼JUPITER▲ Gedachtestdu des Vertrages? ▼MIDAS▲ Diener - nur sei ich, Nur Goldes Träger - Nur Chrysopher. ▼JUPITER▲ Danae? Was sagte sie? ▼MIDAS▲ (sehr ruhig und zögernd) Erfüllung des Traumes Verheißt ihr der Tag, Den sie liebend ersehnt! ▼JUPITER▲ (sehr heftig) Zweizüngige Rede! Verraten hast du Mich, der dir schenkte Die goldene Gabe! So kehr denn zurück Zum Staube der Straße, In deine Armut, Nichtswürdiger - Eseltreiber! ▼MIDAS▲ Halt ein, Jupiter! Wie zu früh mich einst fand Dein Segen, dein Gold, Ganz ohne Verdienst - Trifft mich auch jetzt Viel zu frühe dein Fluch, Ganz ohne Schuld! Wisse,Jupiter Viel mehr birgt dieses Mädchenherz, Die Zeit nur enthüllt es! Geheimnisvoll warmir s, Geheimnis auch dir! Mit der Freude des Kindes Liebt sie das Gold; Doch nach welchem Lichte Die erblühte Knospe Sich endlich wendet, Nach dem des Menschen - Nach dem des Gottes -- Wie löste dies Rätsel Eine flüchtige Stunde? Geheimnisvoll blieb mir s - Geheimnis auch dir! - ▼JUPITER▲ (mißt ihn überrascht, etwas beruhigt,aber doch voller Verdacht; dann läßt ervon ihm ab und geht eine Weileunschlüssig aufund nieder; von hier abnicht mehr so ernst) Das alte Lied Von den Wegen der Menschen! Das alte Lied Von dem Schicksal der Götter! (resignierte Handbewegung; er stehtvor Midas, jetzt ernst) Aufs neue erprob ich s, Was zu oft mich Zur Erde hinabzog, Mich, den liebenden Gott! Spielt ich mit Menschen - Mit ihrer Liebe - Du aber griffest ln Götterwerk! Krone und Gold Schenkte der Gott! Das eine gebot er Dir, dem Geschöpf Vorbei dieser Nacht Dunkler Goldglanz - Getauscht die Gestalt! Bleibe dann - Midas, Hüte dir deine Schätze, Mir aber - hüte die Liebe! Mein bleibt - Danae!! (mit mahnend erhobener Rechten denGoldzauber) Was je du berührst, Zur Lippe nur führst - Hold oder unhold Erstarre zu Gold! (von da ab sehr unruh ig gewilterhaftaufund nieder fahrend) Wäge, Midas, Jupiters Macht! Wäge das Glück, das er dir gebracht! Stärke wäge, dir vertraut, Wäge, ob s vor dem Fall nicht graut, Wäge, Midas, des Mädchens Herz - Armut wäge und leuchtendes Erz - Wäge, Midas, wäge! Nicht kreuze ich mehr Die gewählte Bahn! Sie kommt - sie selbst - ich rufe sie heran! Wäge, Midas, wäge! (Er stürmt davon. Düsteres Dunkel indem Raume, nur die Lampen flackern.Midas, wie gebannt, stehtlangeunschlüssig. Er lauscht zur Türehinaus, die nach dem Abgang Jupiters offen blieb die Musik verkündet miteinem sehr zartenMarsch das KommenDanaes. Midas kehrt zurück - besinntsich - endlich mit Entschluß setzt er denHelm Jupiters auf und wirftdengoldenen Mantel um von Jupiters Erscheinung im erstenAkte nicht zu unterscheiden.Zugleich naht Danae, im goldenenGewande wie am Schlusse des ersten Aufzuges, mit einemkleinen Gefolge goldgekleideter Dienerinnen, wieEroten, undim Kreise der vierKöniginnen. Midas, erkennend, daßDanaenicht allein ist, wendet den Ankommenden zunächst absichtlich denRücken) ▼KÖNIGINNEN▲ Hochzeitszug! Nie genug! Liebend, frei, Sind wir dabei! ▼ZWEI VON IHNEN▲ Doch bilde dir Zuviel nicht ein Einst war er mein! ▼DIE DRITTE▲ Und mein! ▼DIE VIERTE▲ Und mein! ▼DIE BEIDEN ANDERN▲ Als das Bilder bekam, Ins Aug er nahm - Nicht, Danae, dich - ▼DIE DRITTE▲ Nur mich! ▼DIE VIERTE▲ Nur mich! (Danae wendet sich entrüstet ab) ▼DIE ERSTE UND ZWEITE▲ So wird es sein Kam er dich frein - ▼DIE BEIDEN ANDERN▲ Bleibst bald allein - Und doch zu zwein! (Midas zuckt wild zusammen) ▼KÖNIGINNEN▲ Der hübsche Bote bleibt dir hold, Es bleibt das Glück, es bleibt das Gold! ▼EINZELN▲ Nicht wahr, mein Schwan? Meine Wolke? Mein Stier?Amphitryon? (Sie haben sich Midas genähert. Dieser dreht sich plötzlich wild nach ihnen um. Sie erkennen den Irrtum und fliehen mit einem Aufschrei) ▼DANAE▲ (zart, unbeweglich) Niemand - rief mich Niemand - führt mich. Allein kehr ich - Ganz ohne Weigern - Heim - in den Traum! ▼MIDAS▲ (ebenso) Danae… ▼DANAE▲ Die Stimme! Dämon, wer bist du? ▼MIDAS▲ Midas - bin ich, Allen Göttern fern. Ihr Wille machte mich Zum reichsten König - Ihr Wille raubt mir Mehr als das Gold. ▼DANAE▲ Die Stimme! Die Stimme! Deines Kleides Glänzen Stammt aus den Träumen… Die Stimme umfängt mich Zarter als Traum… ▼MIDAS▲ Vor Midas stehst du, Dem Herrn des Goldes! Nicht vor dem Freier, Der stieg von dem Schiffe - Dennochvor Midas! ▼DANAE▲ Selige Stimme! Steh ich vor dem, Der das Kleid mir gebracht, Mit süßem Zauber Sanft mich geleitet - Dem Traume so nah? Oder vor dem andern, Harten, gewaltigen Herrn des Traums? ▼MIDAS▲ Zum dritten denn Du stehst vor Midas, Vor ihm, der dich liebt! ▼DANAE▲ Eint sich in Midas Süße des Traumes, Gestalt seines Boten - Glücklich - preise ich mich! ▼MIDAS▲ Dan preist sich auch Midas Als Glücklichsten aller - Mehr als die Geber Gefährlicher Gaben - Mehr als ein Gott! ▼DANAE▲ Ein Gott! O berufe nicht, Was mit Schauer mich traf ln traumvollen Nächten! Götter durchdringen Des Regens lockendes Fließen - Wohnen im Gold! - Bist du - Midas, Der einzige, wahre Bringer des Goldes, Nicht zweigeteilt Durch bösen Zauber, Diener und Goldes Träger, König und Goldes Herr Gib mir ein Zeichen! Verkünde, was wahr! (Lange, ahnungsvolle Pause) ▼MIDAS▲ Kennst du, Danae, Hier das Gemach? ▼DANAE▲ Ganz ohne WillenKam ich hierher… ▼MIDAS▲ Seligster Raum Hochzeitsgemach! ▼DANAE▲ Ohne Weihrauch und Weihen Steh ich vor dir! ▼MIDAS▲ Schwärme der Rosen Umwinden das Lager! ▼DANAE▲ Erst nach den Sprüchen Der Weisen, der Priester, Darf ich hier stehn! ▼MIDAS▲ Siehst du die zarte Im leuchtendstenRot? ▼DANAE▲ Erst nach dem Bade Darf ich sie sehn! ▼MIDAS▲ Zeit wird s, daß ich sie breche! ▼DANAE▲ Ich zittere, Midas! ▼MIDAS▲ Achte des Zeichens, Ob Midas ich bin… (er wiederholt JupitersGoldzauber) Was je du berührst, Zur Lippe du führst - Hold oder unhold - Erstarre zu Gold! (Er bricht die Rose und reicht sie ihr. Danae greift mechanischdanach und erschrickt) ▼DANAE▲ Leblos Metall! (die Rose fällt klirrendzu Boden) ▼MIDAS▲ Danae verwirft, Was sie ersehnt? ▼DANAE▲ War es so herzlos, Kalt, ohne Leben ▼MIDAS▲ (kniet, reicht ihr die Rose) Bot es die Liebe, Lebt es nicht höher, Besseres Leben? ▼DANAE▲ (schmückt sich damit) Gerne nehm ich wieder, Was mich erschreckt! ▼MIDAS▲ (erhebt sich glücklich) Nur dich zu schmücken Diene mein Zauber! ▼DANAE▲ Staunend fasse ich Des Midas Macht! ▼MIDAS▲ Achtlos verwürf ich Gefährliche Mächte, NichtTräger des Goldes - Diener der Liebe! (hier legt er Mantel und Heim ab) ▼DANAE▲ Schmäh nicht das Wunder, Diener der Liebe! Tröger des Goldes - Vollende dein Werk! ▼MIDAS▲ (zu den Rosen auf dem Lager) Wie euch ich gerührt, Zur Lippe geführt - Hold oder unhold - Werdet zu Gold! (An Stelle des Rosenlagers wächst eine goldene Laube auf. Unter demFolgenden überzieht Goldglanz dasganze Gemach) ▼DANAE▲ (begeistert) Gold - das Lager! Leuchtendes Glück! ▼MIDAS▲ Niedrig Gemach - Werde zu Gold! (der Goldzauber hält an) ▼DANAE▲ Gold ohne Ende! Blinkende Wonne! ▼MIDAS▲ Leuchter - werdet zu Gold! ▼DANAE▲ Jubelnd glückliches Gold! ▼MIDAS▲ Alles, alles zu Gold! ▼DANAE▲ Endlos Entzücken! ▼MIDAS▲ Einzig - für Danae! ▼DANAE▲ (in größtem Jubel) Herrliches Spiel! Vollendeter Traum! Was als Regen fiel, Als Kleid mich umgab, Was sich vorgekündet Im leuchtenden Baum - Wahrheit wurde es, Umgibt mich im Raum! Was im Traume verheißen Von dunkler Macht Du bist der Freier, Der es gebracht! Von deinen Händen Strömt es mir zu - Kamst, es zu vollenden, Midas - du! ▼MIDAS▲ (gleichzeitig ebenso) Herrliches Spiel! Vollendeter Traum! Was als Gabe mir fiel, Ohne Willen gespendet Von göttlicher Gunst, Wahrheit wurde es, Umgibt uns im Raum! Was einst mir geschenkt Des Freundes Macht, Im Jubel der Liebe Seh ich s erneut! Von deinen Händen Strömt mehr mir zu Als Goldes Wunder! Kamst, es zu vollenden - Danae - du! (Sie vergessen sich und sinken einander in die Arme. Donnerschlag. Dunkelheit. Man hörtMidas rufen Danae! Danae! Dann, noch einer Atempause, beginnt die Musik über dem Goldzauber düster die Verwandlung der Danae in das Gold zu schildern. Langsam wird es dabeiwieder hell, mit schwachem, fahlemLichte, aus dem nur die goldene DanaeStatue leuchtet) ▼MIDAS▲ (zu Füßen der Statue) Wastat ich? Unselige Gabe! Der herrliche Busen Kalt - ohne Atem - Der Mund, der kindliche - Den ich geküßt - Erstarrt - Gold - Wertlos, totes Gold! Verfluchte Hände! Verfluchte Lippen! Durch des Goldzaubers Fluch Vernichtet - alles! Machte mich deine Gabe Zum Mörder an Danae - Arglistiger Gott - Fluche ich dir! ▼JUPITER▲ (wird in unheimlichem Lichtscheinsichtbar) Zu früh fluchst, Verworrener, du - Mir und dem Gold! Du nahmst die Gabe, Genossest den Segen Treu blieb der Gott! ▼MIDAS▲ Zu Ende Der listige Vertrag! ▼JUPITER▲ Vergißt du den Gott, Der dir befahl? ▼MIDAS▲ Danaes Mörder Durch meine Hand! ▼JUPITER▲ Die dir verloren Mir lebt Danae! ▼MIDAS▲ Danae - lebt? Dann nur dem einen, Den sie liebt! - ▼JUPITER▲ Von des Goldregens Erstem ahnenden Leuchten, Bis zum ewigen Glanze, Der jetzt aus ihr strahlt Lebt mir Danae! ▼MIDAS▲ So befrag ihren Willen! Laß sie uns künden, Ob frei sie dir folgt? ▼JUPITER▲ (tritt groß vor die Statue Danaes) Lausche, Danae! Gedenke des Traums! Der nachts dich umfing Mit zartestem Zauber - Der dich befragt, Der Träume Herr, Will sich dir einen! Lausche, Danae! Gedenke des Traums! ▼MIDAS▲ (ebenso) Lausche, Danae! Brich den Zauber! Der das Gold gebracht, Mit dem Kleid dich gehüllt. Schenk deine liebe, Vom Golde befreit, Midas, dem Armen, Nicht - Chrysopher! Lausche, Danae! Zerbrich den Zauber! ▼JUPITER▲ (hohnlachend) Lausche, Lausche! Ein Eseltreiber Wirbt um dich! ▼MIDAS▲ Menschenlosbiet ich! ▼JUPITER▲ Ich aber biet dir Erhabenes Los! ▼MIDAS▲ Meines Menschenherzens Unendliche Liebe! ▼JUPITER▲ (immer höhnischer) ln armseliger Hütte Eines Midas Weib! ▼MIDAS▲ Wähle, Danae, wählet ! Midas führt dich Mit sanftester Liebe Zu besseren Gaben, Als treulosem Gold! Des fühlenden Herzens Ewges Geschenk! Wähle,Danae,wähle! ▼JUPITER▲ Wähle, Danae, wähle! Sieh, ich schenke dir Göttliche Ehren! Ein goldener Tempel Sei dir geweiht! Dort umgibt dich Höchstes Geschenk! Wähle, Danae, wähle! (Eine tiefe Pause. Dann wirdDanaes Stimme wie von ferne hörbar) ▼DANAE▲ (zart) Midas, Geliebter, Bleibe mir hold! Leben -- ahn ich - Leb wohl, mein Traum! (Blitz und heftiger Donnerschlag. Im Scheine der Blitze sieht man Danae sich beleben und auf Midas zueilen. Dann verschwinden beide in völligem Dunkel. Nur Jupiter ist in einem Lichtkreis zu sehn) ▼JUPITER▲ Treulose Danae! Du hast gewählt! Elend wähltest du, Menschenlos! Eine niedere Hütte, Das Lager von Stroh - Nächte voll Sorge Warten dort dein! Dann gedenkst du Von Qual zerknirscht Vergebens des Glückes, Das du verschmäht! Ein goldener Tempel Am strahlenden Vorgebirg War herrlich dir bereitet! Dort erhebt sich Der Säulen Kranz Wie weiße Feuer Empor zu den neuen, Seligen Freunden Den ewigen Göttern! Und in des Kranzes Leuchtender Mitte - Eine goldene Blüte Du heiß Umworbene Jetzt verlassene Geliebte treulose Danae! Der im Traum dich besucht, Er kommt wieder, Eine hochragende Wolke Strömt herab zu dir! Leuchten und Leuchten - Gold, das dem Golde sich eint! -- Und alle Menschen, Deren Herz zerrissen Vor Sehnsucht nach Gold - Heben die Blicke Zu unseren Füßen - Geblendet vom Scheine - Schauern und sagen Danae- die Göttin - Wohnt dort in der Höhe! Eines Ewigen Braut! (von hier ab verdunkelt sich raschdie Szene) Götterschicksal - War euch geboten! Menschenschicksal - Habt ihr gewählt! Ferne bleib euch der Gott! (er entschwindet im Dunkel) ZWEITER AKT (Prächtiges Gemach. Hochzeitsbette im pompejanischen Stil.Die vier Königinnen sind eben daran, esmit Rosengewinden zu schmücken) VIER KÖNIGINNEN Kränze winden wir Fremder Hochzeit! Eifersucht meid uns, Bleibe uns fern! Wer eines Gottes Umarmung genossen, Selig bleibt er, Freut sich fremden Glücks! Glückliche Danae! Der sich vorgekündet ln goldenen Träumen - ln neuer Gestalt Tritt er strahlend hervor! Nicht Schwan - nicht Wolke - Ein herrlicher, goldener Mann! (Jupiterv ganz in Gold gekleidet,wie am Schlusse des ersten Aktes, tritt ein) VIER KÖNIGINNEN Jupiter-Midas, Midas-Jupiter, Sei uns gegrüßt! JUPITER So seid doch still! Schwer genug bleibt es, Das Geheimnis zu bergen! VIER KÖNIGINNEN In guter Hut Ist es bei uns! Sieh, wir winden dir Kränze zur Nacht Dir und Danae! JUPITER Schon auf Lydiens Throne Erkanntet ihr mich? Und grüßtet mich hier Als König Midas? LEDA Wer in des Schwanes Auge geblickt, Erkennt es wieder, Auch wenn es umgeben Von goldenem Helm! SEMELE Wer von der Wolke Zärtlichem Arme Selig umfoßt war - Erkennt ihn wieder, Sei das Erz noch so golden Und hart, das ihn schient! ALKMENE Du sebst befahlst, Daß in des Gatten, Amphitryons Armen, Ich niemand erkenne - AlsJupiter! VIER KÖNIGINNEN Jupiter-Midas, Midas-Jupiter! Lautere Seligkeit Aller Gestalten! Sei uns gegrüßt! JUPITER Mit eurem Singen Verrät ihr den Freund! Vollendet den Schmuck! LEDA (weiterarbeitend) Glückliche Danae! Der sich vorgekündet ln goldenen Träumen - (bricht ab - neugierig) Doch warum bliebst du Kein goldener Regen? Süßen Spieles Bald überdrüssig? ALKMENE Schien ein König der Lyder Dir mehr als der Gott? Worum tauschtest du Nochmals deine Gestalt? JUPITER Schlecht kennt ihr Danae! Nicht genügt ihr der Stunde Flüchtig Verkleiden! Nicht wonnigen Regens Glitzerndes Spiel! ALKMENE (beleidigt) So verachtest du nun Die frohen Gestalten! LEDA Schiltst du den Schwann, Du größter der Götter? SEMELE (ebenso) Gereut es dich wohl, Daß zum Olymp du zogst Auf luftigen Wegen? Gereut dich die Wolke? BEIDE Schiltst du den Schwan? Gereut dich die Wolke? EUROPA Bedauerst des Stieres Herrliche Kraft? JUPITER Freundinnen, hört doch! Tief im lnnern, Unerschlossen, Rätsel dem Gotte, Rätsel dem Menschen, Ruht Danaes liebe! VIER KÖNIGINNEN (ohne auf ihn zu hören) Unglücklich sind wir! Betrogene sind wir! Der uns genaht, Der herrliche Gott, Bereut die wonnige, Schöne Gestalt! JUPITER Gar nichts bereu ich. Doch anders ist Danae, Keusch und stolz, Voll Haß wider Freier! - Ein zartes Spiel War ihr der Regen, Ein glitzernd Ahnen Späteren Glückes! Doch mir dies Herz Ganz zu eröffnen, Verschmäh ich den Trug Einer flüchtigen Stunde! Denn anderes keimt ln Danaes Seele, Als vergangne Freuden Mir jemals geschenkt! - SeltenstenReichtum Erlauschte ich dort, Machtvoll rief s mich, Nicht nur Genießens Früchte zu kosten - Mit aller Kraft Zu erwidern dem Wunder, Hinab mich zu senken Mit ganzem Wesen - Wahre Liebe, Die dort ich erahnte Ganz zu umfassen, Voll zu bedanken - Dereinst für ewig Sanft zu verklären - - Lockte es mich, den Gott! VIER KÖNIGINNEN Was nie uns erklang Hören wir staunend! Fühlen des Freundes Mächtige Nähe! ALKMENE Doch warum zu Danae - Einzig zu dieser - Kamst du - zu zwein? DIE DREI ANDERN Was soll dieser Jüngling ln bescheidenem Kleide? EUROPA Warum, o Freund, Die doppelte Täuschung? Wozu der Begleiter? JUPITER Nicht kennt Ihr Juno, Des göttlichen Freundes Böse Gemahlin! Auf den holden Wegen - Mehr noch als jemals - Droht mir ihr Zorn Und rächend Gewitter - LEDA Zog der Schwan seine feuchte Straße - SEMELE Hob die Wolke sich hoch in die Lüfte - ZU VIERT Gar schnell hat der Götterbote Mit hübschen irdischen Männern Jede von uns vermählt! JUPITER Längst genügt das Juno nicht mehr. Mit furchtbarem Hasse Verfolgt sie die Armen, Auf denen mein Blick Und selig Verlangengeruht… Hörlet ihr nicht Vom Schicksal Kallistos? SEMELE, EUROPA Der zierlichen Quelle? ALKMENE, LEDA Der niedlichenNymphe? JUPITER Verführerisch sang sie, Lockte den Wanderer, Lockte den Gott! Ich aber umarmte sie, Als der Stein, der sie faßte, Dem die Lockre entsprang, Der dennoch nicht fühllos Bei ihrem Tanze, Bei ihrem Klingen Und süßem Gerinnsel! ln des Steinfalls gewaltigem Dröhnen Wurde die Silberne mein! KÖNIGINNEN O seliger Gott der Verführung, Seliger Gott der List! JUPITER Kurz nur währte Die glückliche Stunde. Als wilde Bärin Tappt die Nymphe umher - Furchtbar verwandelt durch Juno! LEDA Das sei gesagt dir, Böse Semele, Wenn auf den Gatten Du immerfort loszankst! SEMELE (keift zurück) Und dir nicht minder, Wenn unzufrieden Du mit Pollux Neffen! JUPITER Schweigt doch! Glücklich noch seid ihr! Hörtet ihr nicht Vom Schicksal der lo? SEMELE, EUROPA Der jungen Priesterin Junos, der strengen Gattin? ALKMENE, LEDA Die aus dem Tempel Entführte der Gott? (sie lachen) JUPITER Als plumpe Kuh Tobt sie durchs Feld, Weil Juno, selbst mit der niedern Verkleidung noch unzufrieden, Mit der schrecklichen Bremse sie quält! EUROPA Wie will ich gern Mit meinem König michbescheiden! Ist seine Kraft auch lange nicht Des Stiers Gewalt! JUPITER Midas, das Urbild, Zieht mit dem Gotte Auf die fröhliche Reise! Erspäht die Stunde, Erkundet die Seele Der schönen Danae! - Faßt Juno Verdacht Wie will die Geliebte sie strafen - Findet sie Midas, Den schicklich Verlobten - Flugs an des Gatten Stelle? VIER KÖNIGINNEN O mächtiger Gott der Verwandlung! Seliger Gott der List! JUPITER Doch gelüstet s den Gott, Einstens wiederzukehren An des Königs Stelle Schlüpft er aufs neu ln des Midas Gestalt - - Wie einstens in Theben, Alkmene! VIER KÖNIGINNEN (nähern sich sehr freundlich) So ist doch Hoffnung, Seliger Freund, Daß aufs neu du erscheinst In der alten Verwandlung? LEDA (liebkost ihn) Warum immer als Midas? Lockt dich ein Schwan nicht? SEMELE (ebenso) Eine freundliche Wolke - EUROPA (ebenso) Ein mächtiger Stier - JUPITER (umfaßt sie) Gerne gedenke ich Verlassener Taten, Seliger Tage! MIDAS (ist von der Gruppe unbemerktaufgetreten) Auch wenn sie neu Zu Taten locken? VIER KÖNIGINNEN (ziehen sich betroffen von Jupiterzurück) Leb wohl denn, König, Leb wohl -Midas! (ironisch) Hübscher Bote, gegrüßt! (gehen ab) JUPITER (verlegen) Der Heim drückt mich. Der Montel da Ist mir zur last. (er legt die goldene Verkleidung ab) Wie könnte es leicht sein, Eines solchen Königs Rolle zu spielen, Beneidet von allen? MIDAS (ebenso ironisch) Wie eben ich sah, lst s trefflich gelungen! Vier Königinnen ln Rosenkränzen, Rings um den mächtigen Älteren Freund! JUPITER Die besticht nur der Glanz! MIDAS Vier verwirrte Köpfchen Aus Wiedersehens Unbändiger Freude, Aus - andern Besitzes Unfaßlichem Glück! JUPITER (gereizt) Vergeblich Erinnern! Vorbei, vorbei! Noch immer kann mich Die kindische eine Von ihrem Amphitryon Nicht unterscheiden! Zwei harte Falten ln Europas Zügen, Semele - gealtert, Und Leda wird stärker! - Die aber einzig mich lockte Zu solcher Brautfahrt, Die fernher mich trieb Über die Woge des Meeres, Ein leuchtend Gewitter, Verbrämt von des Goldes Schein - Die ich bisher nur rührte Als ahnender Traum Mit zartester Hand -- Die umfassen ich will Noch diese Nacht Mit aller Kraft Des Mannes, des Gottes Die allein-Danae Neigte sich nicht! Verschlossen blieb sie, Wandte sich ab! MIDAS (ruhig) Mehr als das Gold, Fühlt sie schaudernd Geheimnis! JUPITER (heftig) Deutlich sah ich s, Steigend vom Schiffe Dich - suchte ihr Blick! MIDAS (feierlich ausweichend) Es sucht der Mensch Am MenschenStütze Vor des Gottes Nähe! JUPITER (losbrechend) Erbärmliche Ausflucht! MIDAS (immer noch zurückhaltend) Treu sprach ich Befohlene Botschaft. Vertrauen erschlichich! JUPITER Gedachtestdu des Vertrages? MIDAS Diener - nur sei ich, Nur Goldes Träger - Nur Chrysopher. JUPITER Danae? Was sagte sie? MIDAS (sehr ruhig und zögernd) Erfüllung des Traumes Verheißt ihr der Tag, Den sie liebend ersehnt! JUPITER (sehr heftig) Zweizüngige Rede! Verraten hast du Mich, der dir schenkte Die goldene Gabe! So kehr denn zurück Zum Staube der Straße, In deine Armut, Nichtswürdiger - Eseltreiber! MIDAS Halt ein, Jupiter! Wie zu früh mich einst fand Dein Segen, dein Gold, Ganz ohne Verdienst - Trifft mich auch jetzt Viel zu frühe dein Fluch, Ganz ohne Schuld! Wisse,Jupiter Viel mehr birgt dieses Mädchenherz, Die Zeit nur enthüllt es! Geheimnisvoll warmir s, Geheimnis auch dir! Mit der Freude des Kindes Liebt sie das Gold; Doch nach welchem Lichte Die erblühte Knospe Sich endlich wendet, Nach dem des Menschen - Nach dem des Gottes -- Wie löste dies Rätsel Eine flüchtige Stunde? Geheimnisvoll blieb mir s - Geheimnis auch dir! - JUPITER (mißt ihn überrascht, etwas beruhigt,aber doch voller Verdacht; dann läßt ervon ihm ab und geht eine Weileunschlüssig aufund nieder; von hier abnicht mehr so ernst) Das alte Lied Von den Wegen der Menschen! Das alte Lied Von dem Schicksal der Götter! (resignierte Handbewegung; er stehtvor Midas, jetzt ernst) Aufs neue erprob ich s, Was zu oft mich Zur Erde hinabzog, Mich, den liebenden Gott! Spielt ich mit Menschen - Mit ihrer Liebe - Du aber griffest ln Götterwerk! Krone und Gold Schenkte der Gott! Das eine gebot er Dir, dem Geschöpf Vorbei dieser Nacht Dunkler Goldglanz - Getauscht die Gestalt! Bleibe dann - Midas, Hüte dir deine Schätze, Mir aber - hüte die Liebe! Mein bleibt - Danae!! (mit mahnend erhobener Rechten denGoldzauber) Was je du berührst, Zur Lippe nur führst - Hold oder unhold Erstarre zu Gold! (von da ab sehr unruh ig gewilterhaftaufund nieder fahrend) Wäge, Midas, Jupiters Macht! Wäge das Glück, das er dir gebracht! Stärke wäge, dir vertraut, Wäge, ob s vor dem Fall nicht graut, Wäge, Midas, des Mädchens Herz - Armut wäge und leuchtendes Erz - Wäge, Midas, wäge! Nicht kreuze ich mehr Die gewählte Bahn! Sie kommt - sie selbst - ich rufe sie heran! Wäge, Midas, wäge! (Er stürmt davon. Düsteres Dunkel indem Raume, nur die Lampen flackern.Midas, wie gebannt, stehtlangeunschlüssig. Er lauscht zur Türehinaus, die nach dem Abgang Jupiters offen blieb die Musik verkündet miteinem sehr zartenMarsch das KommenDanaes. Midas kehrt zurück - besinntsich - endlich mit Entschluß setzt er denHelm Jupiters auf und wirftdengoldenen Mantel um von Jupiters Erscheinung im erstenAkte nicht zu unterscheiden.Zugleich naht Danae, im goldenenGewande wie am Schlusse des ersten Aufzuges, mit einemkleinen Gefolge goldgekleideter Dienerinnen, wieEroten, undim Kreise der vierKöniginnen. Midas, erkennend, daßDanaenicht allein ist, wendet den Ankommenden zunächst absichtlich denRücken) KÖNIGINNEN Hochzeitszug! Nie genug! Liebend, frei, Sind wir dabei! ZWEI VON IHNEN Doch bilde dir Zuviel nicht ein Einst war er mein! DIE DRITTE Und mein! DIE VIERTE Und mein! DIE BEIDEN ANDERN Als das Bilder bekam, Ins Aug er nahm - Nicht, Danae, dich - DIE DRITTE Nur mich! DIE VIERTE Nur mich! (Danae wendet sich entrüstet ab) DIE ERSTE UND ZWEITE So wird es sein Kam er dich frein - DIE BEIDEN ANDERN Bleibst bald allein - Und doch zu zwein! (Midas zuckt wild zusammen) KÖNIGINNEN Der hübsche Bote bleibt dir hold, Es bleibt das Glück, es bleibt das Gold! EINZELN Nicht wahr, mein Schwan? Meine Wolke? Mein Stier?Amphitryon? (Sie haben sich Midas genähert. Dieser dreht sich plötzlich wild nach ihnen um. Sie erkennen den Irrtum und fliehen mit einem Aufschrei) DANAE (zart, unbeweglich) Niemand - rief mich Niemand - führt mich. Allein kehr ich - Ganz ohne Weigern - Heim - in den Traum! MIDAS (ebenso) Danae… DANAE Die Stimme! Dämon, wer bist du? MIDAS Midas - bin ich, Allen Göttern fern. Ihr Wille machte mich Zum reichsten König - Ihr Wille raubt mir Mehr als das Gold. DANAE Die Stimme! Die Stimme! Deines Kleides Glänzen Stammt aus den Träumen… Die Stimme umfängt mich Zarter als Traum… MIDAS Vor Midas stehst du, Dem Herrn des Goldes! Nicht vor dem Freier, Der stieg von dem Schiffe - Dennochvor Midas! DANAE Selige Stimme! Steh ich vor dem, Der das Kleid mir gebracht, Mit süßem Zauber Sanft mich geleitet - Dem Traume so nah? Oder vor dem andern, Harten, gewaltigen Herrn des Traums? MIDAS Zum dritten denn Du stehst vor Midas, Vor ihm, der dich liebt! DANAE Eint sich in Midas Süße des Traumes, Gestalt seines Boten - Glücklich - preise ich mich! MIDAS Dan preist sich auch Midas Als Glücklichsten aller - Mehr als die Geber Gefährlicher Gaben - Mehr als ein Gott! DANAE Ein Gott! O berufe nicht, Was mit Schauer mich traf ln traumvollen Nächten! Götter durchdringen Des Regens lockendes Fließen - Wohnen im Gold! - Bist du - Midas, Der einzige, wahre Bringer des Goldes, Nicht zweigeteilt Durch bösen Zauber, Diener und Goldes Träger, König und Goldes Herr Gib mir ein Zeichen! Verkünde, was wahr! (Lange, ahnungsvolle Pause) MIDAS Kennst du, Danae, Hier das Gemach? DANAE Ganz ohne WillenKam ich hierher… MIDAS Seligster Raum Hochzeitsgemach! DANAE Ohne Weihrauch und Weihen Steh ich vor dir! MIDAS Schwärme der Rosen Umwinden das Lager! DANAE Erst nach den Sprüchen Der Weisen, der Priester, Darf ich hier stehn! MIDAS Siehst du die zarte Im leuchtendstenRot? DANAE Erst nach dem Bade Darf ich sie sehn! MIDAS Zeit wird s, daß ich sie breche! DANAE Ich zittere, Midas! MIDAS Achte des Zeichens, Ob Midas ich bin… (er wiederholt JupitersGoldzauber) Was je du berührst, Zur Lippe du führst - Hold oder unhold - Erstarre zu Gold! (Er bricht die Rose und reicht sie ihr. Danae greift mechanischdanach und erschrickt) DANAE Leblos Metall! (die Rose fällt klirrendzu Boden) MIDAS Danae verwirft, Was sie ersehnt? DANAE War es so herzlos, Kalt, ohne Leben MIDAS (kniet, reicht ihr die Rose) Bot es die Liebe, Lebt es nicht höher, Besseres Leben? DANAE (schmückt sich damit) Gerne nehm ich wieder, Was mich erschreckt! MIDAS (erhebt sich glücklich) Nur dich zu schmücken Diene mein Zauber! DANAE Staunend fasse ich Des Midas Macht! MIDAS Achtlos verwürf ich Gefährliche Mächte, NichtTräger des Goldes - Diener der Liebe! (hier legt er Mantel und Heim ab) DANAE Schmäh nicht das Wunder, Diener der Liebe! Tröger des Goldes - Vollende dein Werk! MIDAS (zu den Rosen auf dem Lager) Wie euch ich gerührt, Zur Lippe geführt - Hold oder unhold - Werdet zu Gold! (An Stelle des Rosenlagers wächst eine goldene Laube auf. Unter demFolgenden überzieht Goldglanz dasganze Gemach) DANAE (begeistert) Gold - das Lager! Leuchtendes Glück! MIDAS Niedrig Gemach - Werde zu Gold! (der Goldzauber hält an) DANAE Gold ohne Ende! Blinkende Wonne! MIDAS Leuchter - werdet zu Gold! DANAE Jubelnd glückliches Gold! MIDAS Alles, alles zu Gold! DANAE Endlos Entzücken! MIDAS Einzig - für Danae! DANAE (in größtem Jubel) Herrliches Spiel! Vollendeter Traum! Was als Regen fiel, Als Kleid mich umgab, Was sich vorgekündet Im leuchtenden Baum - Wahrheit wurde es, Umgibt mich im Raum! Was im Traume verheißen Von dunkler Macht Du bist der Freier, Der es gebracht! Von deinen Händen Strömt es mir zu - Kamst, es zu vollenden, Midas - du! MIDAS (gleichzeitig ebenso) Herrliches Spiel! Vollendeter Traum! Was als Gabe mir fiel, Ohne Willen gespendet Von göttlicher Gunst, Wahrheit wurde es, Umgibt uns im Raum! Was einst mir geschenkt Des Freundes Macht, Im Jubel der Liebe Seh ich s erneut! Von deinen Händen Strömt mehr mir zu Als Goldes Wunder! Kamst, es zu vollenden - Danae - du! (Sie vergessen sich und sinken einander in die Arme. Donnerschlag. Dunkelheit. Man hörtMidas rufen Danae! Danae! Dann, noch einer Atempause, beginnt die Musik über dem Goldzauber düster die Verwandlung der Danae in das Gold zu schildern. Langsam wird es dabeiwieder hell, mit schwachem, fahlemLichte, aus dem nur die goldene DanaeStatue leuchtet) MIDAS (zu Füßen der Statue) Wastat ich? Unselige Gabe! Der herrliche Busen Kalt - ohne Atem - Der Mund, der kindliche - Den ich geküßt - Erstarrt - Gold - Wertlos, totes Gold! Verfluchte Hände! Verfluchte Lippen! Durch des Goldzaubers Fluch Vernichtet - alles! Machte mich deine Gabe Zum Mörder an Danae - Arglistiger Gott - Fluche ich dir! JUPITER (wird in unheimlichem Lichtscheinsichtbar) Zu früh fluchst, Verworrener, du - Mir und dem Gold! Du nahmst die Gabe, Genossest den Segen Treu blieb der Gott! MIDAS Zu Ende Der listige Vertrag! JUPITER Vergißt du den Gott, Der dir befahl? MIDAS Danaes Mörder Durch meine Hand! JUPITER Die dir verloren Mir lebt Danae! MIDAS Danae - lebt? Dann nur dem einen, Den sie liebt! - JUPITER Von des Goldregens Erstem ahnenden Leuchten, Bis zum ewigen Glanze, Der jetzt aus ihr strahlt Lebt mir Danae! MIDAS So befrag ihren Willen! Laß sie uns künden, Ob frei sie dir folgt? JUPITER (tritt groß vor die Statue Danaes) Lausche, Danae! Gedenke des Traums! Der nachts dich umfing Mit zartestem Zauber - Der dich befragt, Der Träume Herr, Will sich dir einen! Lausche, Danae! Gedenke des Traums! MIDAS (ebenso) Lausche, Danae! Brich den Zauber! Der das Gold gebracht, Mit dem Kleid dich gehüllt. Schenk deine liebe, Vom Golde befreit, Midas, dem Armen, Nicht - Chrysopher! Lausche, Danae! Zerbrich den Zauber! JUPITER (hohnlachend) Lausche, Lausche! Ein Eseltreiber Wirbt um dich! MIDAS Menschenlosbiet ich! JUPITER Ich aber biet dir Erhabenes Los! MIDAS Meines Menschenherzens Unendliche Liebe! JUPITER (immer höhnischer) ln armseliger Hütte Eines Midas Weib! MIDAS Wähle, Danae, wählet ! Midas führt dich Mit sanftester Liebe Zu besseren Gaben, Als treulosem Gold! Des fühlenden Herzens Ewges Geschenk! Wähle,Danae,wähle! JUPITER Wähle, Danae, wähle! Sieh, ich schenke dir Göttliche Ehren! Ein goldener Tempel Sei dir geweiht! Dort umgibt dich Höchstes Geschenk! Wähle, Danae, wähle! (Eine tiefe Pause. Dann wirdDanaes Stimme wie von ferne hörbar) DANAE (zart) Midas, Geliebter, Bleibe mir hold! Leben -- ahn ich - Leb wohl, mein Traum! (Blitz und heftiger Donnerschlag. Im Scheine der Blitze sieht man Danae sich beleben und auf Midas zueilen. Dann verschwinden beide in völligem Dunkel. Nur Jupiter ist in einem Lichtkreis zu sehn) JUPITER Treulose Danae! Du hast gewählt! Elend wähltest du, Menschenlos! Eine niedere Hütte, Das Lager von Stroh - Nächte voll Sorge Warten dort dein! Dann gedenkst du Von Qual zerknirscht Vergebens des Glückes, Das du verschmäht! Ein goldener Tempel Am strahlenden Vorgebirg War herrlich dir bereitet! Dort erhebt sich Der Säulen Kranz Wie weiße Feuer Empor zu den neuen, Seligen Freunden Den ewigen Göttern! Und in des Kranzes Leuchtender Mitte - Eine goldene Blüte Du heiß Umworbene Jetzt verlassene Geliebte treulose Danae! Der im Traum dich besucht, Er kommt wieder, Eine hochragende Wolke Strömt herab zu dir! Leuchten und Leuchten - Gold, das dem Golde sich eint! -- Und alle Menschen, Deren Herz zerrissen Vor Sehnsucht nach Gold - Heben die Blicke Zu unseren Füßen - Geblendet vom Scheine - Schauern und sagen Danae- die Göttin - Wohnt dort in der Höhe! Eines Ewigen Braut! (von hier ab verdunkelt sich raschdie Szene) Götterschicksal - War euch geboten! Menschenschicksal - Habt ihr gewählt! Ferne bleib euch der Gott! (er entschwindet im Dunkel) Strauss,Richard/Die Liebe der Danae/III
https://w.atwiki.jp/elvis/pages/1625.html
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Harvill Book of Twentieth-Century Poetry in English (Harvill Press Editions) Michael Schmidt? Rethinking Adhd Integrated Approaches to Helping Children at Home and at School Ruth Schmidt Neven?Vicki Anderson?Tim Godber? From Information to Knowledge Conceptual and Content Analysis by Computer Klaus M. Schmidt?Ephraim Nissan?Society of Conceptual and Content Analysis by Computer? Van Eyck and the Founders of Early Netherlandish Painting (The Founders of Netherlands Painting) Otto Pacht?Maria Schmidt Dengler?David Britt? Van Eyck and the Founders of Early Netherlandish Painting And the Founders of Early Netherlandish Painting Otto Pacht?Maria Schmidt-Dengler?David Britt? Sub-Saharan African Films and Filmmakers, 1987-1992 An Annotated Bibliography Nancy J. Schmidt? Who Lives in the Woods? Pat Upton?Karen Lee Schmidt? Peacemaking Skills for Little Kids/Book, Cassette, Puppet and Poster Fran Schmidt?Alice Friedman? Understanding the Immigration Act of 1990 Aila's New Law Handbook Paul William Schmidt? Understanding Industrial Designed Experiments/Book and Disk-Excel Stephen R. Schmidt?Robert G. Launsby? Knowledge Based Management Unleashing the Power of Quality Improvement Stephen R. Schmidt?Mark J. Kiemele?Ronald J. Berdine? Mike Schmidt The Human Vacuum Cleaner (Sports Star) Mike Herbert? Por LA Gran Cuchara Del Cuerno Sid Fleischman?Carlos A. Bliffeld?Eric Von Schmidt? Do You Have an Opy? Politics and Identity Among the Mbya-Guarani of Argentina and Eastern Paraguay Donatella Schmidt? A Peacock in the Land of Penguins A Tale of Diversity and Discovery Barbara Hateley?Warren H. Schmidt?Sam Weiss? Rocky Mountain National Park Roadguide (National Park Roadguides) Thomas Schmidt? Glacier and Waterton Lakes National Parks Roadguides (National Park Roadguides) Thomas Schmidt? Yellowstone Grand Teton Roadguide (National Park Roadguides) Jeremy Schmidt?Steven Fuller? Glacier and Waterton Lakes National Parks Road Guides Thomas Schmidt? U-Ni-Ty Michael Schmidt? Child Prisoner of War Hildegard Schmidt Lindstrom?Hazel Proctor? Tired of Being Tired Overcoming Chronic Fatigue Low Energy Michael A. Schmidt? Smart Fats How Dietary Fats and Oils Affect Mental, Physical and Emotional Intelligence Michael A. Schmidt? Preserving Your Wealth A Guide to Colorado Probate Estate Planning L. William, Jr. Schmidt? Triumph in Exile A Novel Based on the Life of Madame De Stael, the Woman Who Challenged Napoleon Victoria D. Schmidt? Client/Server Applications on Atm Networks Daniel Minoli?Andrew S. Schmidt? Signs of the Times Klaus F. Schmidt?B. Martin Pedersen? The Finger The Comprehensive Guide to Flipping Off Mj Loheed?Matt Patterson?Eddie Schmidt? The McAt Biology Book Nancy Morvillo?Matthew Schmidt?Nancy Movillo? Health Care Terms Vergil N. Slee?Debora A. Slee?H. Joachim Schmidt? Psychiatry Pearls of Wisdom Rebecca A. Schmidt? Handbook for the Care of the Older Adult With Cancer Oncology Nursing Society?Ann Schmidt Luggen?Sue Meiner? My Book About Cancer Rebecca C. Schmidt? My Book About Cancer- Mother R. C. Schmidt? Radio Dialogs 1 Amo Schmidt?John E. Woods? Radio Dialogs II Arno Schmidt? The School for Atheists A Novella-Comedy in 6 Acts (El-E-Phant 53, 53) Arno Schmidt?John E. Woods? Life Drive and Death Drive, Libido and Lethe A Formalized Consistent Model of Psychoanalytic Drive and Structure Theory Cordelia Schmidt-Hellerau?Philip Slotkin? Winter A Spiritual Biography of the Season Gary D. Schmidt?Susan M. Felch?Barry Moser? Output 08 More Than Three Feet Of Ice Brenda Schmidt?John Lent? Paper Birds That Fly Norman Schmidt? Super Paper Airplanes Biplanes to Space Planes Norman Schmidt? Paper Birds That Fly Norman Schmidt? The Great Kite Book Norman Schmidt? Fabulous Paper Gliders Norman Schmidt? Fabulous Paper Gliders Norman Schmidt? Marvelous Mini-Kites Norman Schmidt? 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Director 8.5 Studio Christopher Robbins?Brian Douglas?Karsten Schmidt?Kenneth Orr?Jose Rodrigues?Joel Baumann?Tomas Roope?Tota Hasegawa?Andrew Allenson?Andrew Cameron? Headlights. oder Wie wird man Pianist in einem Bordell? Wolfram Schneider-Mombaur? Designing DVD Menus Chris Schmidt?George Cairns?Michael Burns? Php Programming With Pear Stephan Schmidt?Stefanov Stoyan?Aaron Wormus? Black Flame The Revolutionary Class Politics of Anarchism and Syndicalism (Counterpower Vol 1) Lucien Van Der Walt?Michael Schmidt? Advances in Modal Logic R. Schmidt?Pratt-hartmann I.?M. Reynolds? U1. Vom Schutzumschlag zum Marketinginstrument Renate Stefan?Nina Rothfos?Wim Westerveld? The Great Modern Poets Michael Schmidt? Mongolian, German, Russian Dictionary (Languages of Asia Classic Reprints) I. J. Schmidt? The Great Divide The failure of Islam and the Triumph of the West Marvin Olasky?Alvin J. Schmidt? Dust To Dust Or Ashes To Ashes A Christian Examination Of Cremation Alvin J. Schmidt? Faith and Reason Why Christianity Makes Sense Austin G. Schmidt?Joseph A. Perkins? Raclette (Quick Easy) Claudia Schmidt? Reconceptualizing Literacy in the New Age of Multiculturalism and Pluralism (Language, Literacy, and Learning) Patricia Ruggiano Schmidt?Peter B. Mosenthal? Reconceptualizing Literacy in the New Age of Multiculturalism and Pluralism (Language, Literacy, and Learning) Patricia Ruggiano Schmidt?Peter B. Mosenthal? First They Want Our Children How Evolutionists Took Our Public Schools Duane Schmidt? Sociology a Christian Approach for Changing the World Carol Schmidt?Beth Heybyrne? U.s. Military Flintlock Muskets and Their Bayonets The Early Years 1790-1815 Peter A. Schmidt? The Overcomers Lee Schmidt? Arabic With Ease (Assimil Method Books) Jean-Jacques Schmidt?J. L. Gousse?Stephen Geist? Arabic With Ease (Assimil Language Learning Programs, English Base) J. J. Schmidt?Stephen Geist? Arabic Art Clara Schmidt?Prisse D Avennes? Art Nouveau Ornament/Ornement Art nouveau/Jugendstil Ornamente/Ornamentacion Arte Nuevo/Apt Hybo Ophamehtbi (Small) William Wheeler?Clara Schmidt?Tanya Hagemeister? Egyptian Ornament / Ornement Egyptien / Agyptische Ornamente / Ornamentacion Egipcia Clara Schmidt? Japanese Ornament/Ornement Japonais,/Japanische Ornamente/Ornamentacion Japonesa Clara Schmidt? Auf sich hoeren. Uebungen zur Selbstheilung fuer Tinnituspatienten Michael D. Fred Schmidt? Big Deal oder Der tote Kuttenbrunzer im Sado-Maso-Kaefig. Mainzer Kriminalroman aus der Serie Karl Napp ermittelt Dieter Schmidt?
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第1部 オーケストラ前奏 ヴァルデマー 今や黄昏は 海と地の全ての音を弱め、 さまよう雲は地平線に 心地よく横たわった。 無音の平穏が 森の軽やかな門に鍵をかけ、 海の明瞭な波は 休息に向けて揺れていた。 紫の衣装を身につけた 太陽は西に傾き 満潮のベッドで 翌日の絢爛を夢見ている。 今や森の輝ける家では 最小の葉も揺れない、 今や最小の音すらも鳴っていない、 休息せよ、私の意識よ、休息せよ! そして全ての力はそれにふさわしい 夢のふところの中へ沈み、 平穏に不安なく 私を自分自身へと追い戻す。 トーヴェ 月の光がかすかに動く時、 そして平穏と休息が全てを通して広がる時、 海の領域には水がないように思え、 森の方にも茂みや木はないように見える。 天を飾る雲はなく、 大地の背中を飾る谷や山はなく、 形や色彩のたわむれは空虚な泡を飾ってるだけ、 全ては神の夢の名残。 ヴァルデマー 我が馬よ!なぜそんなに緩慢に歩くのか! 違う、きびきび動く蹄の足取りの下で 道が逃げ去るのが見えている。 しかしおまえはもっと速く急がねばならない、 おまえはまだ森の中程にいる、 そして私は留まることなく、 グレ(の城)に間もなく突き入ると思っていた。 今や森を離れ、その城が既にそこに見えている。 その城はトーヴェを私のために包囲して(守って)おり、 一方、我々(私と馬)の背後では森が 暗黒の城壁に合流している (背後を守っている)、 だが、馬よもっと駆けよ! 見よ!森の影が 野に湿地に伸びていく! 影がグレの地に到達する前に、 私はトーヴェの門の前に立たなくてはならない。 今鳴っているその(蹄の)音が止まって、 二度と鳴らなくなる前に、 馬よ、お前の俊敏な蹄の音は グレの橋の上にとどろかなくてはならない、 その - そこに(空中に)まだ漂っている - 落ち葉が、 下の小川に落ちるであろうその前に、 グレの(城の)中庭にお前(馬)のいななきが 快活に再び反響しなくてはならない! (森の)影が伸び、(蹄の)音はきえてゆき、 落ち葉がまさに落ちんとした今、 フォルマー(ヴァルデマー)はトーヴェを見た! トーヴェ 星々は歓呼し、海、それは輝き、 その拍動する心臓を海岸線に押しつける、 葉々、それらはざわざわ音を立て、 それら(葉々)の露の飾りは震動する、 海風は大胆にふざけながら私を抱擁する、 風見鶏は歌い、塔のツィンネ(のこぎり型狭間)は頷く、 若者達は燃え上がる眼差しで誇らしげに歩く、 満ちあふれる生命の波打つ胸は、 いたずらに花盛りの娘達を縛る、 薔薇、それらは遠方を偵察する努力をする、 松明、それらはとても喜んで燃え輝く、 森はその場所にその呪縛を解放する、 聞け、街中に今、猟犬の吠え声を! そして階段をせり上がる波が 港に王者たる英雄を運んでくる、 彼(英雄)が最上段から私の腕の中に落ちてくるまで。 ヴァルデマー 神の王座の前で天使達は踊らない、 今、私の前で世界が踊るようには。 彼ら(天使)のハープの音色は愛らしく響かない、 ヴァルデマーの魂があなたに響くようには。 神の傍らに座る 厳しい救済の戦いを経た誇り高いキリストも トーヴェの傍らでヴァルデマーが今、 誇り高く王者たるほどではない。 霊魂が天国の絆への道を勝ち取りたいと切望するのも 私があなたのキスを切望する程ではない、 (あなたのキスがある)その場所でグレの(城の)ツィンネが 光り輝いているのをエーレスンドから見たのだから。 そして私は交換することもない それら(ツィンネ)の城壁やそれらが忠実に守っている宝と 天国の輝きやうっとりする音響や 全ての聖なる(天使の)群れとを! トーヴェ 今、私はあなたに初めて言います、 「フォルマー王、私はあなたを愛しています!」 今、私はあなたに初めてキスをして あなたを腕で抱きしめます。 そしてあなたは話します、それは以前にも私が言ったことだと そして私のキスがあなたに贈られるごとに 私は話します「王様は道化、 過ぎたつまらないことに思いを馳せていた(道化)」 そしてあなたは言う「そう私はそのような道化だ」 だから私は話す「王様の言っていることは正しい」 しかしあなたは言う「違う、そうではない」 それで私は話す「王様は悪い」 なぜなら、私は私の全ての薔薇をキスで枯らしてしまったから 私があなたに思いを馳せていた間に。 ヴァルデマー 今は真夜中、 そして祝福されない種族達が 忘れられ崩れ落ちた墓々から起き上がる、 彼らは憧憬の眼差しを 城のろうそくと小屋の明かりに向ける。 風はさげすむように 彼ら(不吉な種族)の上低く ハープの音とグラスの音、 そして愛の歌を震わせる。 そして彼らは消滅しつつ喘ぐ、 「我らの時は終わった」 私の頭は生きている波の上で揺れ動き、 私の手は一つの心臓の鼓動を聞く。 灼熱のキスの紫雨が私の上を 命に燃えくすぶりながら流れ下る、 そして私は叫ぶ 「今こそ私の時だ」 しかし時は過ぎ、 私は真夜中の時間に向けて いずれ死んだように 徘徊するだろう、 私はきつく骸布を身にまとい 冷たい風に向かって さらに深夜の月光の中を忍び歩くだろう 重たい十字架の墓標に 苦痛で縛られ 愛するあなたの名前を 地面の中へ刻み、 沈み、喘ぐだろう、 「我らの時は終わった」 トーヴェ あなたは私に愛の眼差しを送り 目を落とす、 その眼差しは私の手の中であなたの手を加圧するが、 圧力は消え去る、 しかし愛を呼び起こすキスとして あなたは私のつないだ手を私の唇にあてがう。 あなたはそれでも死の意志を嘆くことができるだろうか、 もし燃え上がるキスのように 眼差しが燃え上がりうるとしたら? 天上の輝く星々は もちろん夜明けと供に色あせていく、 それでもそれら(星々)は 永遠の絢爛の中で夜ごと新たに燃え上がる。 死は短い、 黄昏から黄昏への 静かなまどろみと同じように。 そしてあなたが目覚めると、 ベッドの上のあなたの隣で 新たな美の中に あなたは 若い花嫁が光り輝いているのを見る。 だから金の杯を 飲み干しましょう 強力に美化された死のために。 なぜなら、私たちは微笑みのように 墓に入るのだから、 祝福されたキスの中で息を引き取りつつ。 ヴァルデマー 汝、妙なるトーヴェよ! あなたのおかげで私はこんなにも満ち足りている、 これ以上私自身の要望は何一つない、 胸はこんなにも軽く、 私の思考はこんなにも明瞭、 魂の上には覚醒している平穏。 私の中はとても静かだ、 とても不思議に静かだ。 唇の上に言葉は橋を架けて留まる、 でも、それ(言葉)は再度休息へと沈んでいく。 なぜなら私にとって、 あなたの心臓の鼓動は 私の胸の中で打っているかのようで、 あなたの胸が 私の呼吸を起こしているかのようであるから。 そして私たちの思いが生じて 一緒に雲のように流れていくのを私は見る、 出会って形を変え一つになり揺れ動く雲のように。 そして私の魂は静かで、 私はあなたの目を見て沈黙する、 汝、妙なるトーヴェよ。 オーケストラ間奏 森鳩の声 グレの鳩々よ!不安が私を苦しめる、 島の上を通ってこちらへくる道での不安が! みなさん来なさい!聞きなさい! トーヴェは死にました!彼女の目の上には夜、 王の昼(の光)だったその目に! 彼女の心臓は止まっている、 しかし王の心臓は激しく打っている、 死んだように、でも激しく! 波の上の小舟と同じくらい奇妙に、 波を受けるのに 甲板が忠実にも折れ曲がって(耐えて)いる時に、 舵手は深い海草に巻き込まれて死んで横たわっている そんな小舟と同じくらい奇妙に。 道がなくて 誰も彼ら(王とトーヴェ)に知らせを届けられない。 彼らの思いは寄り添って滑っていく 二本の流れのようだった。 トーヴェの思いは今どこを流れているのだろう? 王の思いは奇妙に曲がりくねりながら流れ去り、 トーヴェの思いを探すが 見つからない。 私は遠くまで飛び、嘆きを探し、たくさん見つけた! 私は王の肩の上の棺を見た、 ヘニンクがそれ(棺)を支えていた、 暗い夜だった、 ただ一つの松明だけが道を照らしていた、 復讐心に燃えた王妃が、 それ(松明)を高いバルコニーの上で持っていた。 彼女が流したくなかった涙が、 目に光っていた。 私は遠くまで飛び、嘆きを探し、たくさん見つけた! 私は農夫の胴着で 棺を運ぶ王を見た。 頻繁に彼(王)を戦場に運んだ彼の軍馬が、 棺を引いていた。 王の目は荒々しく見つめていた、 一つの視線を求めて、 奇妙に王の心は一つの言葉に 耳を澄ましていた。 ヘニンクは王に話しかけたが、 彼(王)は言葉と視線を求め続けた。 王はトーヴェの棺を開け、 唇を震わせながら見つめ耳を澄ます、 トーヴェは黙っている! 私は遠くまで飛び、嘆きを探し、たくさん見つけた 一人の僧が夕べの鐘を鳴らすために 引き綱を引こうとしていた、 でも彼は(棺を引く)御者を見て そして訃報を聞いた、 日は沈んでいった、 その間、弔いの鐘が鳴った。 私は遠くまで飛び、嘆きを探した、そして死も! ヘルヴィヒの鷹だった 残酷にも グレの鳩を引き裂いたのは! 第2部 ヴァルデマー 神よ、あなたは自分が何をしたかお分かりか、 小さなトーヴェを私から天にお召しになるとは? あなたは私が幸福を感じられる、 最後の砦から私を追い出した。 主よ、あなたは恥じらうべきだ、 しもべの唯一の羊を殺したことを! 神よ、私もまた一人の君主であり、 これは私の君主としての信念だが、 しもべから決して 最後の光まで奪ってはならない。 あなたは間違った道を選んだ、 それは君主ではなく、もはや暴君である! 神よ、あなたの天使達は いつもあなたを讃えて歌う、 でもあなたを非難することができる者が もっと必要ではなかろうか。 そして誰がそんなことをあえてしたがるだろうか? 主よ、あなたの宮廷道化たる帽子を私に被らせ給え! 第3部 ワイルドハント ヴァルデマー 目覚めよ、ヴァルテマー王の親愛なる家臣たちよ! 腰に錆びた剣を帯びよ、 教会の外で埃まみれの盾を取れ、 荒廃した建物に恐怖の色を塗れ。 お前たちの馬のために朽ちた死体を目覚めさせよ、 それら(馬)を黄金で飾り、横腹に拍車をかけよ、 お前たちはグレの街に召集されたのだ、 今日は死者達の遠出の日だ! 農夫 カタカタいってた棺の蓋がバタンと閉まり、 それは夜通し馬で走りながら重々しくやってくる。 芝生は丘から下までめくれ、 納骨堂には金のように澄んだ音が鳴り響く! 武器庫はカチャカチャガチャガチャ響き渡り、 古い道具を投げたり動かしたり、 教会の中庭では石がドタバタ、 ハイタカは塔と神社からザワザワと、 教会の門へ飛んでいく! 男声合唱 ホラー! 農夫 そこを通り過ぎた!急いで耳に覆いを! 私は急いで聖なる十字を3回切る 人と家と馬と牛のために、 私は3回キリストの名を呼ぶ、 そうすれば畑の種は守られて残る。 私は賢く体にも十字を切る、 主が聖創を負った部分に、 そうすれば私は夜の妖怪から守られる、 エルフの襲撃やトロルの危険からも。 最後にドアの前に鉄と石を置く、 そうすれば悪霊がドアから入って来られない。 ヴァルデマーの家臣達 ようこそ、おお王よ、グレの浜辺へ! さあ、島中で狩りをしましょう! ホラ!つるのない弓から矢を放つ、 中空の眼球と骨の手で、 鹿のシルエットを射る、 ホラ!その結果、傷から草の露が流れ出る。 ホラ!戦場の鴉たちが 我々に護衛を与える、 馬は王冠ブナの上をこえて走る、 ホラ!そう、我々は共有の伝説に則って狩りをする 毎夜最後の審判の日まで。 ホラ!ゆけ犬よ!ゆけ馬よ! 狩りの時間は少ししか続かない! ここにあの城がある、昔と同じように! ホラ!カラスムギ(ローケの燕麦)を痩せ馬に与えよ、 我々は過去の名声を糧として存在するつもりだ。 ヴァルデマー トーヴェの声で森はささやき、 トーヴェの目で海は見る、 トーヴェの微笑みで星は輝き、 トーヴェの胸の白雪のように雲は膨らむ。 感覚は彼女を捉えようと狩りをする、 思考は彼女の姿を求めて戦う。 しかし、トーヴェはここに、そしてトーヴェはあそこに、 トーヴェは遠くに、そしてトーヴェは近くに。 トーヴェ、あなたは魔法の力で 湖と森の絢爛にとらわれているのだろうか? 止まった心臓が膨らみ広がる、 トーヴェよ、トーヴェよ、ヴァルデマーはあなたを切望する! 道化のクラウス 「ウナギというのは珍しいトリだ、 ほとんど水中で暮らしていて、 でも時々月の光の所にやってきて 岸辺を旅行する」 これ(この歌)を私は主人の客達によく歌ったが、 今では自分自身に一番ぴったり当てはまる。 私は今、家を持っておらず、赤貧洗うがごとしだ、 だから誰も招待しなかったし、散財も大騒ぎもしなかった、 にもかかわらず、厚かましい野郎がいつも私を消耗させる、 それ(野郎)に関して私は何も提供することができない、 したいしたくないは関係ない、 それでも、私は夜の平穏を与える、 その理由を教えることができる人に、 なぜ私が毎晩、池の岸辺を ぐるぐる回らなければならないのか。 パレ・グロープとエリック・パーもそれをしている それについては以下のように理解している、 彼らは報償にふさわしくないからだと、 彼らは地獄に来て、馬に乗りながらでも サイコロを振っている、 (地獄の)かまどから離れた一番涼しい場所を賭けて。 そして、気が触れた王が、 フクロウ達の嘆き声とともに、 いつも彼女の名前を呼ぶ、 もう死んでからずいぶん経つのに、 それと、この人(王)は 法的規制のもとで狩りをして当然だし、しなくてはならない。 なぜなら、彼は非常に残酷だったから、 用心に値したし 危険に備えて目を開いておくに値した、 月のむこうのあちら側の偉大な統治(天国)のもとでは 彼自身が宮廷道化であった。 でも私クラウス・ナル(道化)・フォン・ファールムは、 私は以下のことについてそれ(統治)を信用していた、 墓の中では人は完全な安息を持つであろうと、 精神は塵の傍らに留まり、 そこで平和に自分の営みを成すであろうと、 静かに大宮廷祭に集まるだろうと、 そこでは兄王クヌートの言うように トロンボーンが鳴り、 そこでは我々善人が機嫌よく 罪人を鶏みたいに食う、 ああ、私は馬に乗って(現在)疾走している、 馬の鼻を尻尾の方に回したままで、 激しい疾走に死ぬほど疲れながら、(こんなことになるなら) 間に合っていれば、私は自分で首をつっておけばよかった。 しかし最後にはどんなに甘い味を味わうだろう、 その後天国に移動できるなら! 確かに私の罪の登録簿は厚いかもしれない、 しかしその(登録簿の)ほとんどを駄弁って逃れてやる! 裸の真実に服を着せたのは誰だ? そのために遺憾ながら殴られたのは誰だ? そうだ、もしまだ正義が存在するなら、 私は天国のバンガローに入れるに違いない… なあ、そしたら神さま自身にも恩寵があるかも。 ヴァルデマー 天上の強き裁き主よ、 あなたは私の苦痛を笑っている、 でもいずれ肉体の復活の際には よく肝に銘じておきなさい、 私とトーヴェは一体である。 我々の魂もちぎれることはない、 私が地獄、彼女が天国へと(ちぎれることはない)、 なぜならば、さもないと私は力を獲得するから、 あなたの天使の警備を打ち砕き そして私の軍勢とともに 天国に突入する(力を)。 ヴァルデマーの家臣達 雄鶏が鶏声をあげるために頭をもたげ、 すでに暁をくちばしに持っている、 そして我々の剣からは 赤さびた朝露がしたたり落ちる。 時は終わった! 墓が口を開けて呼んでいる、 大地は嫌光性の(闇の)神秘を飲み込む。 (みなさん)沈みなさい! 沈みなさい! 生がやってくる、力と輝きとともに、 行為と拍動する心臓とともに、 そして我々は死のものである、 不安と死の、 苦痛と死の、 墓の中へ!墓の中へ!夢を身ごもった安息へ おお、私たちが安らかに眠れますように! 夏風のワイルドハント オーケストラ前奏 話し手 アカザ、オシヒバの紳士淑女諸君、 急いで身をすくめなさい、 夏風のワイルドハントが始まるから 葦林の外では 蚊が心配げに飛び、 湖の中に風はその銀の痕跡を刻んだ。 みなさんがこれまで考えたこともなかったひどいことが起こる フゥ!ブナの葉がなんと恐ろしく笑い声を上げていることか! こちらには赤い炎をあげる聖なるホタル、 そして牧草地の濃い霧、 青白い死の影! 何という波と振動! 何という戦闘と歌 風は嫌悪感の中で(穀物の)穂の中へ打ちつける。 その結果、穀物畑は音を立てて揺れる。 蜘蛛は長い脚で糸をこすり、 苦労して張った網は引き裂かれる。 露は谷へ音を立てて流れ、 星々は同時に現れたり消えたりし、 蝶は逃げて茂みを通ってカサカサ音を立て、 蛙は湿った隠れ家の方へ跳ねていく。 静まれ!ただ風は何がしたいというのだろう? 彼(風)が枯れ葉をひっくり返すとき、 彼はあまりに早く終わってしまった何かを探しているのだ、 それは春の青白い花びら、 地上のはかない夏の夢、 それらはとうの昔に塵になっている! しかしあちらの上方、木々の上で 彼はより明るい場所で揺れ動いている、 なぜなら、上のその場所では、極繊細な夢のような 花々が存在するに違いないと彼は思うから! そして不思議な音とともに 花の葉の冠の中で 彼はほっそりした美女達に再び挨拶する。 見て!いまもまたそれが通り過ぎた。 風通しのよい小道の上を彼は自由に 湖の光る鏡(水面)へ渦巻いていく、 そしてそこでは波の終わらない踊りの中で、 青白い星々の反射の中で 彼は穏やかにゆりかごに揺られている。 その場所はなんと静かになったことだろう! ああ、それは明るく澄んでいた! おお、花の萼から飛び出せ小さなてんとうむし、 そしてあなたの美しい恋人に 生命と日光を求めなさい。 すでに波が岩礁で踊っている、 すでに色を帯びたかたつむりが草を這っている、 今や森の鳥の群れも活動している、 花はその巻き毛から露を振り落とし 太陽(が出てくるの)を見張っている。 目覚めなさいあなたたち花々よ、歓喜に。 混声合唱 (あなたたち)見なさい、 地平線の彩り鮮やかな太陽を 東方であなたたちに朝の夢が挨拶している。 それ(太陽)は満ちた夜の中から 微笑みながら昇ってくる、 明るい額から飛翔させる 光線の絢爛な巻き毛。 (シュトラーレン・ロッケンプラハト) I. TEIL ORCHESTER-VORSPIEL WALDEMAR Nun dämpft die Dämm rung jeden Ton Von Meer und Land, Die fliegenden Wolken lagerten sich Wohlig am Himmelsrand. Lautloser Friede schloss dem Forst Die luftigen Pforten zu, Und des Meeres klare Wogen Wiegten sich selber zur Ruh. Im Westen wirft die Sonne Von sich die Purpurtracht Und träumt im Flutenbette Des nächsten Tages Pracht. Nun regt sich nicht das kleinste Laub In des Waldes prangendem Haus, Nun tönt auch nicht der leiseste Klang, Ruh aus, mein Sinn, ruh aus! Und jede Macht ist versunken In der eignen Träume Schoss, Und es treibt mich zu mir selbst zurück, Stillfriedlich, sorgenlos. TOVE O, wenn des Mondes Strahlen leise gleiten, Und Friede sich und Ruh durchs All verbreiten, Nicht Wasser dünkt mich dann des Meeres Raum, Und jener Wald scheint nicht Gebüsch und Baum. Das sind nicht Wolken, die den Himmel schmücken, Und Tal und Hügel nicht der Erde Rücken, Und Form und Farbenspiel, nur eitle Schäume, Und alles Abglanz nur der Gottesträume. WALDEMAR Ross! Mein Ross! Was schleichst du so träg! Nein, ich seh s, es flieht der Weg Hurtig unter der Hufe Tritten. Aber noch schneller musst du eilen, Bist noch in des Waldes Mitten, Und ich wähnte, ohn Verweilen Sprengt ich gleich in Gurre ein. Nun weicht der Wald, schon seh ich dort die Burg, Die Tove mir umschliesst, Indes im Rücken uns der Forst Zu finstrem Wall Zusammenfliesst; Aber noch weiter jage du zu! Sieh! Des Waldes Schatten dehnen Über Flur sich weit und Moor! Eh sie Gurres Grund erreichen, Muss ich stehn vor Toves Tor. Eh der Laut, der jetzo klinget, Ruht, um nimmermehr zu tönen, Muss dein flinker Hufschlag, Renner, Über Gurres Brücke dröhnen; Eh das welke Blatt--dort schwebt es--, Mag herab zum Bache fallen, Muss in Gurres Hof dein Wiehern Fröhlich widerhallen... Der Schatten dehnt sich, der Ton verklingt, Nun falle, Blatt, magst untergehn Volmer hat Tove gesehn! TOVE Sterne jubeln, das Meer, es leuchtet, Presst an die Küste sein pochendes Herz, Blätter, sie murmeln, es zittert ihr Tauschmuck, Seewind umfängt mich in mutigem Scherz, Wetterhahn singt, und die Turmzinnen nicken, Burschen stolzieren mit flammenden Blicken, Wogende Brust voll üppigen Lebens Fesseln die blühenden Dirnen vergebens, Rosen, sie mühn sich, zu spähn in die Ferne, Fackeln, sie lodern und leuchten so gerne, Wald erschliesst seinen Bann zur Stell , Horch, in der Stadt nun Hundegebell. Und die steigenden Wogen der Treppe Tragen zum Hafen den fürstlichen Held, Bis er auf alleroberster Staffel Mir in die offenen Arme fällt. WALDEMAR So tanzen die Engel vor Gottes Thron nicht, Wie die Welt nun tanzt vor mir. So lieblich klingt ihrer Harfen Ton nicht, Wie Waldemars Seele dir. Aber stolzer auch sass neben Gott nicht Christ Nach dem harten Erlösungsstreite, Als Waldemar stolz nun und königlich ist An Tovelilles Seite. Nicht sehnlicher möchten die Seelen gewinnen Den Weg zu der Seligen Bund, Als ich deinen Kuss, da ich Gurres Zinnen Sah leuchten vom Oeresund. Und ich tausch auch nicht ihren Mauerwall Und den Schatz, den treu sie bewahren, Für Himmelreichs Glanz und betäubenden Schall Und alle der heiligen Scharen! TOVE Nun sag ich dir zum ersten Mal "König Volmer, ich liebe dich!" Nun küss ich dich zum erstenmal, Und schlinge den Arm um dich. Und sprichst du, ich hätt es schon früher gesagt Und je meinen Kuss dir geschenkt, So sprech ich "Der König ist ein Narr, Der flüchtigen Tandes gedenkt." Und sagst du "Wohl bin ich solch ein Narr", So sprech ich "Der König hat recht"; Doch sagst du "Nein, ich bin es nicht", So sprech ich "Der König ist schlecht." Denn all meine Rosen küsst ich zu tot, Dieweil ich deiner gedacht. WALDEMAR Es ist Mitternachtszeit, Und unsel ge Geschlechter Stehn auf aus vergessnen, eingesunknen Gräbern, Und sie blicken mit Sehnsucht Nach den Kerzen der Burg und der Hütte Licht. Und der Wind schüttelt spottend Nieder auf sie Harfenschlag und Becherklang Und Liebeslieder. Und sie schwinden und seufzen "Unsre Zeit ist um." Mein Haupt wiegt sich auf lebenden Wogen, Meine Hand vernimmt eines Herzens Schlag, Lebenschwellend strömt auf mich nieder Glühender Küsse Purpurregen, Und meine Lippe jubelt "Jetzt ist s meine Zeit!" Aber die Zeit flieht, Und umgehn werd ich Zur Mitternachtsstunde Dereinst als tot, Werd eng um mich das Leichenlaken ziehn Wider die kalten Winde Und weiter mich schleichen im späten Mondlicht Und schmerzgebunden Mit schwerem Grabkreuz Deinen lieben Namen In die Erde ritzen Und sinken und seufzen "Unsre Zeit ist um!" TOVE Du sendest mir einen Liebesblick Und senkst das Auge, Doch der Blick presst deine Hand in meine, Und der Druck erstirbt; Aber als liebeweckenden Kuss Legst du meinen Händedruck mir auf die Lippen. Und du kannst noch seufzen um des Todes willen, Wenn ein Blick auflodern kann Wie ein flammender Kuss? Die leuchtenden Sterne am Himmel droben Bleichen wohl, wenn s graut, Doch lodern sie neu jede Mitternachtszeit In ewiger Pracht.-- So kurz ist der Tod, Wie ruhiger Schlummer Von Dämm rung zu Dämm rung. Und wenn du erwachst Bei dir auf dem Lager In neuer Schönheit Siehst du strahlen Die junge Braut. So lass uns die goldene Schale leeren Ihm, dem mächtig verschönenden Tod Denn wir gehn zu Grab Wie ein Lächeln, ersterbend Im seligen Kuss! WALDEMAR Du wunderliche Tove! So reich durch dich nun bin ich, Dass nicht einmal mehr ein Wunsch mir eigen. So leicht meine Brust, Mein Denken so klar, Ein wacher Frieden über meiner Seele. Es ist so still in mir, So seltsam stille. Auf der Lippe weilt brückeschlagend das Wort, Doch sinkt es wieder zur Ruh. Denn mir ist s, als schlüg in meiner Brust Deines Herzens Schlag, Und als höbe mein Atemzug, Tove, deinen Busen. Und unsre Gedanken seh ich Entstehn und zusammengleiten. Wie Wolken, die sich begegnen, Und vereint wiegen sie sich in wechselnden Formen. Und meine Seele ist still, Ich seh in dein Aug und schweige, Du wunderliche Tove. ORCHESTER-ZWISCHENSPIEL STIMME DER WALDTAUBE Tauben von Gurre! Sorge quält mich, Vom Weg über die Insel her! Kommet! Lauschet! Tot ist Tove! Nacht auf ihrem Auge, Das der Tag des Königs war! Still ist ihr Herz, Doch des Königs Herz schlägt wild, Tot und doch wild! Seltsam gleichend einem Boot auf der Woge, Wenn der, zu dess Empfang Die Planken huldigend sich gekrümmt, Des Schiffes Steurer tot liegt, Verstrickt in der Tiefe Tang. Keiner bringt ihnen Botschaft, Unwegsam der Weg. Wie zwei Ströme waren ihre Gedanken, Ströme gleitend Seit an Seite. Wo strömen nun Toves Gedanken? Die des Königs winden sich seltsam dahin, Suchen nach denen Toves, Finden sie nicht. Weit flog ich, Klage sucht ich, fand gar viel! Den Sarg sah ich auf Königs Schultern, Henning stützt ihn; Finster war die Nacht, eine einzige Fackel Brannte am Weg; Die Königin hielt sie, hoch auf dem Söller, Rachebegierigen Sinns. Tränen, die sie nicht weinen wollte, Funkelten im Auge. Weit flog ich, Klage sucht ich, fand gar viel! Den König sah ich, mit dem Sarge fuhr er, Im Bauernwams. Sein Streitross, das oft zum Sieg ihn getragen, Zog den Sarg. Wild starrte des Königs Auge, suchte Nach einem Blick, Seltsam lauschte des Königs Herz Nach einem Wort. Henning sprach zum König, Aber noch immer suchte er Wort und Blick. Der König öffnet Toves Sarg, Starrt und lauscht mit bebenden Lippen, Tove ist stumm! Weit flog ich, Klage sucht ich, fand gar viel! Wollt ein Mönch am Seile ziehn, Abendsegen läuten; Doch er sah den Wagenlenker Und vernahm die Trauerbotschaft Sonne sank, indes die Glocke Grabgeläute tönte. Weit flog ich, Klage sucht ich und den Tod! Helwigs Falke War s, der grausam Gurres Taube zerriss! II. TEIL WALDEMAR Herrgott, weisst du, was du tatest, Als klein Tove mir verstarb? Triebst mich aus der letzten Freistatt, Die ich meinem Glück erwarb! Herr, du solltest wohl erröten Bettlers einz ges Lamm zu töten! Herrgott, ich bin auch ein Herrscher, Und es ist mein Herrscherglauben Meinem Untertanen darf Ich nie die letzte Leuchte rauben. Falsche Wege schlägst du ein Das heisst wohl Tyrann, nicht Herrscher sein! Herrgott, deine Engelscharen Singen stets nur deinen Preis, Doch dir wäre mehr vonnöten Einer, der zu tadeln weiss. Und wer mag solches wagen? Lass mich, Herr, die Kappe deines Hofnarr n tragen! III. TEIL DIE WILDE JAGD WALDEMAR Erwacht, König Waldemars Mannen wert! Schnallt an die Lende das rostige Schwert, Holt aus der Kirche verstaubte Schilde, Gräulich bemalt mit wüstem Gebilde. Weckt eurer Rosse modernde Leichen, Schmückt sie mit Gold, und spornt ihre Weichen Nach Gurrestadt seid ihr entboten, Heute ist Ausfahrt der Toten! BAUER Deckel des Sarges klappert und klappt, Schwer kommt s her durch die Nacht getrabt. Rasen nieder vom Hügel rollt, Über den Grüften klingt s hell wie Gold. Klirren und Rasseln durchs Rüsthaus geht, Werfen und Rücken mit altem Gerät, Steinegepolter am Kirchhofrain, Sperber sausen vom Turm und schrei n, Auf und zu fliegt s Kirchentor. MÄNNERCHOR Holla! BAUER Da fährt s vorbei! Rasch die Decke übers Ohr! Ich schlage drei heilige Kreuze geschwind Für Leut und Haus, Ross und Rind; Dreimal nenn ich Christi Namen, So bleibt bewahrt der Felder Samen. Die Glieder noch bekreuz ich klug, Wo der Herr seine heiligen Wunden trug, So bin ich geschützt vor der nächtlichen Mahr, Vor Elfenschuss und Trolls Gefahr. Zuletzt vor die Tür noch Stahl und Stein, So kann mir nichts Böses zur Tür herein. WALDEMARS MANNEN Gegrüsst, o König, an Gurre-Seestrand! Nun jagen wir über das Inselland, Holla! Vom stranglosen Bogen Pfeile zu senden, Mit hohlen Augen und Knochenhänden, Zu treffen des Hirsches Schattengebild, Holla! Dass Wiesentau aus der Wunde quillt. Holla! Der Wallstatt Raben Geleit uns gaben, Über Buchenkronen die Rosse traben. Holla! So jagen wir nach gemeiner Sag Eine jede Nacht bis zum jüngsten Tag. Holla! Hussa Hund! Hussa Pferd! Nur kurze Zeit das Jagen Währt! Hier ist das Schloss, wie einst vor Zeiten! Holla! Lokes Hafer gebt den Mähren, Wir wollen vom alten Ruhme zehren. WALDEMAR Mit Toves Stimme flüstert der Wald, Mit Toves Augen schaut der See, Mit Toves Lächeln leuchten die Sterne, Die Wolke schwillt wie des Busens Schnee. Es jagen die Sinne, sie zu fassen, Gedanken kämpfen nach ihrem Bilde. Aber Tove ist hier und Tove ist da, Tove ist fern und Tove ist nah. Tove, bist du s, mit Zaubermacht Gefesselt an Sees und Waldespracht? Das tote Herz, es schwillt und dehnt sich, Tove, Tove, Waldemar sehnt sich nach dir! KLAUS-NARR "Ein seltsamer Vogel ist so n Aal, Im Wasser lebt er meist, Kommt doch bei Mondschein dann und wann Ans Uferland gereist." Das sang ich oft meines Herren Gästen, Nun aber passt s auf mich selber am besten. Ich halte jetzt kein Haus und lebe äusserst schlict Und lud auch niemand ein und prasst und lärmte nicht, Und dennoch zehrt an mir manch unverschämter Wicht, Drum kann ich auch nichts bieten, Ob ich will oder nicht, Doch--dem schenk ich meine nächtliche Ruh, Der mir den Grund kann weisen, Warum ich jede Mitternacht Den Tümpel muss umkreisen. Dass Palle Glob und Erik Paa Es auch tun, das versteh ich so Sie gehörten nie zu den Frommen; Jetzt wüfeln sie, wiewohl zu Pferd, Um den kühlsten Ort, weit weg vom Herd, Wenn sie zur Hölle kommen. Und der König, der von Sinnen stets, Sobald die Eulen klagen, Und stets nach einem Mädchen ruft, Das tot seit Jahr und Tagen, Auch dieser hat s verdient Und muss von Rechtes wegen jagen. Denn er war immer höchst brutal, Und Vorsicht galt es allemal Und offnes Auge für Gefahr, Da er ja selber Hofnarr war Bei jener grossen Herrschaft überm Monde. Doch dass ich, Klauss Narr von Farum, Ich, der glaubte, dass im Grabe Man vollkomm ne Ruhe habe, Dass der Geist beim Staube bleibe, Friedlich dort sein Wesen treibe, Still sich sammle für das grosse Hoffest, wo, wie Bruder Knut Sagt, ertönen die Posaunen, Wo wir Guten wohlgemut Sünder speisen wie Kapaunen.-- Ach, dass ich im Ritte rase, Gegen den Schwanz gedreht die Nase, Sterbensmüd im wilden Lauf, Wär s zu spät nicht, ich hinge mich auf. Doch o wie süss soll s schmecken zuletzt, Werd ich dann doch in den Himmel versetzt! Zwar ist mein Sündenregister gross, Allein vom meisten schwatz ich mich los! Wer gab der nackten Wahrheit Kleider? Wer war dafür geprügelt leider? Ja, wenn es noch Gerechtigkeit gibt, Dann muss ich eingehn in Himmelsgaden... Na, und dann mag Gott sich selber gnaden. WALDEMAR Du strenger Richter droben, Du lachst meiner Schmerzen, Doch dereinst, beim Auferstehn des Gebeins Nimm es dir wohl zu Herzen Ich und Tove, wir sind eins. So zerreiss auch unsre Seele nie, Zur Hölle mich, zum Himmel sie, Denn sonst gewinn ich Macht, Zertrümmre deiner Engel Wacht Und sprenge mit meiner wilden Jagd Ins Himmelreich ein. WALDEMARS MANNEN Der Hahn erhebt den Kopf zur Kraht, Hat den Tag schon im Schnabel, Und von unsern Schwertern trieft Rostgerötet der Morgentau. Die Zeit ist um! Mit offnem Munde ruft das Grab, Und die Erde saugt das lichtscheue Rätsel ein. Versinket! Versinket! Das Leben kommt mit Macht und Glanz, Mit Taten und pochenden Herzen, Und wir sind des Todes, Der Sorge und des Todes, Des Schmerzes und des Todes. Ins Grab! Ins Grab! Zur träumeschwanger n Ruh. O, könnten in Frieden wir schlafen! DES SOMMERWINDES WILDE JAGD ORCHESTER-VORSPIEL SPRECHER Herrn Gänsefuss, Frau Gänsekraut, nun duckt euch nur geschwind, Denn des sommerlichen Windes wilde Jagd beginnt. Die Mücken fliegen ängstlich aus dem schilfdurchwachsnen Hain, In den See grub der Wind seine Silberspuren ein. Viel schlimmer kommt es, als ihr euch nur je gedacht; Hu wie s schaurig in den Buchenblättern lacht! Das ist Sankt Johanniswurm mit der Feuerzunge rot, Und der schwere Wiesennebel, ein Schatten bleich und tot! Welch Wogen und Schwingen! Welch Ringen und Singen! In die Ähren schlägt der Wind in leidigem Sinne, Dass das Kornfeld tönend bebt. Mit den langen Beinen fiedelt die Spinne, Und es reisst, was sie mühsam gewebt. Tönend rieselt der Tau zu Tal, Sterne schiessen und schwinden zumal Flüchtend durchraschelt der Falter die Hecken, Springen die Frösche nach feuchten Verstecken. Still! Was mag der Wind nur wollen? Wenn das welke Laub er wendet, Sucht er, was zu früh geendet Frühlings blauweisse Blütensäume, Der Erde flüchtige Sommerträume-- Längst sind sie Staub! Aber hinauf, über die Bäume Schwingt er sich nun in lichtere Räume, Denn dort oben, wie Traum so fein, Meint er, müssten die Blüten sein! Und mit seltsamen Tönen In ihres Laubes Kronen Grüsst er wieder die schlanken schönen. Sieh! Nun ist auch das vorbei, Auf luftigem Steige wirbelt er frei Zum blanken Spiegel des Sees, Und dort, in der Wellen unendlichem Tanz, In bleicher Sterne Widerglanz Wiegt er sich friedlich ein. Wie stille ward s zur Stell ! Ach, war das licht und hell! O schwing dich aus dem Blumenkelch, Marienkäferlein, Und bitte deine schöne Frau um Leben und Sonnenschein! Schon tanzen die Wogen am Klippenecke, Schon schleicht im Grase die bunte Schnecke. Nun regt sich Waldes Vogelschar, Tau schüttelt die Blume vom lockigen Haar Und späht nach der Sonne aus. Erwacht, erwacht, ihr Blumen, zur Wonne! GEMISCHTER CHOR Seht die Sonne, Farbenfroh am Himmelssaum, Östlich grüsst ihr Morgentraum! Lächelnd kommt sie aufgestiegen Aus den Fluten der Nacht, Lässt von lichter Stirne fliegen Strahlenlockenpracht! (Text Jens-Peter Jacobsen) Schönberg,Arnold/Gurre-Lieder
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第一幕 序曲 シュタディンガーの仕事場。かまどや鉄床などの鍛冶道具が据えてある。 後方の窓から夕日に照らされる、自然にあふれた町の一角が見える。舞台の左右には家の内部に通じるドア。背景に玄関がある。 第一場 伯爵。 仕事に精を出す職人たち、あとからゲオルク。 Nr. 1 - 導入 職人たち 火花よ、散れ!鉄よ、熱くなれ! 熱きハンマーの力で、 昔からのやり方どおりに 役立つものを作り出す。 英雄を守るために、 男の力で元気いっぱい作り上げる。 盾が、 輝く武器が きらめく時、 我々には栄誉が与えられる。 金槌の打つ音、鉄床の響き、 それが我らの歌! 伯爵 (鍛冶職人の姿で) あの人は心から愛してくれているが、 わたしは不安でならない。 騎士の姿で 求婚しても、 あの人は受け入れてくれるだろうか。 ゲオルク (同じく鍛冶職人の格好をし、玄関からあわてて飛び込んでくる。) おい、コンラート! 伯爵 どうした? ゲオルク (小声で伯爵に) ニュースです。 ここからそう遠くないところに 馬車が停まっていますよ。 何か声が聞こえたので、 僕がちょっと見に行ってみると…。 さて、誰だったとお思いになります? 伯爵 誰だ? ゲオルク カッツェンシュタインのお嬢さまだったんですよ、 あなたの花嫁の! 伯爵 そんなの知ったことか! ゲオルク でも、彼女はしぶといですよ。 婚約を盾に取っていますし。 伯爵 (かっとなって) よし、決着をつけてやる。 芝居はもうじき終わりだ。 わたしの髭*にかけて誓おう。 (*ドイツ語では「断じて」という意味で「髭」の語を用いる。) ゲオルク (小声でそっと) だけど、髭は剃っていらっしゃるんじゃありません? 伯爵 では、我が家系と騎士道精神にかけて、 と言い直そう。 明日の今頃になれば、 身の振り方も決まるだろう。 一人の職人 (近づいてきて) もっと小声で話せよ。 親方が部屋で 勉強中なんだぞ。 医学の研究にご熱心なんだから。 ゲオルク ああ、そうだった。邪魔しちゃまずい。 もう静かにするよ。 そっと仕事に戻ろう。 叱られちゃいやだからね。 仕事に戻るんだ、そっとね。 彼らは再びものすごい騒音を立てながら仕事を始める。 職人たち 火花よ、散れ!鉄よ、熱くなれ! 熱きハンマーの力で、 昔からのやり方どおりに 役立つものを作り出す。 英雄を守るために、 男の力で元気いっぱい作り上げる。 盾が、 輝く武器が きらめく時、 我々には栄誉が与えられる。 金槌の打つ音、鉄床の響き、 それが我らの歌! 第二場 前場の人々。シュタディンガーが大きな医療箱と葉巻入れを持って脇の扉から登場。 シュタディンガー 帽子とマントを持ってきてくれ。 いまから外出するから。 だから、ゲオルク、 よく言っておくが、 もしも例の騎士がー「もしも」とは 言えんほどたびたびだがー とにかくあの騎士がまたあの子に 媚びへつらおうとやってくるかもしれん。 その時はただちに追い出せ。やつが身をかわそうとしたら、 槍でも剣でも使って追い立てるんだぞ。 とにかく行かなくては。すぐ近くで 患者が待ってるからな。 お隣の馬車馬が病気になってな、 ヤギも二頭、容体が悪いんだ。 何しろわたしは街で唯一 信頼されてる獣医ときてるから まったく憩いの一時もない、 どっちを向いても仕事だらけで。 どこのお宅に訪ねて行っても、 シチュエーションはだいたいこうだ。 まず四足の動物がいて、 そいつをわたしの知識で治してやる。 その動物が大きかろうが小さかろうが基本は一緒で、 細心の注意を払いながら薬を口に流し込む。 そうするとどの動物もわたしをじっと見つめ、 甘えてくる。 どの動物の表情もこう語りかけてくるぞ、 「あなたは愛すべき動物の一員です」と、な。 七時の鐘が鳴る。 職人たち (叫ぶ。) 終業時間だ! (歌う。) ほら、終業時間になった。 さあ、帰ろう、今度は自由時間だ! シュタディンガー 待て、そうせかせかするな。 嬉しい話が残ってるんだから。 明日は重要な日だぞ。 今から二十五年前、 わたしは大変な栄誉を授けられたのだ。 つまりマイスターになったのだよ。 というわけで、明日はそれにふさわしい 祝宴を開こうと思っている。 歌に音楽に楽しい一日になるぞ。 職人たち 僕たちのマイスター、 これからもずっと長生きしてくれますように! シュタディンガー というわけで、明日に必要な準備を いくつか済ませておかなくてはな。 (職人たちそれぞれに) おまえはちょっと行って、 お隣の人を招待してきてくれ。 おまえはわたしの従兄弟シュナイダーに、 ワインとパンケーキを用意するよう伝えてくれ。 おまえは判事を招待してきてくれ。 それからチーズとパンとバターもいるな。 おまえは判事の秘書に出席をお願いしてくれ。 彼のお義母さまもな。 それ以外のお客さんは大人も子供も わたしが自分で招待してある。 大勢やってくるぞ。 皆食べて、それから… ゲオルク (セリフで) だけど、親方…。 シュタディンガー …飲むのだ。 皆賑やかに、楽しく祝おう。 (職人たちのそれぞれに) おまえは隣人のところへ、 おまえはシュナイダーのところ、 おまえは判事をお呼びする。 おまえは判事の秘書だ。 隣人、 シュナイダー、 判事、 判事の秘書。 楽しい一日になるぞ。 皆で踊って、皆で歌って、 はしゃいで、跳ね回って、 各々大いに楽しむがいい。 職人たち そうだ、大人も子供も呼んでこよう。 踊って、歌って、 はしゃいで、跳ね回る! これは間違いなく楽しい一日になるぞ! シュタディンガーは玄関から退場。職人たちはそれぞれ違うドアから出て行く。 第三場 伯爵、ゲオルク ゲオルク やれやれ、あの医者気取りのじいさんからやっと解放されましたね。さて、いろいろ話し合わなくては。あのおばあさんは…いや、そのはっきり申し上げるとつまり…あなたの花嫁の… 伯爵 花嫁なんて言わないでくれ!わたしは彼女と婚約した覚えなんかひとつもないんだから! ゲオルク 覚えがあろうとなかろうとどうしようもありませんよ。あのお嬢様はあなたを離そうとなさらないし、このままでは計画をつぶされてしまいます。彼女は僕たちと同じ宿に泊まっているんですよ。 伯爵 結構じゃないか。近くにいれば彼女が何をたくらんでいるかすぐに分かる。 ゲオルク だけど、騎士殿、心配でなりませんよ。あのブレンナーってやつはどうも怪しいなあ。金さえ払えばすぐ手を貸すんですよ。 伯爵 どちらにしてもそろそろ危ない頃さ。考えなしに行動しているとひどい目に遭うからね。 ゲオルク 分かっていただけて嬉しいですよ。それにしても騎士殿はぎょっとするようなことをなさいますね。 伯爵 ねえ、きみ! ゲオルク ちょっとお聞きになってください。刀鍛冶屋の娘さんに恋なさったのは別に構いませんし、僕のスリムな体をすすだらけのエプロンに押し込んだことにも特にどうと文句は申しません。 ですが、ご自分のために僕の名誉を台なしにされちゃあねえ…。出来の悪い弟子に仕立て上げられて、あなたご自身も含めて二人とも親方の尻に敷かれっぱなしじゃないですか。何とも自尊心が傷つきません? 伯爵 ばか者! ゲオルク ちょっと、友達に向かってばかはないでしょうに。 伯爵 じゃあ、ゲオルク! ゲオルク 結構です。ひとつだけお聞きしなくてはなりませんが、あなたは本気であの娘さんとご結婚なさるつもりですか? 伯爵 もちろん。 ゲオルク でも、あなたの誇り高きご家族は? 伯爵 愛はすべてに打ち勝つんだ。 ゲオルク 愛ですって?笑わせないでくださいよ。人生も愛も知らないおぼっちゃんっていうのは突拍子もないことをしでかして失敗するんですよね。 伯爵 (つかみかからんばかりに) こいつめ、生意気だぞ! ゲオルク ほら、友達にそんなことをなさっちゃいけませんって!冗談の通じない方ですね。でも、ごめんなさい。今のは言いすぎでした。さあ、まじめに戻るとして、幸運を祈っていますよ。あのおじいさんをやり込めて、あなたもあなたの妻も幸せになられますよう。でも、どうなさるおつもりなんですか? 伯爵 明日、わたしは親方の前にリーベナウ伯爵として進み出る。そして民衆の前で、娘さんを妻にくださるようお願いするのだ。 ゲオルク それはだめでしょう。 伯爵 なぜだ? ゲオルク あの獣医さんは騎士が大嫌いだからですよ。 伯爵 奥さんのことを言っているのかい? ゲオルク ええ。奥様はある晴れた夜、鎧に身を固めた騎士に さらわれてしまった。それ以来、親方は騎士をひどく 憎んでおいでなんですよ。 伯爵 何とかしなきゃいけないな。 今夜は騎士の格好で彼女に会い、もう一度誠を確かめてみよう。彼女は鍛冶職人のコンラートとリーベナウ伯爵を別人と思っているからね。 ゲオルク でも、彼女が愛しているのが鍛冶職人だろうと騎士だろうと結果は同じなんじゃありません? 伯爵 彼女が騎士を愛しているのか、それとも鍛冶職人を愛しているのか、問題はそこだ。彼女がどちらを愛しているのか知っておかなければ。 ゲオルク どっちみち彼女は一人しか愛していませんよ。 伯爵 意味が分かっていないようだね。 ゲオルク ええ、ぜんぜん。 伯爵 伯爵の衣装に着替えてくるよ。もう遅くなった。 (微笑んで) 伯爵の姿になったら槍や剣で追い立てるかい? ゲオルク (肩をすくめる。) 親方の命令ですからそうしなくてはならないでしょうね。 伯爵 悪いやつだ!わたしが目的を達成したら… ゲオルク そうしたら? 伯爵 そうしたらきみに充分お礼をするよ。 (彼は中央玄関から出て行く。) 第四場 ゲオルク一人 ゲオルク それは望むところだな。僕の仕事は鉄床にへばりついていればいいだけだけど、これがひどい苦労ときているからね。さてと僕も生きる楽しみを味わいたいなあ! だけど分別を持ってやり過ぎは禁物だ。僕は品のいい人生を送りたいもん。 Nr. 2 - アリア 人生はたった一度だけ。 だから誰もが 生きている間 思う存分楽しもうとする。 だけど、本当に楽しく生きるためには、 分別を備えていなくちゃならない。 それが僕のモットーさ。 人生はたった一度きり! 聖書に登場する無垢のヨゼフー これは単なる一例に過ぎないけどー 彼ははたから見て悪い人物じゃなかったし、 それどころか徳にあふれた男だった。 でも彼が有名になったのは 禁欲的なせいじゃない。 知恵のおかげなんだ! 僕がヨゼフを尊敬するのはそういうわけさ。 彼は喜びに生き、 あちこちから 黄金や香りが降り注いだ。 彼は本当に賢かった! 人生はたった一度だけ。 だから誰もが 生きている間 思う存分楽しもうとする。 だけど、本当に楽しく生きるためには、 分別を備えていなくちゃならない。 それが僕のモットーさ。 人生はたった一度きり! 太古の時代には 知恵の産物と呼べるものがたくさんある。 人々はいつも愚か者のほうが 幸運をつかむというけど 馬鹿だとやっぱり損をする。 いつだったかエサイであったことだったかな、 上質な水晶の器のために 自分の長男を失う羽目になったやつがいた。 多くの人々が何の心配もなく 太陽の角度だけを気にして生きている。 僕は思いっきり楽しみたいけど、 でもなぜ楽しみばかりを追いかけているのか 知りたくもある。 賢くならなくては! いつも賢くあるのみ! 人生はたった一度だけ。 だから誰もが 生きている間 思う存分楽しもうとする。 だけど、本当に楽しく生きるためには、 分別を備えていなくちゃならない。 それが僕のモットーさ。 人生はたった一度きり! (彼は出て行く。) 第五場 ブレンナーが騎士アデルホフを案内して入ってくる。 ブレンナー よろしかったらどうぞお入りに。 アデルホフ では、ここが鍛冶屋さんのお宅かな? ブレンナー ハンス・シュタディンガー、有名な鍛冶屋にして稀にみる名獣医ですぜ。彼の実力をご覧に入れましょうかね。武器も鎧も実によくできておりますで。 アデルホフ 面白そうだな。だが、わたしはちがう用事で来たのだ。きみは親方の親戚かね? ブレンナー 義理の弟ですがね。親方んとこの奥様はですな… アデルホフ まあ、それはいい。鍛冶屋の親方には美しい娘さんがおいでだとか。 ブレンナー へえ、学者風に言えばまさにアポロのように美しいってところでしょうな。 アデルホフ この家にはコンラートという職人がいるだろう。 ブレンナー コンラート?へえ、おりますぜ、たしかに。(独白。)やつはどこに行った? アデルホフ かわいい青年だと聞いているが? ブレンナー へえ、そんとおりで。(独白。)あっちに誰かいるわな。 アデルホフ で、その青年と娘さんは愛し合っているのかね? ブレンナー まあ…あっしは知らんですが…噂ではそうらしいで。 アデルホフ わたしははっきりしたことを聞いた。彼らは結婚するそうだよ。 ブレンナー えっ?あいつらがですかな? アデルホフ 二人の結婚を円滑に進めるようにわたしは遣わされたのだ。 ブレンナー そりゃまあ、やつらは喜ぶでしょうが… それにしてもまたどうして… アデルホフ ドイツ人らしくはっきり話すとするかな。きみによく分かるようにね。わたしはシュヴァーベンから来た騎士、アデルホフだ。 ブレンナー はあ、そりゃどうもよろしく。素敵な土地でな、シュヴァーベンは。 アデルホフ で、わたしが同行しているご婦人がカッツェンシュタインのお嬢様で、わたしの未来の妻なのだ。 ブレンナー それはめでたいですな。 アデルホフ で、二人の結婚を望んでいるのがまさにわたしの花嫁なのだ。 ブレンナー てことはお嬢様はあの二人のために、わざわざ苦労して旅をしなすったわけですな。 アデルホフ まあ、そうとも言えるが、だが…きみは信頼のおける人間のようだから何でも話すとするかな。 (こっそりと) きみはリーベナウ伯爵をご存じかな? ブレンナー (独白。) ああ、そういうことだわな! (大きな声で) もちろん。知らない者などねえですよ。 アデルホフ それで、伯爵はかつて彼女のことを… ブレンナー へえ、覚えとります。 アデルホフ (ちょっと驚いて) 何をだ? ブレンナー (困惑して) ええと、あの方は昔お嬢さまの悪口をおっしゃってたでしょうが。 アデルホフ それはちがうよ。彼はむしろ彼女が好きだった。 ブレンナー へえ、そうそう、そうでした。 アデルホフ だが、あのお嬢さんは彼を袖にした。 ブレンナー (独白。) こりゃ靴の向きを変えなきゃ務まらん。 (正反対にしなければならないという意味。) アデルホフ えっ、何?靴がどうかしたか? ブレンナー 気にせんでください。ただ、隣人の靴屋が話してくれたなと、独りごちっただけでしてな。 アデルホフ そのうちにリーベナウ伯爵がこの家の娘さんを追いかけ回しているという噂が彼女の耳に入った。 彼は軽薄なやつであるらしいな。 ブレンナー へえ、おそらく。 アデルホフ だがわたしの花嫁は礼儀を重んじる人間だから、娘さんに迷惑がかかるような行為を無視できないのだ。そこで彼女は職人のコンラートを… ブレンナー このうちの娘とさっさと結婚させてしまおうということですな。なるほど。ちなみにお嬢様もシュヴァーベンのご出身で? アデルホフ いや。どうして? ブレンナー そうかなと思っただけでな。じゃが、まあじつに巧妙な計画じゃねえですか。職人コンラートとこの家の娘が結婚したら、あの騎士殿は… アデルホフ (笑いながら) 一発食らわされるわけさ。 ブレンナー (同じく笑いながら) ですな!やつは退却せざる得なくなりますぜ。 (二人とも笑う。) じゃが、何よりまず親方から結婚の許しをいただかないことには始まらんでしょうが。 アデルホフ そのためにわたしが来たのだよ。きみが賛成してくれるのなら、ここに娘さんをお連れしてほしいんだが。 (ブレンナーに財布を渡す。) ブレンナー お嬢様は大変良識があられますな。いやはや心からお礼申し上げますぜ。よろしかったらあっしが親方を呼んでくるまでここの武器をご覧になっとってください。 アデルホフ (背景のほうを向き、さまざまな武器を観察しながら) ほう!これは悪くないな! ブレンナー (前景で独白。) あっしにはお見通しだわな。あのご令嬢は嫉妬心で気も狂わんばかりになって我らが伯爵を追いかけてきたんだろうよ。で、彼の財産を確保しておきたいからこんなことをやらかしたんだ。まったく滑稽だて、ハハハ…!この抜け目ないつもりの偵察員もお気の毒様だわな。やれやれ、人のいいシュヴァーベン人だ。利用されてるのに気づかないとはまったく気の毒でたまらんわ。 (彼は笑いながら脇から出て行こうとする。) 第六場 前場の人々。イルメントラウト。 イルメントラウト (ブレンナーの向かい側から入ってきて、ぺちゃくちゃと) こんばんは、ブレンナーさん。シュタディンガー親方をお探しなんでしょうけどあいにく外出中なんですよ。職人たちもみんな出かけましたしね。それにしても今夜はよく晴れていますこと。雲一つないし、風はそよとも吹いてないし、もうちょっと散歩していたいくらいでしたわ。でも、残念ながら週末はやることが多いもんですからね。家事をぜんぶしなきゃいけないし、明日は日曜日で… アデルホフ (小声でブレンナーに) この方がこの家のお嬢さんかね? ブレンナー なあに、もっと若いですよ。 イルメントラウト (話し続ける。) …そのうえパーティーもありますからね。親方がブドウ畑で祝宴を催すんですよ。 (ブレンナーに) そうそう、あなたはだいぶ外を見ていないんですよね。ブドウ畑は以前よりもっと大きくなったんですよ。親方が去年買い足しましてね… ブレンナー へえ、イルメントラウトさん、そのことはもう聞いたでな。てなことで義兄さんは留守なんかね? イルメントラウト ええ、今はいません。 具合の悪い動物たちの治療にかかっているんですよ。隣の家の動物たちがみんなして調子が悪いらしくてですね… ブレンナー (アデルホフに) 悪いことは言わねえんで、出直したほうがいいかと存じますがな… アデルホフ ばかだな。わたしは今日にも娘さんとお会いしたいのだ。 ブレンナー 明日もありますでな。 イルメントラウト あら、でも明日は明日ですわ。今日できることならやってしまっておいたほうがいいってものですよ。でも、やむを得ないのでしたら… ブレンナー まさしくやむを得ん状況なんですよ。 そんじゃ、さいなら、イルメントラウトさん。よかったら… イルメントラウト よろしかったらこの街のめずらしいものをいろいろご覧に入れたいものですわ。 ー まあ、きっと驚かれますわ。人口は六千人で、土地はちょっと湿っぽいですけど、よく肥えているんですよ。 この近くでは聖母教会の上質なワインが…これは聖母のミルクと呼ばれているんですけど、あなたもきっとお気に召す… アデルホフ (出て行きながら) この人は稀にみるおしゃべりだな。 ブレンナー (同じように) じゃ、さいなら。また明日! アデルホフとブレンナーは退場。 第七場 イルメントラウト一人。 イルメントラウト まったく礼儀知らずの男ね。あたくしとまともに口も利かなかったじゃないの。今時の男ときたらご婦人を相手にした時どう振る舞うべきかも知らないのね。 あたくしの若い時はこんなじゃなかったわ。あの頃は世界もずっとまともだったものよ。 Nr. 3 - アリエッタ 今の世間にはまったく不満だらけだわ。 すっかり堕落してしまって、 男たちときたらみんなして 変なのばかり。 あたくしは遠慮がちに 入ってきたのに、 ー要するに落ちるところまで落ちたってことねー あの無礼な男ときたら まるであたくしが醜いばあさんでもあるかのように まともに目も合わせようとさえしない。 この街の見どころについて 丁重に お話ししようとしたのに、 あの人ときたらお礼の一つもなし。 気でもふれたみたいに ふらふらとドアのほうに行っただけ。 あたくしと同じように感じている女性は きっと他にもいるわ。 これが愛すべき女性に対する 扱いかしら。 ああ、もう何て世間なの! 今の世間にはまったく不満だらけだわ。 すっかり堕落してしまって、 男たちときたらみんなして 変なのばかり。 あたくしの若かったころはこんなじゃなかったわ。 愛すべき淑女に近づく時は 誰もが控えめだったものよ。 男たちは幸せそうで、 そのうちだんだんと 上品で礼儀正しいおしゃべりがはじまった。 天気のことや、 世の中のことについて話し合ったものだわ。 とにかく皆もっと礼儀正しかったのよ。 みんなとても優しくて、 気の利いた ちょっとしたお世辞も言えたものだわ。 娘たちは拒みながらも 求愛する男たちに手を差し出し、 男たちは彼女を抱きしめ、キスをし、 そしてひざまずいた。 それから…それから… 娘たちはエプロンで顔を隠しながら首を振るの。 今の世間にはまったく不満だらけだわ。 すっかり堕落してしまって、 男たちときたらみんなして 変なのばかり。 第八場 イルメントラウト、マリー マリー イルメントラウト、あなた一人なの? イルメントラウト ええ、そうですよ、お嬢様。おいでなさい。 マリー まだ騎士様はいらしていないようね。 イルメントラウト 今時は女性崇拝者が異常なほど少ないんですからね。でも、あの方はきっといらっしゃいますよ。あたくしにそう言づけられましたから。 マリー 会う約束をしなければよかったわ。 イルメントラウト 約束しなきゃよかったなんて、お笑いですわ。でもわかりますわ。娘の頃は何かと反抗したくなるものなんですよ。よく知っていますわ。 マリー あなたは何でも知っているもの。 ねえ、なぜわたしがもう一度騎士様と話すことにしたかわかる? イルメントラウト あの方に指輪か何か、愛のしるしを見せるんでしょう?きっとお喜びになりますわ、お父さまはいつも反対なさっていますけど。 マリー ちがうわ、お別れを言うのよ。だってあの方のお考えはあまり感心できないんですもの。 イルメントラウト でも、あの方はあなたとの結婚を望んでいらっしゃるんではないの? あの方よりいい求婚者なんてそうざらにはいませんよ。 マリー でも、パパはあの方を嫌がっているの。自分でも考えてみたけど、やっぱりパパが正しいわ。 イルメントラウト でも、あの騎士様はハンサムで礼儀正しいじゃありませんか。 マリー ハンサム?いつも夜しか会っていないから わからないでしょうに。 イルメントラウト しっ!あれは騎士様の足音ですわ。(嬉しそうに) いらっしゃいましたわ。 (彼女は飛んで行き、ドアを開ける。) マリー ああ、憂鬱! 第九場 前場の人々。マントを羽織って騎士の姿になった伯爵。 Nr. 4 - フィナーレ 伯爵 夜の闇の中、 わたしはそっとここに訪ねてきた。 優しいお嬢さん、 待ってくれていたんだね。 希望を持ってもいいのか、 それとも絶望しなければならないのか。 言っておくれ、愛する人よ、 きみはわたしを愛してくれるだろうか。 マリー (傍白。) 不安で不安で何も言えないわ。 震えが止まらない。 伯爵 何も言ってくれないのか? イルメントラウト (伯爵にそっと) ここはあたくしにお任せを! (マリーに) お嬢さん、聞こえなかったの? マリー (深くお辞儀しながら) 伯爵様… イルメントラウト そうへりくだらないで。 伯爵 わたしは優しい愛の言葉だけがほしい。 イルメントラウト (小声で伯爵に) もうじき何か言いますわ。 でもちょっと恥ずかしがっているみたいで。 娘心っていうのはこんなものなんですよ。 マリー あの方が忠誠をお誓いになるんではないかと思うと、 恐ろしくて言葉も出ないわ。 びくびくする。 わたしが誰を愛しているか 言ってしまったほうが いいかしら。 伯爵 わたしが忠誠を誓うのではないかと、 びくびくしている。 恐ろしくて言葉も出ないようだ。 彼女は自分が愛する人の名前を はっきり 告げるだろうか。 イルメントラウト あの方が忠誠を誓うのではないかと、 びくびくしている。 恐ろしくて言葉も出ないみたい。 さあ、元気を出して、 あなたが誰を愛しておいでなのか おっしゃいませ。 自然にお話しできるようにしましょうね。 あたくしは向こうに行っていますから…。 マリー だめよ、だめよ、ここにいて。 イルメントラウト ランプに油をさすだけですよ。 マリー だったらわたし、火事だって騒ぐわよ。 イルメントラウト はい、はい。 伯爵 ここにいらしていただけませんか? イルメントラウト わかりましたよ。ではここにいましょう。 伯爵 マリー、大事な人よ、何か言っておくれ。 この不安を終わらせておくれ。 イルメントラウト (マリーに) そう恥ずかしがらないで。 マリー (小声でイルメントラウトに) あなたが言って。 イルメントラウト 何をですか? マリー 愛のしるしをくださるように 言ってみてちょうだい…。 イルメントラウト (伯爵のほうに駆け寄る。) マリー そばにいて! イルメントラウト (小声で伯爵に) あたくしに話しましたわ。 伯爵 本当か? イルメントラウト 保証します。 マリー (小声でイルメントラウトに) わたしの言うことを聞いたら 彼はすぐ離れてくださると思うわ。 イルメントラウト 何ですって? 伯爵 (イルメントラウトに) それで? イルメントラウト もうじき心構えができると思いますから もう少しお待ちを。 伯爵 (独白。) わたしの迷いは消えたぞ。 この沈黙でわかる。 彼女はただ一人を愛しているのだ。 マリー あの方が忠誠をお誓いになるんではないかと思うと、 恐ろしくて言葉も出ないわ。 びくびくする。 わたしが誰を愛しているか 言ってしまったほうが いいかしら。 伯爵 わたしが忠誠を誓うのではないかと、 びくびくしている。 恐ろしくて言葉も出ないようだ。 彼女は自分が愛する人の名前を はっきり 告げるだろうか。 イルメントラウト あの方が忠誠を誓うのではないかと、 びくびくしている。 恐ろしくて言葉も出ないみたい。 さあ、元気を出して、 あなたが誰を愛しておいでなのか おっしゃいませ。 マリー (決心して) 伯爵様、わたし、正直に申し上げます…。 イルメントラウト (伯爵に) ほら、言い出しましたわ。 (マリーに) さあ、びくびくしないで、はっきりおっしゃい。 マリー もうわたし、二度とあなたには会いませんわ。 そう決めたんです。 イルメントラウト まあ、何てことを!あなた、どういうつもり? 伯爵 わたしを絶望に追いやらないでおくれ。 わたしの誓いを信じて、 冷たく追い払わないでほしい。 どうか希望の光を与えて 慰めておくれ。 貴族が嫌なのかい? ただわたしはきみを愛しているだけだよ。 きみのためなら、栄光も富も 喜んで犠牲にしよう! 第十場 前場の人々。ゲオルクが急いで飛び込んでくる。 ゲオルク 親方だ! マリー パパだわ! イルメントラウト 親方! ゲオルク まったくタイミングが悪い! マリーとイルメントラウト (伯爵に) お逃げください、お逃げください! 伯爵 (マリーに) では、永遠の別れを! マリー (彼に手を差し出す。) イルメントラウト、マリー、ゲオルク お逃げください!早く! シュタディンガー (外からよろい戸を押し開けて) ちくしょう!騎士じゃないか! おい、コンラート!ゲオルク! いたずら小僧ども、どこにおる? 伯爵 (脇の出口から逃げていく。) ゲオルク (長い槍を取り、あたかも伯爵を追っているようにあちこち刺してまわる。) 出て行け!出て行け! さもないと刺し殺すぞ! シュタディンガーと職人たち (それぞれ別の扉から入ってくる。) 第十一場 伯爵を除く前場の人々。シュタディンガー、職人たち。 職人たち 何があった?あのわめき声は何だ? 泥棒を捕まえよう!捕まえろ! シュタディンガー (ゲオルクに) まったくとんだ騒ぎだ! この間抜けめ、 騎士を中に通してしまったとは あきれた話だ! ゲオルク 彼はさっき来たばかりですよ。 マリーとイルメントラウト 彼はさっきいらしたばかりですわ。 シュタディンガー (おうむ返しに) 彼はさっき来たばかりですよー 彼はさっきいらしたばかりですわー ちくしょう、それなのに騒ぎもしなかったのか? やつは出て行ってはいないはずだ。 家中を捜せ。 隈なく捜すんだ! ぼさっとするな! 職人たち (手分けして捜しはじめる。) マリー ねえ、パパ! イルメントラウト どうか親方! シュタディンガー 黙らないか、このおしゃべりばあさん! イルメントラウト (我を忘れて) おしゃべりばあさん!? シュタディンガー (マリーに) おまえは修道院行きだ! マリー ああ、パパ! シュタディンガー (イルメントラウトに) おまえは解雇だ! イルメントラウト (傷ついて) おしゃべりばあさんだなんて! マリー (小声でゲオルクに) 騎士様はどこに? イルメントラウト (同じように) もう外に出られましたか? ゲオルク (同じくそっと) 窓のところにいます。 マリー よかったわ! とにかくこの家にはもう二度と いらっしゃらないほうがいいわ。 イルメントラウト ああ、でもこの家には二度と 近づかれないほうがよろしいですわ。 ゲオルク だが、彼はすぐにも 臆することなく門からまた入ってくるだろう。 シュタディンガー やつが図々しくもまた入ってくるなど 決してあってはならん! 職人たち (ふたたび集まってくる。) シュタディンガー 見つからなかったか? 職人たち ネズミ一匹いません。 シュタディンガー コンラートはどこだ? 職人たち 家にいないようです。 ゲオルク (脇の扉から今来たばかりのようなかっこうをして) やつならもうとっくに寝ましたよ。 シュタディンガー (びっくりして) 寝てるんだって? マリーと職人たち 寝てる? シュタディンガー おまえこそねぼすけだ! わたしも寝るとしよう、 朝一番に起きれるようにな。 この家をリーベナウ伯爵から 守らなくちゃならん。 職人たち (嘲るように) リーベナウ伯爵だって?おい、見ろよ。 マリー どうか今回だけは赦してくださいな。 シュタディンガー (マリーとイルメントラウトに) さっさと寝なさい! イルメントラウト おしゃべりだなんてね! シュタディンガー (職人たちに) おやすみ! 職人たち おやすみなさいませ! 全員 (それぞればらばらに出て行き、舞台はしばらくの間空っぽで暗くなる。) マリー (ちょっと経ってから横のドアを開け、ランプを持って戻ってくる。) 第十二場 マリー一人。 レツィタティーフとアリア マリー (コンラートの部屋まで歩いて行き、様子をうかがう。) 眠っているのね。みんなが気をもんでいる時に 眠っていられるなんてふしぎだけど。 ああ、あの人はわたしほど感じてはくれないのね。 でなかったらわたしがそばにいるのが分かるはずだし、 おやすみを言いたがっているのも察してくれるはずですもの。 彼は本当にいい人だわ。誠実でしっかりしている。 あんなに心のきれいな人なんていないわ。 たとえ王様だって あの人ほどわたしを喜ばせることなんてできないはず。 富だけあっても何の役にも立たない。 それは誰でも知っていること。 コンラートといればわたしはとても幸せ。 わたしにとって彼は王冠や国よりも価値がある。 彼を起こしたらどうかしら。 あの人といろいろおしゃべりしたいわ。 (ドアに近寄り、ノックしてそっと呼ぶ。) コンラート。 (大きな声で) コンラート! (少し気分を損ねて大きな声で) コンラート!あなた、冬眠してるんじゃないでしょうね? (びくっとして) まあ不注意だったわ。誰かに聞かれたかしら。 (彼女は足音を忍ばせて別の扉に近づき、 聞き耳を立てる。) ああ、よかった。静まり返っている。 騎士様は無事お帰りになったかしら。 (彼女は後方のよろい戸をそっと開ける。真向かいから月光が差し込んでくる。) 素敵な夜だこと。星がきれいだわ。 (驚いて) 間違いないわ、あの木の陰に立っておいでなのは 騎士様よ。マントにくるまっていらっしゃるわ。 (急いでよろい戸を下ろし、 自分の思いを隠すように背を向ける。 やがて隙間からそっとのぞいて) たしかに礼儀正しい方だし、ハンサムで上品な紳士だわ。 彼の妻に選ばれたりしたら 誰もがうらやましがるわよ。 だって、たしかに悪い話じゃないもの。 美しいお城に住み、 森も野原も自分のものと呼べるし、 大勢の召使いがつき従ってくれる。 馬上試合の時には玉座に座って、 美しい婦人たちに囲まれ、 バルコニーから トランペットの音と共に 優しくまなざしを投げかけると、 それを合図に皆は戦いはじめる。 槍を突き合わせるうちに やがて勝利者が決まって、 皆は満足げに勇敢な騎士に 手を振り、 賞賛の言葉とともに 月桂冠を授けるんだわ。 そしてこう言う声が聞こえるの。 「勇敢な騎士よ、こちらへ。 我が感謝を受けたまえ。 大変満足したぞ。 じつによくやった。」 それから黄金の間で開かれる 祝宴に向かい、 シャンデリアの下で 豪華な食事をいただく。 たしかに楽しそうだわ! (間。) ばかね、わたしったら何を考えてるのかしら。 いくら何でも子どもじみてるわ。 富だけあっても何の役にも立たない。 それは誰でも知っていること。 コンラートといればわたしはとても幸せ。 わたしにとって彼は王冠や国よりも価値がある。 (ランプを取り、彼の部屋のほうを見ながら 退場の間際に歌う。) いとしい方、ゆっくりお眠りになって。 あなたの恋人は安眠を願っているわ。 おやすみなさい。ゆっくりおやすみになって! 幕が静かに下りる。 ERSTER AUFZUG Ouvertüre Stadingers Werkstätte mit Öfen, Ambossen und sonstigen Schmiedegerätschaften Durch die im Hintergrund befindlichen Fenster erblickt man eine reizende Landschaft nebst einem Teil der Stadt, von der Abendsonne beleuchtet. Rechts und links Seitentüren, die ins Innere des Hauses führen. Der Haupteingang ist im Hintergrund ERSTER AUFTRITT Der Graf Gesellen, bei der Arbeit beschäftigt; später Georg Nr. 1 - Introduktion GESELLEN Sprühe, Flamme! Glühe, Eisen! Dass des Feuers Hammers Allgewalt dich nach hergebrachten Weisen fügsam mache alsobald. Manneskraft rüstig schafft, was des Helden Brust beschützt; bringt uns Ehr , wenn die Wehr, wenn die blanke Waffe blitzt. Hammerschlag, Ambossklang, unser Lied und Gesang! GRAF als Schmiedegeselle gekleidet Sie liebt mich wahr und innig, und doch quält Argwohn mich, dass sie s auch ernstlich meine, wenn liebeflehend ich im Ritterschmuck erscheine. GEORG ebenfalls als Schmiedegeselle gekleidet, zur Haupttür hastig eintretend He, Konrad! GRAF Was gibt s? GEORG leise zum Grafen ne Neuigkeit Nicht weit von hier, da hält ein Wagen, ich höre fragen und schau hinein; wer, denke ich, kann das wohl sein? GRAF So sprich Wer war s? GEORG Das Fräulein von Katzenstein, Eure Braut. GRAF Hol sie der Teufel! GEORG Sie zwingt am Ende doch Euch noch ins Ehejoch. GRAF auffahrend Wohlan, es sei beschlossen Geendet wird das Spiel. Bei meinem Barte schwör ich - GEORG leise ihm zuflüsternd Den habt Ihr abgeschnitten. GRAF Bei meines Stammes Ehre und echtem Rittersinn Morgen um diese Stunde weiss ich, woran ich bin. EIN GESELLE vortretend So redet doch nur leiser; ihr wisst ja, dass der Meister da drinnen jetzt studiert und Medizin traktiert. GEORG s wär Verbrechen, ihn zu stören; keinen Laut mehr soll er hören. Gehet leise an die Arbeit, auf, dass uns kein Vorwurf trifft. Geht leise an die Arbeit, leise! Sie fangen mit grossem Geräusch wieder an zu hämmern GESELLEN Sprühe, Flamme! Glühe, Eisen! Dass des Feuers Hammers Allgewalt dich nach hergebrachten Weisen fügsam mache alsobald. Manneskraft rüstig schafft, was des Helden Brust beschützt; bringt uns Ehr , wenn die Wehr, wenn die blanke Waffe blitzt. Hammerschlag, Ambossklang, unser Lied und Gesang. ZWEITER AUFTRITT Die Vorigen. Stadinger mit grossen Medizingläsern und Kräutertüten von der Seite STADINGER Bringt eilig Hut und Mantel mir, ich muss das Haus verlassen. Darum, Georg, befehl ich dir, genau mir aufzupassen, dass der Herr Ritter nicht etwa - wie s öftermalen schon geschah - wagt, zu verliebten Streichen sich hier ins Haus zu schleichen. Du treibst ihn fort; wenn er sich wehrt, so jagst du ihn mit Lanz und Schwert. Nun muss ich fort, denn in der Näh hab ich Patienten liegen; des Nachbars Sattelpferd ist krank und seine beiden Ziegen. Ich bin der einz ge in der Stadt, zu dem das Vieh Vertrauen hat. Drum ruh und raste ich auch nicht in der Erfüllung meiner Pflicht. Tret ich vors Haus, ich will nur reden von dem, was täglich mir passiert, so treff ich einen Quadrupeden, den meine Wissenschaft kuriert. Ich flösse jedem, gross und klein, nebst Medizin auch Achtung ein - und alle, wo sie mich erblicken, sie möchten mich ans Herze drücken Denn jegliche Physiognomie spricht »Du gehörst fürs liebe Vieh!« Es schlägt sieben Uhr DIE GESELLEN rufen Feierabend! gesungen Horch, die Feierstunde schlägt, hinaus, hinaus ins Freie! STADINGER Halt, nicht gleich so aufgeregt! Höret, dann sich jeder freue! Morgen ist der wicht ge Tag, wo vor fünfundzwanzig Jahren grosse Ehre ich erfahren, man zum Meister mich kreieret; darum werd, wie sich s gebühret, ich ein Fest auf morgen geben, fröhlich mit Gesang und Klang. GESELLEN Unser Meister, er soll leben noch viele Jahre lang! STADINGER Jetzt zur Sache, denn für morgen ist noch manches zu besorgen. Zu jedem einzeln Du gehst sogleich hier nebenan, den Nachbar einzuladen; du bittst den Vetter Schneider mir auf Wein und süssen Fladen; du ladest mir den Richter ein auf Käse, Brot und Butter; du bittest den Gerichtsvogt her mit seiner Schwiegermutter. Die andern Gäste, gross und klein, lud ich schon selber alle ein. Es kommt ein ganzer Haufen zum essen und zum - GEORG spricht Aber Meister! STADINGER - trinken; und alle sollen froh und fröhlich sein. Zu einzelnen Gesellen Du gehst zum Nachbar, du gehst zum Schneider, du bittst den Richter, du den Gerichtsvogt, du zum Nachbar, du zum Schneider, du zum Richter, du zum Vogte. Das soll ein Tag der Freude sein, sie alle sollen tanzen, sollen singen, sollen jubeln, sollen springen, alle sollen fröhlich sein. GESELLEN Ja, gross und klein laden wir ein zum Tanzen, zum Singen, zum Jubeln, zum Springen! Das soll ein Tag der Freude sein! Stadinger zur Mitte ab. Die Gesellen zu verschiedenen Seiten DRITTER AUFTRITT Der Graf. Georg GEORG Gott sei Dank, dass wir den alten Quacksalber los sind, wir haben gar mancherlei zu besprechen. Die alte Schachtel also - wollte sagen das Fräulein - Eure Braut - GRAF So schweig doch mit deiner Braut; es kam mir nie in den Sinn, mich mit ihr zu verloben. GEORG Was nützt das? Sie lässt Euch nicht aus dem Garne und wird alles aufbieten, Eure Pläne zu vereiteln. Sie ist bei unserem Verbündeten, dem Gastwirt, abgestiegen. GRAF Desto besser, so können wir durch ihn erfahren, was sie im Schilde führt. GEORG Herr Ritter, ich fürchte, dieser Brenner ist ein Spitzbube, er hält s mit jedem, der tüchtig zahlt. GRAF Immerhin. Auf jeden Fall ist es Zeit, dem tollen Treiben ein Ende zu machen. GEORG Nun, es freut mich, dass Ihr es selbst einseht. O Herr Ritter, Ihr seid ein entsetzlicher Mensch. GRAF Bursche! GEORG Versteht mich recht. Dass Ihr Euch in die Tochter eines Waffenschmieds verliebt habt, darin liegt nichts Entsetzliches, auch nicht, dass Ihr mich veranlasstet, meinen schlanken Leib in dies russige Wams zu stecken; aber dass Ihr mich verleitet habt, um Euretwillen meine Ehrlichkeit zum Teufel zu jagen, falsche Lehrbriefe zu schmieden, damit uns der Meister aufnehmen konnte, o Herr Ritter, diese Sünde lastet schwer auf Euch. GRAF Du bist ein Narr! GEORG Euer Kamrad bin ich und kein Narr. GRAF Georg! GEORG Lassen wir s gut sein. Nur noch das eine Wollt Ihr das Mädchen heiraten? GRAF Freilich will ich das. GEORG Und Euer alter Adel? GRAF Die Liebe gleicht alles aus. GEORG Die Liebe? Ach, bester Herr Ritter, wie mancher böse Bube hat schon seine schlechten Streiche auf ihre Rechnung geschrieben, der in seinem Leben nicht wusste, was Liebe ist. GRAF will auf ihn los Elender, du erfrechst dich? GEORG He, Kamrad! Du wirst doch Spass verstehen. Verzeiht, es war ein dummer Scherz. Also ernsthaft Glück auf, Herr Ritter! Mögen sich immerhin Eure Vorfahren den Knebelbart ausraufen, Ihr macht Euch und Euer Weib glücklich. Nun aber Euer Plan? GRAF Morgen tret ich vor den Alten als Graf von Liebenau und begehre offen und ehrlich seiner Tochter Hand. GEORG Das lasst Euch vergehen. GRAF Warum? GEORG Weil der alte Pferdedoktor alles hasst, was Ritter heisst. GRAF Du meinst die Geschichte mit seinem Weibe? GEORG Nun freilich. Sie liess sich eines schönen Abends von einem Geharnischten entführen, daher seine Wut. GRAF Ich werde mein Heil versuchen! Heute abend will ich als Ritter die Treue meines Mädchens noch einmal auf die Probe stellen; denn betrügt sie den Schmiedegesellen Konrad, so betrügt sie auch den Ritter Liebenau. GEORG Ist denn das nicht einerlei, ob sie Euch als Ritter oder als Schmied liebt? GRAF Sie liebt mich als Ritter und als Schmied, folglich zwei, und ein Weib soll nur einen lieben. GEORG Sie liebt ja auch nur einen. GRAF Das verstehst du nicht. GEORG Es scheint mir auch so. GRAF Ich gehe, mich zu verwandeln, es ist spät. lächelnd Du wirst mich doch nicht mit Lanz und Schwert empfangen, wenn ich zurückkehre? GEORG achselzuckend Des Meisters Gebot - GRAF Du Spitzbube! Bin ich erst am Ziele meiner Wünsche - GEORG Dann, Herr Ritter -? GRAF Dann sollst du mich erkenntlich finden! Er geht durch die Mitte ab VIERTER AUFTRITT Georg allein GEORG Das will ich auch hoffen, denn obwohl ich meiner Profession nach eigentlich vom Amboss stamme, so möchte ich doch all die Strapazen nicht umsonst mitgemacht haben! Jetzt will ich erst anfangen zu leben, zu geniessen! Das heisst aber mit Verstand, nicht wild in den Tag hinein! Ich will mir das Leben schon angenehm machen! Nr. 2 - Arie Man wird ja einmal nur geboren, darum geniesse jedermann das Leben, eh es noch verloren, so viel als er nur immer kann. Doch muss man, wahrhaft froh zu leben, sich mit Verstand der Lust ergeben. Ich hab den Wahlspruch mir gestellt Man lebt nur einmal in der Welt! Der keusche Joseph in der Bibel - ich führ ihn nur als Beispiel an - er war von Aussehn gar nicht übel und ein gar tugendhafter Mann. Doch seine Keuschheit ganz alleine hätt nimmer ihn mit Ruhm bedeckt - die Schlauheit half ihm auf die Beine! Drum hab ich vor dem Mann Respekt. Er lebt in Freuden, von allen Seiten ward Gold und Weihrauch ihm gestreut. Er war gescheit! Man wird ja einmal nur geboren, darum geniesse jedermann das Leben, eh es noch verloren, so viel als er nur immer kann. Doch muss man, wahrhaft froh zu leben, sich mit Verstand der Lust ergeben. Ich hab den Wahlspruch mir gestellt Man lebt nur einmal in der Welt! Man hat schon in den frühsten Tagen durch List und Schlauheit viel erreicht; wenn auch die Leute immer sagen, den Dummen sei das Glück geneigt. Die Dummheit bietet selten Zinsen, sonst leistete ja Esau nicht für eine Schüssel dicker Linsen auf seine Erstgeburt Verzicht. Viel Leute leben ohne Sorgen so grad nur in den Tag hinein; ich will geniessen, jedoch auch wissen, warum ich mich der Lust geweiht. Darum gescheit! Nur stets gescheit! Man wird ja einmal nur geboren, darum geniesse jedermann das Leben, eh es noch verloren, so viel als er nur immer kann. Doch muss man, wahrhaft froh zu leben, sich mit Verstand der Lust ergeben. Ich hab den Wahlspruch mir gestellt Man lebt nur einmal in der Welt! Er geht ab FÜNFTER AUFTRITT Brenner, den Ritter Adelhof hereinführend BRENNER Belieben Euer hochfreiherrlichen Gnaden nur hereinzuspazieren. ADELHOF Hier also wohnt der Waffenschmied? BRENNER Hans Stadinger, berühmter Waffenschmied und ausgezeichneter Tierarzt; wollen Euer Gnaden von seinen Talenten Gebrauch machen - von seinen Waffen und Harnischen - meine ich. ADELHOF Dazu kann Rat werden. Eigentlich aber bin ich aus andern Gründen da - Er ist verwandt mit dem Waffenschmied? BRENNER Euer Gnaden aufzuwarten, sein leiblicher Schwager. Seine Frau nämlich - ADELHOF Schon gut! Der Waffenschmied hat eine schöne Tochter! He? BRENNER Oh! Ein wahrer Apollo, wie die Gelehrten sagen. ADELHOF Befindet sich unter den Gesellen hier im Hause einer namens Konrad? BRENNER Konrad? Ganz recht! Für sich. Wo will denn das hinaus? ADELHOF Es soll ein hübscher Bursche sein? BRENNER Das will ich meinen. Für sich. Dahinter steckt etwas! ADELHOF Der Bursche und das Mädchen lieben sich? BRENNER Ja - ich weiss nicht - man munkelt so etwas. ADELHOF Ich hab s für gewiss gehört. Sie sollen sich heiraten. BRENNER Wie? Sie sollen -? ADELHOF Ich bin beauftragt, die Verbindung zustande zu bringen. BRENNER Ausserst schmeichelhaft für das junge Paar, aber wie versteh ich denn - ADELHOF Ich will mich deutlicher ausdrücken, damit Ihm die Sache klar wird. Ich bin der Ritter Adelhof aus Schwaben. BRENNER Ah, sehr erfreut; schöne Gegend! Das Schwaben meine ich. ADELHOF Die Dame, die ich begleite, ist das Fräulein von Katzenstein; meine Zukünftige. BRENNER Gratuliere untertänigst. ADELHOF Und diese meine Braut ist es, welche die Heirat wünscht. BRENNER Das gnädige Fräulein haben also die Passion, herumzureisen, um junge Paare glücklich zu machen. ADELHOF Das wohl auch nebenbei, aber - Er scheint mir eine ehrliche Haut, mit Ihm kann man von der Leber weg reden. vertraulich Kennt Er den Grafen von Liebenau? BRENNER für sich Aha! laut Versteht sich, wer wird den nicht kennen. ADELHOF Nun, sieht Er, der hatte früher auf mein Fräulein - BRENNER Jawohl, ich erinnere mich - ADELHOF etwas stutzig Was? BRENNER verlegen Nun, er hatte früher - auf das Fräulein geschimpft. ADELHOF Im Gegenteil, er hatte ein Auge auf sie. BRENNER Richtig, so war s. ADELHOF Das Fräulein aber gab ihm einen Korb. BRENNER für sich Umgekehrt wird ein Schuh draus. ADELHOF Was sagt Er vom Schuh? BRENNER Ich sage mein Nachbar, der Schuster, hat mir die Geschichte erzählt. ADELHOF Nun hat das Fräulein erfahren, dass der Ritter Liebenau dem jungen Mädchen hier im Hause nachstellt; ein leichtsinniger Zeisig soll er sein - BRENNER Dafür bekannt. ADELHOF Mein Fräulein aber, die Sittenhaftigkeit selbst, kann solchen Unfug nicht zugeben, darum wünscht sie, dass der Geselle Konrad - BRENNER Eiligst und schleunigst das Mädchen heirate, verstehe. - Ist das Fräulein auch aus Schwaben? ADELHOF Nein. Warum? BRENNER Ich meine nur. Die Sache ist wirklich äusserst schlau ausspekuliert; denn wenn der Geselle Konrad das Mädchen heiratet, so ist der Ritter - ADELHOF lachend Geprellt! BRENNER ebenso Und wie! Er muss mit langer Nase abziehen. - Beide lachen Die Hauptsache ist aber nun, dass wir den Alten für die Heirat gewinnen. ADELHOF Deswegen bin ich ja hier. Und wenn Er meine Sache unterstützen will, so gibt Ihm das Fräulein hier im voraus - Er gibt ihm eine Börse BRENNER Die edle Dame besitzt eine ausgezeichnete Bildung - untertänigsten Dank - Wollen Eure Gnaden sich hier etwas auswählen, während ich den Alten rufe - ADELHOF wendet sich nach dem Hintergrunde, die Waffenstücke musternd Sieh, sieh! Die Ware scheint nicht schlecht! BRENNER im Vordergrunde für sich Nun bin ich im klaren. Das Fräulein ist aus Eifersucht unserm Grafen nachgereist, und, um sich seinen Besitz zu sichern, soll nun - die Sache ist sehr komisch - hahaha! - Und dieser schlaue Kundschafter - o guter Schwabe, du scheinst mir ein sehr dummer Schwabe. Er will lachend zur Seite ab. SECHSTER AUFTRITT Die Vorigen. Irmentraut IRMENTRAUT Brenner entgegen und sehr geschwätzig Schönsten guten Abend, verehrtester Herr Brenner. Er sucht den Meister Stadinger, aber alles ausgeflogen, alles ins Freie. Der Abend ist zu schön, kein Wölkchen am Himmel, kein Lüftchen weht, ich ginge gar zu gern auch noch ein wenig ins Grüne, aber du lieber Gott, man hat zu viel zu tun, der letzte Tag in der Woche, das ganze Hauswesen ruht auf mir - morgen ist Sonntag - ADELHOF leise zu Brenner Ist dies die Tochter vom Hause? BRENNER Das weniger. IRMENTRAUT fortfahrend Morgen ist Sonntag, dazu das Fest, welches er morgen veranstaltet draussen auf dem Weinberge - zu Brenner ach, Er war wohl lange nicht draussen - der Weinberg ist viel grösser - der Alte kaufte doch im vorigen Jahre - BRENNER Ja, doch, Jungfrau Irmentraut, ich kenne die ganze Geschichte. - Also mein Schwager ist nicht daheim? IRMENTRAUT Nicht daheim! Die Unpässlichkeit der lieben Tiere macht ihm jetzt viel zu schaffen. Des Herrn Nachbars ganze Familie vierfüssigerseite befindet sich - BRENNER zu Adelhof Ja, Euer Gnaden, da bleibt uns nichts andres übrig als wiederzukommen. ADELHOF Dumm, dumm, dumm! Ich hätte so gern dem Fräulein heute schon - BRENNER Morgen ist auch noch ein Tag. IRMENTRAUT Ei freilich, morgen ist auch noch ein Tag und welcher Tag; es heisst freilich, was du heute tun kannst, verschiebe nicht auf morgen, aber wenn die Notwendigkeit - BRENNER Eben deshalb - Guten Abend, Jungfrau Irmentraut. - Wenn es Euer Gnaden gefällig wäre - IRMENTRAUT Euer Gnaden sind gewiss ein Fremder,wollen die Merkwürdigkeiten unsrer Stadt in Augenschein nehmen - oh, Sie werden überrascht sein. Wir haben sechstausend Einwohner, die Gegend ist etwas sumpfig, aber fruchtbar. Hier in der Nähe der Liebfrauenkirche der edle Wein, Liebfrauenmilch genannt, Euer Edlen werden ihn wohl kennen - ADELHOF im Abgehen Die Person hat ja ein beispielloses Mundwerk. BRENNER ebenso Also auf Wiedersehen! Bis morgen, bis morgen! Adelhof und Brenner gehen ab SIEBENTER AUFTRITT Irmentraut allein IRMENTRAUT Das ist ein recht ungehobelter Klotz, dieser Herr Euer Gnaden; hat er nur ein einziges freundliches Wörtchen mit mir gesprochen? Was haben die Männer jetzt für Sitten, wenn sie einer zarten Jungfrau gegenüberstehen! Wie anders waren sie zu meiner Zeit - vor einigen Jahren noch, will ich sagen - aber es ist, als ob sich die Welt rein umgedreht hätte. Nr. 3 - Ariette Welt, du kannst mir nicht gefallen, hast dich förmlich umgekehrt, von den heut gen Männern allen ist auch keiner etwas wert. Ich trete ein mit Schüchternheit, doch sie verliert sich mehr und mehr; der grobe Mann sieht mich nicht an, als ob ich alt und hässlich wär. Ich sag ihm und sehr gemessen, was man hier Sehenswertes nennt; er dankt mir nicht, läuft wie besessen zur Tür, als ob der Kopf ihm brennt. O holde Schwestern ihr, die ihr Gefühl gleich mir, heisst das nun Achtung, sprecht, vorm zarteren Geschlecht? O Welt, o Welt! Welt, du kannst mir nicht gefallen, hast dich förmlich umgekehrt, von den heut gen Männern allen ist auch keiner etwas wert. - In früheren Zeiten naht man bescheiden stets einer zarten Jungfrau sich, und man war selig, entspann allmählich sich ein Gespräch fein sittiglich. Man sprach vom Wetter, von teuren Zeiten, und nach und nach, jedoch ganz fein, wusst man gar zart vorzubereiten von Lieb ein einzig winzig Wörtelein. Man reichte abgewandt dem Flehenden die Hand; er drückte, küsste sie, sank vor uns auf die Knie, und dann - und dann - Verschämt ihre Schürze vor die Augen haltend Welt, du kannst mir nicht gefallen, hast dich förmlich umgekehrt, von den heut gen Männern allen ist auch keiner etwas wert. ACHTER AUFTRITT Irmentraut. Marie MARIE Irmentraut, bist du allein? IRMENTRAUT Ja doch, mein Herzchen, komm nur. MARIE Ist der Ritter noch nicht hier? IRMENTRAUT Heutzutage sind die Liebhaber nicht mehr wie sonst. Aber er kommt gewiss, er hat mir s sagen lassen. MARIE Ich hätte doch nicht einwilligen sollen. IRMENTRAUT Nicht einwilligen sollen, da muss ich lachen! Ich weiss, wie wir Mädchen sind, ich habe mich oft gesträubt, aber es hat nichts geholfen. Das weiss ich besser. MARIE Du weisst immer alles besser. Weisst du, warum ich den Ritter noch einmal sprechen will? IRMENTRAUT Ihm ein Liebeszeichen zu geben, ein Ringelchen oder so etwas dergleichen, und - das wird ihm gar nicht unangenehm sein, wie dein Vater immer zu sagen pflegt. MARIE Nicht doch, den Abschied will ich dem Ritter geben, denn er ist ein böser Mensch, der keine guten Absichten haben kann. IRMENTRAUT Aber Engelskind, will er dich denn nicht heiraten? Kann ein Mann bessere Absichten haben? MARIE Mein Vater will mich ihm aber nicht geben - und ich habe mir s wohl überlegt, der Vater hat recht. IRMENTRAUT Aber der Ritter ist ein so schöner, artiger Herr! MARIE Schön? Und hast ihn, wie ich, nur immer nachts gesehen. IRMENTRAUT Still! - Das ist des Ritters Tritt! Freudig. Er kommt, er kommt! Sie eilt ihm entgegen und öffnet ihm die Tür MARIE Ach, lieber Gott, mir wird angst und bang! NEUNTER AUFTRITT Die Vorigen. Der Graf als Ritter in einen Mantel gehüllt Nr. 4 - Finale GRAF Bei nächt gem Dunkel schleich ich herein, Dank, holdes Mädchen, du harrest mein. Was darf ich hoffen, was fürchten, sprich Schlägt, Heissgeliebte, dein Herz für mich? MARIE beiseite Ich weiss vor Angst kein Wort zu sagen. Ich zittre wie ein Espenlaub. GRAF Du schweigst? IRMENTRAUT leise zum Grafen Nur stille, ich will fragen! zu Marie So hör doch, Kind, bist du denn taub? MARIE mit tiefem Knicks Herr Graf - IRMENTRAUT Nicht gar so untertänig. GRAF Ein süsses Wort der Liebe nur. IRMENTRAUT leise zum Grafen Es kommt, sie ziert sich nur ein wenig, das liegt in unserer Natur, das liegt uns Mädchen in der Natur. MARIE Ich weiss vor Zagen kein Wort zu sagen, wenn auch sein Mund mir Treue schwört. Soll ich bekennen, den Namen nennen des Teuren, dem mein Herz gehört? GRAF Sie weiss vor Zagen kein Wort zu sagen, ob auch mein Mund ihr Treue schwört. Möcht sie bekennen, den Namen nennen des Teuren, dem ihr Herz gehört? IRMENTRAUT Sie weiss vor Zagen kein Wort zu sagen, ob auch sein Mund ihr Treue schwört. Nur frisch bekennen, den Namen nennen des Teuren, dem dein Herz gehört. s wird besser euch vom Munde fliessen, wenn ihr allein - MARIE Nein, nein, du bleibst da. IRMENTRAUT Ich will ja Öl nur auf die Lampe giessen. MARIE Ich schreie Feuer! Feuer! IRMENTRAUT Ja doch, ja. GRAF Ihr bleibt! IRMENTRAUT Ja doch, ich will nicht weichen. GRAF Marie, teures Mädchen, sprich und ende dieses bange Schweigen! IRMENTRAUT zu Marie Sei doch nicht gar so zimperlich. MARIE leise zu Irmentraut Sag ihm - IRMENTRAUT Was denn? MARIE Er soll gewähren ein Zeichen seiner Liebe mir - IRMENTRAUT eilt zum Grafen MARIE Bleib doch! IRMENTRAUT leise zum Grafen Sie will sich mir erklären. GRAF Im Ernst? IRMENTRAUT Ich stehe gut dafür. MARIE leise zu Irmentraut Hör doch! Will er mir das gewähren, so soll er mich verlassen gleich. IRMENTRAUT Wie? GRAF zu Irmentraut Nun? IRMENTRAUT Sie ist noch beim Erklären, bald ist sie fertig, freuet Euch! GRAF für sich Mein Argwohn schwindet. Dies Schweigen kündet, dass sie nur einen, einen liebt. MARIE Ich weiss vor Zagen kein Wort zu sagen, wenn auch sein Mund mir Treue schwört. Soll ich bekennen, den Namen nennen des Teuren, dem mein Herz gehört? GRAF Sie weiss vor Zagen kein Wort zu sagen, ob auch mein Mund ihr Treue schwört. Möcht sie bekennen, den Namen nennen des Teuren, dem ihr Herz gehört? IRMENTRAUT Sie weiss vor Zagen kein Wort zu sagen, ob auch sein Mund ihr Treue schwört. Nur frisch bekennen, den Namen nennen des Teuren, dem dein Herz gehört. MARIE sich ein Herz fassend Herr Graf, ich muss Euch frei gestehen - IRMENTRAUT zum Grafen Es kommt, es kommt. zu Marie Nur dreist und nicht verzagt. MARIE Ich darf Euch ferner nicht mehr sehen - mein Herz - mein Herz ist schon versagt. IRMENTRAUT Kind, bist du toll? Was fällt dir ein? GRAF Willst du mich der Verzweiflung weihn? Du lässt mich kalt von hinnen scheiden, misstraust der Treue Schwur? O gönne mir als Trost im Leiden den Schein der Hoffnung nur! Verschmähst du, weil ich vornehm bin, nur meines Herzens Triebe? Gern gäb ich Glanz und Reichtum hin für dich, für deine Liebe! ZEHNTER AUFTRITT Die Vorigen. Georg eilig GEORG Der Meister! MARIE Der Vater! IRMENTRAUT Der Meister! GEORG Dass ihn der Teufel hol! MARIE UND IRMENTRAUT zum Grafen Entfernt Euch! Entfernt Euch! GRAF zu Marie Das letzte Lebewohl! MARIE reicht ihm die Hand IRMENTRAUT, MARIE und GEORG. Entfernt Euch! Fort! Fort! STADINGER stösst von aussen den Fensterladen auf Alle Teufel! Der Ritter! He, Konrad! Georg! Wo stecken die Schlingel? GRAF entfernt sich durch die Seitentür GEORG nimmt eine lange Lanze und sticht überall herum, als ob er den Grafen verfolge Reisst aus! Reisst aus! Ich spiess Euch auf! STADINGER und GESELLEN kommen von verschiedenen Seiten ELFTER AUFTRITT Die Vorigen ohne Graf. Stadinger. Gesellen GESELLEN Was ist geschehen? Was soll das Schrein? Fangt auf den Dieb! Fangt auf, fangt auf! STADINGER zu Georg Hagel und Wetter! Du dummer Tölpel, du liessest den Ritter ja doch hinein. GEORG Er kam soeben - MARIE und IRMENTRAUT Er kam soeben. STADINGER ihnen nachäffend Er kam soeben - Er kam soeben - Gesindel, wollt ihr wohl ruhig sein? Er ist nicht hinaus - durchsucht das Haus - rührt eure Beine! Nicht so faul! DIE GESELLEN teilen sich nach verschiedenen Seiten MARIE Ach, lieber Vater! IRMENTRAUT Ach, lieber Meister! STADINGER Still, altes Plappermaul! IRMENTRAUT ausser sich Plappermaul! STADINGER zu Marie Du kommst ins Kloster! MARIE Ach, lieber Vater! STADINGER zu Irmentraut Sie aus dem Haus! IRMENTRAUT gekränkt Ein altes Plappermaul! MARIE leise zu Georg Wo ist der Ritter? IRMENTRAUT ebenso Ist er hinaus? GEORG ebenso Zum Fenster. MARIE Gott sei Dank! Nein, nun darf er nie mehr wagen, dieser Pforte kühn zu nahn. IRMENTRAUT Ach, nun wird er nie mehr wagen, dieser Pforte kühn zu nahn. GEORG Doch er wird sich ohne Zagen bald der Pforte wieder nahn. STADINGER Ha, er soll es nie mehr wagen, dieser Pforte kühn zu nahn. DIE GESELLEN sammeln sich wieder STADINGER Nichts gefunden? GESELLEN Keine Maus! STADINGER Wo ist der Konrad? GESELLEN Nicht zu Haus! GEORG sich stellend, als ob er eben erst von der Seite aufträte Der liegt schon längst in süsser Ruh . STADINGER verwundert Er schläft? MARIE UND GESELLEN Er schläft? STADINGER Schlafmütze du! Ich will nun auch zur Ruhe gehn, um mit dem Frühsten aufzustehn und meinem Hause Ruh zu schaffen vor diesem Liebenauer Grafen. GESELLEN spöttisch Graf Liebenau? Schau, schau! MARIE O verzeiht nur einmal noch. STADINGER zu Marie und Irmentraut Marsch zu Bett! IRMENTRAUT Plappermaul! STADINGER zu den Gesellen Gute Nacht! GESELLEN Gute Nacht! ALLE entfernen sich nach verschiedenen Seiten. Die Bühne bleibt eine Zeitlang leer und dunkel MARIE öffnet dann leise die Seitentür und tritt mit der Lampe leise wieder herein ZWÖLFTER AUFTRITT Marie allein Rezitativ und Arie MARIE schleicht nach Konrads Kammer und horcht Er schläft! Wir alle sind in Angst und Not, und er kann schlafen, das begreif ich nicht. Ach, er fühlt nicht wie ich, sonst müsst er ahnen, dass ich ihm nahe bin, dass ich mich sehne, ne gute Nacht aus seinem Mund zu hören. Er ist so gut, so brav und bieder, sein redlich Herz find t man nicht mehr; wie er beglückt mich keiner wieder, und wenn s der König selber wär! Reichtum allein tut s nicht auf Erden, das ist nun einmal weltbekannt; mit Konrad kann ich glücklich werden, er gilt mir mehr als Kron und Land. Wie wär s, wenn ich ihn weckte? Gar zu gern möcht ich ein süsses Wort mit ihm noch plaudern. Sie geht an die Tür, klopft und ruft leise Konrad! lauter Konrad! ärgerlich und laut rufend Konrad! Du Murmeltier! Sie erschrickt Wie unvorsichtig! Wenn man mich gehört! Sie schleicht auf den Zehen zu den anderen Türen und horcht Nein, Gott sei Dank, s ist alles still geblieben. Ob wohl der Ritter glücklich heimgekehrt? Sie öffnet leise den Fensterladen im Hintergrunde. Man erblickt die Gegend im Mondenschein. O schöne Nacht, wie hell die Sternlein flimmern! Sie erschrickt Täusch ich mich nicht, so stehet dort am Baume der Ritter noch, im Mantel eingehüllt. Sie riegelt schnell den Laden zu und stellt sich mit dem Rücken dagegen, als wolle sie ein Eindringen verhüten, dann sieht sie durch die Spalte Ein art ger Herr ist s freilich, schlank und fein, und zu beneiden mag die Dame sein, die er zur Gattin sich erwählt. s mag freilich nicht so übel sein, zu wohnen in nem schönen Schloss, zu sagen Feld und Wald sind mein, und mir gehorcht der Diener Tross. Zu thronen beim Turniere inmitten schöner Fraun und hoch von dem Altane voll Huld hinab zu schaun, wie sie die Lanzen brechen beim Schalle der Trompeten, wie sie sich hauen, stechen, bis einer Sieger ist; man winket dann dem Tapfern mit wohlgefäll ger Mien und reicht mit schönen Worten den Ehrenkranz ihm hin. Man spricht - man spricht Hier, lieber tapfrer Rittersmann, sei Euch mein schönster Dank gebracht, ich schaut Euch mit Vergnügen an, Ihr habt s recht gut gemacht. Dann zum Bankett, zum reichen Mahl im goldnen Saal beim Kerzenschein! Das muss ne wahre Wonne sein! Pause Was ficht dich an, du töricht Mädchen? Dein kind scher Sinn führt dich zu weit! Reichtum allein tut s nicht auf Erden, das ist nun einmal weltbekannt; mit Konrad kann ich glücklich werden, er gilt mir mehr als Kron und Land. Sie nimmt die Lampe, und sich nach seiner Tür wendend, singt sie im Abgehen So schlummre sanft, du Trauter, du, dir wünscht dein Liebchen süsse Ruh ! Schlummre sanft! Schlummre sanft! Der Vorhang fällt langsam All rights reserved © Maria Fujioka Lortzing,Albert/Der Waffenschmied/II-1
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概要 Reloopが販売していたDJソフト。4in/out仕様のオーディオインターフェイスとソフトがセットになっておりWin/Mac両対応している。 SPIN! シリーズ最初のモデル。Win/Mac両対応(64bitは非サポっぽい)4in/out仕様でPHONO/LINEは自動で認識し切り替える。 +スペック表・SPIN! FEATURES Advanced digital vinyl system Interface Professional USB audio timecode interface Hi speed USB 2.0 data transfer ASIO drivers for extremely low latency periods Grounding screw for turntable connection Signal LEDs for inputs and outputs and USB control microphone input with large gain controller on the interface (6,3 mm jack) Headphones/master record output with large gain controller on the interface (3,5 mm jack) Universal phono/line inputs with automatic recognition Especially compact, robust and especially light interface chassis 2 high-quality, white RCA cabvles 1 high-quality, white adapter cable (3,5 mm jack to RCA) Dimensions 120 x 30 x 100 mm Weight 0.35 kg TECHNICAL DATA Software 3 selectable play modes (Classic Spin, Advanced Spin, Jog Spin) MicSpin function allows playing and scratching of previously recorded sounds via mic 3 master effects flanger, delay, filter Supported audio formats WAV, MP3, WMA, OGG Vorbis, Audio CD Advanced music database and tracklist organizer Advanced vinyl sound engine for authentic scratching and warm sound characteristics Auto gain and compressor/limiter for excellent sound characteristics Scratch and needle drop function for authentic turntablism Master tempo, BPM counter, graphic beat offset display and beat match assistant for comfortable mixing Advanced wave form analyzer (total track and track detail displays) and needle label monitor Seamless loop function for creative remixes Check marks for scratch, beat juggle, and cue points MIDI compatible for performance with DJ controllers Optimized plug-n-play with Reloop Digital Jockey Control medium 2 white Advanced Timecode records with track selection groove 2 white Advanced Timecode CDs Special high-resolution Advanced timecode on control records and CDs for precise handling SPIN! http //www.reloop.com/reloop-spin SPIN! 2 本体形状が変更され仕上げもブラックのラバー塗装に変わった他、Thru入力・ヘッドフォン出力追加、PHONO/LINE入力が自動認識から手動で切り替える仕様に変更等が行われている。Win/Mac両対応(64bitもサポート) +スペック表・SPIN! 2 FEATURES professionelles Digital Vinyl System Interface komplett neu entwickeltes professionelles USB-Timecode-Interface (4x4 Soundkarte) neu Rubber Paint-Finish und Brushed Alu-Deckplatte neu Phono/Line-Eingänge (Cinch) neu Erdungsschrauben und Phono-Vorverstärker für den Anschluss der Plattenspieler neu Thru-Ausgänge zum Durschleifen des Vinylsignals (Cinch) High Speed USB 2.0-Datentransfer ASIO-Treiber für extrem niedrige Latenzzeiten Signal-LEDs für Ein- Ausgänge 2 hochwertige schwarze Cinch-Kabel 1 schwarzes USB-Kabel Maße 180 x 84 x 130 mm Gewicht 0,70 kg TECHNICAL DATA Software überarbeitete Software mit neuen Features neu Umfangreiche Verbesserungen des Software-Flows u.a. für Master Tempo, Speed Mode, Beat Loop, Track Selection, Quick Search und Beatmatch View neu Nochmals verbesserte Systemstabilität neu Album Artwork-Darstellung mit Zoom-Funktion neu Schwarzes Spin! 2 Skin neu Optimiertes Performance-Skin mit maximierter Spin! Library neu Free MIDI-Learning erlaubt die Verwendung von externen Hardware-Controllern neu Spin! Juggle lädt und synchronisiert auf Knopfdruck den Track auf dem anderen Deck für Beat Juggling im Handumdrehen neu Beat Bar-Anzeige zählt den 4/4-Takt im verbesserten Beatmatch View für einen abgestimmten Gesamtmix neu Key Mode-Tonhöhenkorrektur für harmonisches Mixing 3 wählbare Abspielmodi (Classic Spin, Advanced Spin, Jog Spin) 3 Master-Effekte Flanger, Delay, Filter unterstützte Audio Formate WAV, MP3, WMA, OGG Vorbis, Audio-CD Spin! Library und Spin! List-Organizer Vinyl Sound-Engine für authentisches Scratching und warmen Klang Auto Gain und Compressor/Limiter für herausragende Klangqualität Scratch- und Needle Drop-Funktion für authentisches Turntablism Master Tempo, BPM Counter, grafische Beat Offset-Anzeige und Beat Match-Assistent für komfortables Mixing 3 Wave Form-Analyzer (Complete View, Zoom View, Beat Match View) und Vinyl-Label-Monitor 6 Markierungen von Scratch-, Beatjuggle- und Cue-Punkten pro Track nahtloses Beat-Looping für kreatives Remixing manuelles Looping mit Re-Loop-Funktion Kontrollmedien 2 schwarze hochauflösende Timecode-Vinyls mit Track-Selection-Rille 2 schwarze hochauflösende Advanced Timecode-CDs SPIN! 2 http //www.reloop.com/reloop-spin-2?___store=reloop_de ___from_store=reloop_en SPIN! 2+ SPIN! 2をベースに本体上部にCue/Loop/FX等操作可能なボタンとノブを配置。さらにマイク入力も追加された。Win/Mac両対応(64bitもサポート) +スペック表・SPIN! 2+ FEATURES professionelles Digital Vinyl System mit Interface-Controller Interface komplett neu entwickeltes professionelles USB-Timecode-Interface (4x4 Soundkarte) mit integriertem MIDI-Controller Weltneuheit 20 Full Size MIDI-Regler im DVS-Interface (13 Tasten, 6 Drehregler, 1 Trax-Encoder) zur direkten Steuerung der Software (Browsing, Looping, Cueing, Effektsteuerung, Beat Match, Spin und Pitch Mode) neu universeller Mikrofon-Anschluss (XLR/6,3 mm Klinke) mit zuschaltbarer 48V Phantomspeisung und Lautstärkeregelung neu Kopfhöreranschluss mit Split, Gain und Zero-Latency-Schaltung neu hohe Gummifüße zur praktischen Platzierung hinter dem Mischpult neu Rubber Paint-Finish und Brushed Alu-Deckplatte neu Phono/Line-Eingänge (Cinch) mit Gain pro Kanal neu Erdungsschrauben und Phono-Vorverstärker für den Anschluss der Plattenspieler neu Thru-Ausgänge zum Durschleifen des Vinylsignals (Cinch) High Speed USB 2.0-Datentransfer ASIO-Treiber für extrem niedrige Latenzzeiten Signal-LEDs für Ein- Ausgänge 2 hochwertige schwarze Cinch-Kabel 1 schwarzes USB-Kabel Netzteil Maße 180 x 84 x 130 mm Gewicht 0,80 kg TECHNICAL DATA Software überarbeitete Software mit neuen Features neu umfangreiche Verbesserungen des Software-Flows u.a. für Master Tempo, Speed Mode, Beat Loop, Track Selection, Quick Search und Beatmatch View neu nochmals verbesserte Systemstabilität neu Album Artwork-Darstellung mit Zoom-Funktion neu schwarzes Spin! 2 Skin neu optimiertes Performance-Skin mit maximierter Spin! Library neu Free MIDI Learning erlaubt die Verwendung von externen Hardware-Controllern neu Spin! Juggle lädt und synchronisiert auf Knopfdruck den Track auf dem anderen Deck für Beat Juggling im Handumdrehen neu Beat Bar-Anzeige zählt den 4/4-Takt im verbesserten Beatmatch View für einen abgestimmten Gesamtmix neu Key Mode-Tonhöhenkorrektur für harmonisches Mixing 3 wählbare Abspielmodi (Classic Spin, Advanced Spin, Jog Spin) 3 Master-Effekte Flanger, Delay, Filter unterstützte Audio Formate WAV, MP3, WMA, OGG Vorbis, Audio-CD Spin! Library und Spin! List-Organizer Vinyl Sound-Engine für authentisches Scratching und warmen Klang Auto Gain und Compressor/Limiter für herausragende Klangqualität Scratch- und Needle Drop-Funktion für authentisches Turntablism Master Tempo, BPM Counter, grafische Beat Offset-Anzeige und Beat Match-Assistent für komfortables Mixing 3 Wave Form-Analyzer (Complete View, Zoom View, Beat Match View) und Vinyl-Label-Monitor 6 Markierungen von Scratch-, Beatjuggle- und Cue-Punkten pro Track nahtloses Beat-Looping für kreatives Remixing manuelles Looping mit Re-Loop-Funktion Kontrollmedien 2 schwarze hochauflösende Timecode-Vinyls mit Track-Selection-Rille 2 schwarze hochauflösende Advanced Timecode-CDs SPIN! 2+ http //www.reloop.com/reloop-spin-27
https://w.atwiki.jp/garucchi/pages/39.html
19.03.07 Diese Abbildung zeigt ein Umfrageergebnis, was am Arbeitsplatz zählt. Es konnten mehrere Antworten ausgewählt werden. Fast 80% der Befragten antworteten, dass ein sicherer Arbeitsplatz das wichtigste ist. An nächster Stelle wurden das Betriebsklima und der Verdienst von ca. 60% ausgewählt. Die Hälfte der Befragten gab an, dass ihnen die Bezahlung von Überstunden, der Arbeits- und Gesundheitsschutz, sowie eine geregelte Arbeitszeit wichtig sind. Danach folgen Teamarbeit und abwechslungsreiche Tätigkeit, was fast 40% der Befragten wichtig finden. Am Ende steht die Freizeit, die nur für 30% der Befragten wichtig ist. Interessant finde ich, dass für viele wenig Stress und viel Freizeit offenbar nicht so wichtig sind. Diese Statistik wurde von der IG Metall erstellt.
https://w.atwiki.jp/oper/pages/2034.html
第1幕 情景1:モーゼを召すよび声 モーゼ ただ一にして 永遠なる神 あまねきところにおわす神 眼にも見えず 想像を超ゆる神よ・・・! 茨の草むらからの声 (6人のソロの声) 汝の足よりくつを脱ぐべし 十分に遠くまで歩いてきたのだから 汝が立っているところは聖なる地なり 今こそ告げ知らしめよ! モーゼ 我が祖先たちの神 アブラハムの イサクの ヤコブの神よ 祖先たちの思いを わたしの胸に改めて呼び覚ましました神よ 告げ知らしめるために私を必要としないでください 私は年をとりました 安らかに羊を飼い続けることを許してください 茨の草むらからの声 汝は残虐行為を見、 真実を悟ったので 他の道に進むことはできない よって、汝の民を解き放さなくてはならない! モーゼ 私を誰だとお思いですか?無知の力に 対抗せよなどとは 茨の草むらの声 唯一なる神に結ばれているものぞ 汝とともにあり ファラオとは相入れぬ神に! モーゼ 我が民に私の使命を証すものは何でしょう? 茨の草むらの声 唯一なる神の名にて! 永遠なる神は民を解き放ち 移ろいやすいものにもはや囚われることがないよう望んでいる モーゼ 私を信じるものなどいないでしょう! 茨の草むらからの声 彼らの耳もとで汝は奇跡を起こす すると彼らの目は奇跡を認めることになるだろう また汝の杖から彼らは聞くことがある すると汝の智恵を賞賛するだろう; 汝の手によって 汝の力が信じられるだろう ナイルの水によって 彼らの血が命じられたことを感じるだろう モーゼ Meine Zunge ist ungelenk ich kann denken, aber nicht reden. DIE STIMME Wie aus diesem Dornbusch, finster, eh das Licht der Wahrheit auf ihn fiel, so vernimmst du meine Stimme aus jedem Ding. Aron will ich erleuchten, er soll dein Mund sein! Aus ihm soll deine Stimme sprechen, wie aus dir die meine! Und ihr werdet gesegnet sein. Denn das gelobe ich dir Dieses Volk ist auserwählt vor allen Völkern, das Volk des einzigen Gottes zu sein, daß es ihn erkenne und sich ihm allein ganz widme; daß es alle Prüfungen bestehe, denen -- in Jahrtausenden -- der Gedanke ausgesetzt ist. Und das verheiße ich dir Ich will euch dorthin führen, wo ihr mit dem Ewigen einig und allen Völkern ein Vorbild werdet. Und nun gehe! Aron triffst du in der Wüste. Er kommt dir auf deinem Weg entgegen; daran sollst du ihn erkennen. Verkünde! 2. Szene Moses begegnet Aron in der Wüste ARON Du Sohn meiner Väter, schickt dich mir der große Gott? MOSES Du Sohn meines Vaters, Bruder des Geistes, aus dem der Einzige sprechen will Vernimm mich und ihn; und sage, was du verstehst! ARON Mein Bruder, gab der Allmächtige mich dir als Gefäß, auszuschütten über unsre Brüder des Ewigen Gnade? MOSES Gnade schenkt er dir aus Erkenntnis. ARON Glückliches Volk, einem einzigen Gott zu gehören, den zu bekämpfen kein andrer Macht besitzt. MOSES Andre gibt es nur im Menschen, nur in der Vorstellung. In ihr hat der Allgegenwärtige nicht Raum. ARON Gebilde der höchsten Phantasie, wie dankt sie dir s, daß du sie reizest zu bilden! MOSES Kein Bild kann dir ein Bild geben vom Unvorstellbaren. ARON Nie wird Liebe ermüden, sich s vorzubilden. Glückliches Volk, das so einen Gott liebt. MOSES Volk, auserwählt, den Unsichtbaren zu wissen, den Unvorstellbaren zu denken. ARON Auserwähltes Volk, einen einzigen Gott ewig zu lieben mit tausendmal mehr der Liebe, mit der alle andern Völker ihre vielen Götter lieben. Unsichtbar, unvorstellbar? Volk, auserwählt dem Einzigen, kannst du lieben, was du dir nicht vorstellen darfst? MOSES Darfst? Unvorstellbar, weil unsichtbar; weil unüberblickbar; weil unendlich; weil ewig; weil allgegenwärtig; weil allmächtig. Nur einer ist allmächtig. ARON Unvorstellbarer Gott Du strafst die Sünden der Väter an den Kindern und Kindeskindern! MOSES Strafst Du? Sind wir fähig, zu verursachen, was dich zu Folgen nötigt? ARON Gerechter Gott Du belohnst die, die deinen Geboten gehorchen! MOSES Gerechter Gott! Du hast gerichtet, wie alles geschehen soll Gebührt dem Lohn, der gern anders möchte? Oder dem, der nichts andres vermag? ARON Gütiger Gott! Du erhörst die Bitten der Armen, nimmst an die Opfer der Guten! MOSES Allmächtiger Gott, dich erkauften die Opfer der Armen, die du arm gemacht hast? Reinige dein Denken, lös es von Wertlosem, weihe es Wahrem kein andrer Gewinn dankt deinem Opfer. ARON Nur ein allmächtiger Gott konnte solch ein schwaches, gedemütigtes Volk auserwählen, seine Allmacht, seine Wunder an ihm zu zeigen, es zu lehren, an ihn allein zu glauben. MOSES Unerbittliches Denkgesetz zwingt zur Erfüllung. ARON Allmächtiger! Sei der Gott dieses Volkes! Befrei es aus Pharaos Knechtschaft! 3. Szene Moses und Aron verkünden dem Volk die Botschaft Gottes JUNGES MÄDCHEN Ich hab ihn gesehn, als eine feurige Flamme aufschlug, die ihn rief! Er warf sich auf die Knie und verbarg sein Antlitz im Sand. Dann zog er in die Wüste. JUNGER MANN Bei meinem Haus, wie eine leuchtende Wolke, kam er eben vorbei. Er schwebte mehr, als er ging, kaum berührt sein Fuß den Weg, und rasch schwand er dem Auge. ANDRER MANN Ich rief ihn, aber er beachtet mich nicht; lief weiter, und dennoch hörte ich ein Gott habe ihm befohlen, seinen Bruder Moses in der Wüste zu treffen. PRIESTER Moses? Der den Fronvogt erschlug? CHOR Moses! Er flüchtete! Uns ereilte die Rache Pharaos! Kommt er wieder, Aufruhr zu stiften? PRIESTER Mit einem neuen Gott verbündet! FRAUEN Ein neuer Gott Neue Opfer! MANN Er wird uns beschützen! PRIESTER Die alten Götter haben auch beschützt. Tat s der eine nicht, wandte man sich an den andern. FRAUEN Man kann von den Göttern auch nichts Unmögliches verlangen. JUNGER MANN Wie er wohl aussehn mag, der neue Gott? Er schwebt wohl, da auch Aron schwebte. MANN Der neue Gott, vielleicht ist er stärker als Pharao? Stärker als unsere Götter? Die anderen Götter helfen nur den Bedrücken. Das ist der Gott, der uns hilft. MÄDCHEN Ich glaube, es muß ein lieblicher Gott sein, jung und schön und glänzend, da doch Aron so glänzte. CHOR Soll man ihn nach diesem Moses beurteilen, so wird er Blutopfer fordern. Der neue Gott wird uns auch nicht helfen! Blutopfer! Blutopfer! PRIESTER Lästre nicht! Es gibt Götter, die nur strafen und solche, die nur belohnen. Manche muß man öfter versöhnen, andre kann man sich dauernd gewinnen. CHOR (in vielen kleinen Gruppen) Blutopfer! Blutopfer! MÄDCHEN Wie macht er mich froh! Wie schwellt das Glück mein Herz! Jubel füllt meine Seele! Anbetungswürdiger Gott, zeige dich mir in deiner Schönheit Ich will in Liebe dir dienen. JUNGER MANN Du schwebender Gott, hoch in den Höhen des Himmels, höher als andre Götter Erhebst du uns zu dir, neben dich wie schwindet die Macht der falschen, ohnmächtigen Abgötter. MANN Hilft er uns, schützt er uns gegen die Knechte Pharaos und gegen seine falschen Götter soll er unser Gott sein, Gott der Kinder Israels, dem wir dienen, dem wir opfern. CHOR (in vielen Gruppen) Ein lieblicher Gott! Er zeigt sich in Schönheit! Ein schwebender Gott! Er hebt uns zu sich! Ein rettender Gott! Er wird uns befrein! Vielleicht ist er stärker als Pharao! Glaubt den Betrügern nicht! Wir wollen ihm dienen! Wir wollen ihm opfern! Wir wollen ihn lieben! CHOR (Gruppe 1) Glaubt nicht den Betrügern! Die Götter lieben uns nicht! Wer ist es, der stärker sein will als Pharaos Götter? Laßt uns in Frieden! Zurück zur Arbeit! Sonst wird sie noch schwerer! CHOR (Gruppe 2) Er wird uns befrein! Wir wollen ihn lieben! Wir wollen ihm opfern! Wir wollen ihn lieben! Wir wollen ihm dienen! MÄDCHEN Er wird uns befrein! (Moses und Aron, in weiter Ferne auftauchend, kommen allmählich näher auf solche Weise, wie es die Chöre beschreiben) CHOR (in vielen Gruppen) Seht Moses und Aron! Moses mächtiges Haupt! Moses, den Stab in der Hand, schreitet langsam, bedächtig, scheint fast zu stehn, bewegt sich kaum. Steht Moses oder geht er? Moses steht! Nein, er schreitet langsam! Er steht! Nein, er geht! Mächtig sein weißes Haupt, gewaltig sein Arm! Aron, gewiß nicht mehr jung, eilt beschwingt leichten Schrittes weit vor ihm her und steht doch nah bei ihm! Steht Aron jetzt bei Moses? Nein, er eilt voran! Geht Aron an Moses Seite? Vor oder hinter ihm? Sie bewegen sich nicht im Raum, sind näher, sind ferner, sind tiefer, sind höher verschwinden gänzlich. Seht Moses! Seht Aron! Sie sind jetzt da! ERSTER AKT 1. Szene Moses Berufung MOSES Einziger, ewiger, allgegenwärtiger, unsichtbarer und unvorstellbarer Gott...! DIE STIMME AUS DEM DORNBUSCH (Chor; 6 Solostimmen) Lege die Schuhe ab; bist weit genug gegangen; du stehst auf heiligem Boden; nun verkünde! MOSES Gott meiner Väter, Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der du ihren Gedanken in mir wiedererweckt hast, mein Gott, nötige mich nicht, ihn zu verkünden. Ich bin alt; laß mich in Ruhe meine Schafe weiden...! DIE STIMME Du hast die Greuel gesehn, die Wahrheit erkannt so kannst du nicht anders mehr Du mußt dein Volk daraus befrein! MOSES Wer bin ich, mich der Macht der Blindheit entgegenzustellen? DIE STIMME Dem einzigen Gott verbunden, mit dir einig mit Pharao entzweit! MOSES Was bezeugt dem Volk meinen Auftrag? DIE STIMME Des Einzigen Name! Der Ewige will es befrein, daß es nicht mehr Vergänglichem diene. MOSES Niemand wird mir glauben! DIE STIMME Vor ihren Ohren wirst du Wunder tun ihre Augen werden sie anerkennen von deinem Stab werden sie hören deine Klugheit bewundern; von deiner Hand an deine Kraft glauben, vom Wasser des Nil fühlen, was ihrem Blut befohlen. MOSES Meine Zunge ist ungelenk ich kann denken, aber nicht reden. DIE STIMME Wie aus diesem Dornbusch, finster, eh das Licht der Wahrheit auf ihn fiel, so vernimmst du meine Stimme aus jedem Ding. Aron will ich erleuchten, er soll dein Mund sein! Aus ihm soll deine Stimme sprechen, wie aus dir die meine! Und ihr werdet gesegnet sein. Denn das gelobe ich dir Dieses Volk ist auserwählt vor allen Völkern, das Volk des einzigen Gottes zu sein, daß es ihn erkenne und sich ihm allein ganz widme; daß es alle Prüfungen bestehe, denen -- in Jahrtausenden -- der Gedanke ausgesetzt ist. Und das verheiße ich dir Ich will euch dorthin führen, wo ihr mit dem Ewigen einig und allen Völkern ein Vorbild werdet. Und nun gehe! Aron triffst du in der Wüste. Er kommt dir auf deinem Weg entgegen; daran sollst du ihn erkennen. Verkünde! 2. Szene Moses begegnet Aron in der Wüste ARON Du Sohn meiner Väter, schickt dich mir der große Gott? MOSES Du Sohn meines Vaters, Bruder des Geistes, aus dem der Einzige sprechen will Vernimm mich und ihn; und sage, was du verstehst! ARON Mein Bruder, gab der Allmächtige mich dir als Gefäß, auszuschütten über unsre Brüder des Ewigen Gnade? MOSES Gnade schenkt er dir aus Erkenntnis. ARON Glückliches Volk, einem einzigen Gott zu gehören, den zu bekämpfen kein andrer Macht besitzt. MOSES Andre gibt es nur im Menschen, nur in der Vorstellung. In ihr hat der Allgegenwärtige nicht Raum. ARON Gebilde der höchsten Phantasie, wie dankt sie dir s, daß du sie reizest zu bilden! MOSES Kein Bild kann dir ein Bild geben vom Unvorstellbaren. ARON Nie wird Liebe ermüden, sich s vorzubilden. Glückliches Volk, das so einen Gott liebt. MOSES Volk, auserwählt, den Unsichtbaren zu wissen, den Unvorstellbaren zu denken. ARON Auserwähltes Volk, einen einzigen Gott ewig zu lieben mit tausendmal mehr der Liebe, mit der alle andern Völker ihre vielen Götter lieben. Unsichtbar, unvorstellbar? Volk, auserwählt dem Einzigen, kannst du lieben, was du dir nicht vorstellen darfst? MOSES Darfst? Unvorstellbar, weil unsichtbar; weil unüberblickbar; weil unendlich; weil ewig; weil allgegenwärtig; weil allmächtig. Nur einer ist allmächtig. ARON Unvorstellbarer Gott Du strafst die Sünden der Väter an den Kindern und Kindeskindern! MOSES Strafst Du? Sind wir fähig, zu verursachen, was dich zu Folgen nötigt? ARON Gerechter Gott Du belohnst die, die deinen Geboten gehorchen! MOSES Gerechter Gott! Du hast gerichtet, wie alles geschehen soll Gebührt dem Lohn, der gern anders möchte? Oder dem, der nichts andres vermag? ARON Gütiger Gott! Du erhörst die Bitten der Armen, nimmst an die Opfer der Guten! MOSES Allmächtiger Gott, dich erkauften die Opfer der Armen, die du arm gemacht hast? Reinige dein Denken, lös es von Wertlosem, weihe es Wahrem kein andrer Gewinn dankt deinem Opfer. ARON Nur ein allmächtiger Gott konnte solch ein schwaches, gedemütigtes Volk auserwählen, seine Allmacht, seine Wunder an ihm zu zeigen, es zu lehren, an ihn allein zu glauben. MOSES Unerbittliches Denkgesetz zwingt zur Erfüllung. ARON Allmächtiger! Sei der Gott dieses Volkes! Befrei es aus Pharaos Knechtschaft! 3. Szene Moses und Aron verkünden dem Volk die Botschaft Gottes JUNGES MÄDCHEN Ich hab ihn gesehn, als eine feurige Flamme aufschlug, die ihn rief! Er warf sich auf die Knie und verbarg sein Antlitz im Sand. Dann zog er in die Wüste. JUNGER MANN Bei meinem Haus, wie eine leuchtende Wolke, kam er eben vorbei. Er schwebte mehr, als er ging, kaum berührt sein Fuß den Weg, und rasch schwand er dem Auge. ANDRER MANN Ich rief ihn, aber er beachtet mich nicht; lief weiter, und dennoch hörte ich ein Gott habe ihm befohlen, seinen Bruder Moses in der Wüste zu treffen. PRIESTER Moses? Der den Fronvogt erschlug? CHOR Moses! Er flüchtete! Uns ereilte die Rache Pharaos! Kommt er wieder, Aufruhr zu stiften? PRIESTER Mit einem neuen Gott verbündet! FRAUEN Ein neuer Gott Neue Opfer! MANN Er wird uns beschützen! PRIESTER Die alten Götter haben auch beschützt. Tat s der eine nicht, wandte man sich an den andern. FRAUEN Man kann von den Göttern auch nichts Unmögliches verlangen. JUNGER MANN Wie er wohl aussehn mag, der neue Gott? Er schwebt wohl, da auch Aron schwebte. MANN Der neue Gott, vielleicht ist er stärker als Pharao? Stärker als unsere Götter? Die anderen Götter helfen nur den Bedrücken. Das ist der Gott, der uns hilft. MÄDCHEN Ich glaube, es muß ein lieblicher Gott sein, jung und schön und glänzend, da doch Aron so glänzte. CHOR Soll man ihn nach diesem Moses beurteilen, so wird er Blutopfer fordern. Der neue Gott wird uns auch nicht helfen! Blutopfer! Blutopfer! PRIESTER Lästre nicht! Es gibt Götter, die nur strafen und solche, die nur belohnen. Manche muß man öfter versöhnen, andre kann man sich dauernd gewinnen. CHOR (in vielen kleinen Gruppen) Blutopfer! Blutopfer! MÄDCHEN Wie macht er mich froh! Wie schwellt das Glück mein Herz! Jubel füllt meine Seele! Anbetungswürdiger Gott, zeige dich mir in deiner Schönheit Ich will in Liebe dir dienen. JUNGER MANN Du schwebender Gott, hoch in den Höhen des Himmels, höher als andre Götter Erhebst du uns zu dir, neben dich wie schwindet die Macht der falschen, ohnmächtigen Abgötter. MANN Hilft er uns, schützt er uns gegen die Knechte Pharaos und gegen seine falschen Götter soll er unser Gott sein, Gott der Kinder Israels, dem wir dienen, dem wir opfern. CHOR (in vielen Gruppen) Ein lieblicher Gott! Er zeigt sich in Schönheit! Ein schwebender Gott! Er hebt uns zu sich! Ein rettender Gott! Er wird uns befrein! Vielleicht ist er stärker als Pharao! Glaubt den Betrügern nicht! Wir wollen ihm dienen! Wir wollen ihm opfern! Wir wollen ihn lieben! CHOR (Gruppe 1) Glaubt nicht den Betrügern! Die Götter lieben uns nicht! Wer ist es, der stärker sein will als Pharaos Götter? Laßt uns in Frieden! Zurück zur Arbeit! Sonst wird sie noch schwerer! CHOR (Gruppe 2) Er wird uns befrein! Wir wollen ihn lieben! Wir wollen ihm opfern! Wir wollen ihn lieben! Wir wollen ihm dienen! MÄDCHEN Er wird uns befrein! (Moses und Aron, in weiter Ferne auftauchend, kommen allmählich näher auf solche Weise, wie es die Chöre beschreiben) CHOR (in vielen Gruppen) Seht Moses und Aron! Moses mächtiges Haupt! Moses, den Stab in der Hand, schreitet langsam, bedächtig, scheint fast zu stehn, bewegt sich kaum. Steht Moses oder geht er? Moses steht! Nein, er schreitet langsam! Er steht! Nein, er geht! Mächtig sein weißes Haupt, gewaltig sein Arm! Aron, gewiß nicht mehr jung, eilt beschwingt leichten Schrittes weit vor ihm her und steht doch nah bei ihm! Steht Aron jetzt bei Moses? Nein, er eilt voran! Geht Aron an Moses Seite? Vor oder hinter ihm? Sie bewegen sich nicht im Raum, sind näher, sind ferner, sind tiefer, sind höher verschwinden gänzlich. Seht Moses! Seht Aron! Sie sind jetzt da! Schönberg,Arnold/Moses und Aron/I-2
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ERSTER AKT Ouvertüre ERSTER AUFTRITT Innere Ansicht der Schiffswerft zu Saardam Viele Zimmerleute bei der Arbeit, unter ihnen Peter Michaelow und Peter Iwanow Nr. 1 - Introduktion und Lied CHOR DER ZIMMERLEUTE Greifet an und rührt die Hände, Baut des Schiffes stolze Wände! Greifet an! Rastet nicht in der Pflicht! Tag für Tag, Schlag für Schlag! Handwerksmann hat seine Plagen, Lust zur Arbeit hilft sie tragen. ZAR im Vordergrund arbeitend, für sich Dieses Wogen, dieses Streben - Wie es doch mein Herz so hoch erfreut. Der ist glücklich, der sein Leben Solcher Arbeit stets geweiht. IWANOW auf der andern Seite Froher Mut, leichtes Blut Und dazu ein frohes Lied, Das aus vollem Herzen sprüht - Das ist gut. CHOR Recht, ganz recht, was soll gelingen, Muss man mit Gesang vollbringen. IWANOW auf den Zaren zeigend Hier, Gefährten, der vor allen Weiss solch Lied uns vorzutragen. ZAR sich erhebend Euch zugefallen, Sei es denn! Mög` es euch behagen. Alle sammeln sich um den Zaren Lied ZAR Auf, Gesellen, greift zur Axt und regt die nerv gen Arme, Dass so Herz als Blut mit jedem Streiche mehr erwarme! Dröhnt der Schlag im Holz, als will die Erde erbeben, jauchzt des Zimmermannes Brust vor wonnigem Leben. Wackrer Zimmermann, hast ja Freude dran - Wohlauf! Denke, was du kunstvoll bauest, trotzt jeder Wut in grausen Wettern; Was dein Beil erfasst, das muss ein kräftiger Hieb auch zerschmettern. CHOR die Äxte schwingend Zimmermann zu sein, ist eine Lust, Stete Arbeit kräftigt seine Brust Stattlich Werkzeug und des Liebchens Kuss, Freunde, das ist Hochgenuss! ZAR Auf, Gesellen, der Gigantenbau kann nur gelingen, Wenn sich alle Kräfte einigen, ihn zu vollbringen. Seht dann euer stolzes Werk die Meere durchjagen, Durch des Nordens Eis und Südens Glut keck sich wagen. Wackrer Zimmermann, hast ja Freude dran - Hallo! Ha! Wie Donnersturm den riesgen Bau wild umkracht, ihn zu zersplittern, Doch er trotzet kühn der Flut Geheul und dem Strahl in Gewittern. CHOR Zimmermann zu sein, ist eine Lust, Darum rufet laut aus voller Brust Stattlich Werkzeug und des Liebchens Kuss, Freunde, das ist Hochgenuss! ZAR Euren Wunsch hab ich gewährt, Eilet nun zur Arbeit wieder Und bedenket, dass alsbald Ein frohes Jubellied erschallt, Das zum Feste euch begehrt. CHOR Greifet an und rührt die Hände, Baut des Schiffes stolze Wände! Greifet an! Rastet nicht in der Pflicht! Tag für Tag, Schlag für Schlag! Handwerksmann hat seine Plagen, Lust zur Arbeit hilft sie tragen. Nach beendigtem Chor geht alles wieder zur Arbeit, die Zimmerleute verlieren sich nach und nach. IWANOW Das muss wahr sein du bist ein ganzer Kerl; ein Zimmermann, wie ihn Gott verlangt, und dabei ein Liedersanger, der seinesgleichen sucht. ZAR lächelnd O ich besitze noch eine Eigenschaft, die in deinen Augen mehr ist als alle die übrigen. IWANOW Die ist? ZAR Geduld. IWANOW Na, da sei stille - was die betrifft - ZAR Wie? Höre ich nicht mit wahrer Engelsgeduld die Schilderungen deiner Zärtlichkeit für die reizende Marie an, die ebenso liebenswürdig wie ihr Oheim dumm und lächerlich ist? IWANOW Das ist wahr; aber da wir gerade davon reden, weisst du wohl dass mir ganz übel zumute ist? ZAR Argwöhnt der gestrenge Bürgermeister etwas? IWANOW Es scheint so, denn er hat sich bei der Meisterin genau nach mir erkundigt. ZAR Du hast doch keine Ehrensache? IWANOW Je nun - vor dir habe ich kein Geheimnis, drum höre. Du weisst, dass ich ein Russe bin. Als ich achtzehn Jahre alt war, machte man mir weis, ich müsste Vaterlandsverteidiger werden. Ich dachte je nun, kannst s ja probieren, und liess mir den Soldatenrock anziehen. Der Rock war ganz hübsch, aber alles, was ich in dem Rock tun musste, war gar nicht hübsch; zudem war ich von jeher ein Feind jeden Zwanges. Was tat ich also? An einem schönen Morgen stellte ich mein Gewehr ins Schilderhaus, hing den Rock an den Nagel und vertauschte beides hier in Saardam mit Zimmeraxt und Winkelmass. ZAR Jetzt versteh ich dich. IWANOW Mein ehemaliger Oberst kann sich am Ende erinnern, dass ich da mals beim Verlesen gefehlt habe - in Saardam sind jetzt viele russische Offiziere. ZAR Sehr richtig - also müssen wir auf unsrer Hut sein. IWANOW Freilich. Übrigens kommt es mir vor, als ob du dich in einer ähnlichen Lage befändest. ZAR Ich? IWANOW Ja, ja. Du verbirgst dich so sorgfältig, vermeidest von deiner Familie zu reden und was dich nach Saardam geführt. ZAR Du glaubst doch nicht - IWANOW droht ihm Alter junge, gesteh s nur, du hast auch Suiten gemacht! Doch was geht es mich an, ich will mich nicht in dein Geheimnis drängen. Er sieht nach hinten Da kommt Marie. Ist es nicht schrecklich, dass sie mit ihrem niedlichen Gesichtchen die Nichte eines Bürgermeisters ist? ZWEITER AUFTRITT Die Vorigen. Marie MARIE im Auftreten Nein, es istl weiss Gott, zu arg - auf Schritt und Tritt geht einem der Mensch nach. IWANOW Mensch? Welcher Mensch? MARIE Ach, ein junger Franzose, der seit gestern hier herumschleicht. ZAR Ein Franzose? IWANOW Ein junger? Warum schleicht er herum? Warum? MARIE Was weiss ich? Er hielt mich an und fragte mich nach allerlei. IWANOW Das fehlte noch! Erst schleicht er herum, dann fragt er noch allerlei. Still doch! zu Marie Nun, mein Kind, wonach erkundigte er sich? MARIE verschämt Je nun - IWANOW Heraus mit dem Allerlei. MARIE Er meinte, ich wäre recht hübsch - und kurz und gut, ich wäre recht hübsch. IWANOW So? Das ist recht hübsch. Um das zu erfahren, brauchen wir keinen Franzosen, das können wir auf deutsch auch sehen. MARIE Endlich wollte er mich küssen. IWANOW Hab ich s nicht gedacht, das ist gewöhnlich das Ende. Soll man da nicht rasend werden?! MARIE ihn besänftigend Aber Peter - IWANOW Nichts Peter! - Ich wollte, den französischen Gesandten, der da drüben in Rijswijk den Frieden kongressiert, holte der Kuckuck! Alle Augenblicke fährt hier so ein Windbeutel herum. Träfe ich nur einmal einen, ich wollte ihn gleich - MARIE Was gleich? IWANOW Das werd ich jetzt nicht sagen. MARIE Mein lieber Peter Iwanow, Sie sind ein kleines Grossmäulchen. IWANOW Ich wäre - MARIE Stille! - Sie sind ein kleines Grossmäulchen. IWANOW Aber Mamsell Marie - MARIE ernst Herr Peter Iwanow! IWANOW nach einer Pause ruhig Ich bin ein kleines Grossmäulchen. MARIE So recht, lieber Peter, nun bist du wieder artig. Warum ich eigentlich komme - IWANOW hastig Ja warum? Das möchte ich eben wissen. MARIE ihm gelassen die Backen klopfend Nur immer Gemütsruhe. IWANOW ja doch, ich bin ruhig, mein Gemüt auch. MARIE Mein Oheim hat unser Verständnis ausgewittert - glaube ich wenigstens -, er will heute auf den Werften selbst nachsehen, das ist ihm in drei Jahren nicht eingefallen; er hat Briefe, Befehle erhalten, und alles überzeugt mich, dass ein Anschlag gegen uns im Werk ist. ZAR der sich zurückgezogen, hat sich bei Mariens Erzählung aufmerksam genähert. Für sich Sollte ich entdeckt sein? IWANOW für sich Gewiss von meinem Oberst! MARIE Nun, meine Herren, ihr seid ja beide ganz verdutzt? Und Sie, mein Vielgetreuer, Sie kommen mir ganz kurios vor. Vorhin, da ein galanter junger Mann sich nach meinen kleinen häuslichen Angelegenheiten erkundigte, wird er bei der blossen Erzählung Feuer und Flamme, und nun, da unsrer Liebe Gefahr droht, steht er da, als könnte er nicht bis drei zählen. IWANOW Marie, du hast es heute wieder darauf abgesehen, mich zu quälen. Ich liebe dich so herzlich, aber ebendeswegen kann es mir doch nicht angenehm sein, wenn dich die ganze Welt küssen will. MARIE Die ganze Welt? Nein, lieber Peter, das würde ein zu grosses Gedränge werden; ich will mich darum lieber mit einem begnügen Sie reicht ihm die Hand IWANOW küsst sie Du bist doch ein Engel! MARIE Jetzt höre. Was mein Oheim im Schilde führt - ich weiss es nicht, und wir müssen es in Geduld erwarten. Sei darum guten Muts; ich bin und bleibe dir treu, und sollte es meinem teuren Oheim einfallen, mich zu einem andern Ehebündnis zwingen zu wollen - ich ahne so etwas -, so springe ich lieber in den Kanal. IWANOW Ich springe mit. MARIE Abgemacht, wir springen im Duett. Vorher aber gehen wir zum Feste. Du weisst doch, dass ich Brautjungfer bei Charlottes Hochzeit bin. Ich eile, mich in den Staat zu werfen. IWANOW Ach Gott, da wirst du wieder alles bezaubern. MARIE Je nun, ich werde mein möglichstes tun. zum Zaren Sehn Sie wieder den Eifersüchtigen? zu Iwanow Ach, lieber, lieber Peter, du musst noch gewaltig gezogen werden. Nr. 2 - Ariette MARIE Die Eifersucht ist eine Plage, Weh dem, der ihr zum Opfer fällt. Sie schaffet viele trübe Tage, Warum ist sie wohl auf der Welt? Warum? Warum? IWANOW spricht Ei, das möcht ich auch wissen. MARIE Zwar kenn ich dieses garst ge Fieber Nur eigentlich vom Namen her; Bemerkt ich s nicht bei dir, mein Lieber, So wüsst ich nicht, dass es vorhanden wär. IWANOW spricht Es ist aber einmal da, und ich habe alle Ursache dazu. MARIE O ja! Wenn bei unsern Festen Alles sich im Tanze dreht Und wenn einer von den Gästen Zeigt, dass er mich nicht verschmäht; Wenn er, während wir pausieren, Mich recht viel und freundlich fragt Und mit artigen Manieren Ein ge Schmeicheleien sagt, Zum Exempel diese Wangen, Dieser Lippen Purpurrot Wecken glühendes Verlangen, Sie bezaubern mich, bei Gott! Wär es mir erlaubt zu fragen, Ob ihr Herz noch frei sich fühlt? Wenn, mit einem Wort zu sagen, Er, was man so nennt, den Angenehmen spielt - IWANOW spricht Dann darf ich doch - MARIE Dann darfst du niemals eifersüchtig sein. Mein Herz gehört nur dir allein; Du weisst es ja, mein Herz gehört nur dir allein. Ach, das solltest du erst fühlen, Wie so schön die Zeit verrinnt Wenn bei unsern heitern Spielen Pfänder einzulösen sind. Wenn mit harrenden Gebärden Jeder seinen Lohn begehrt, Und es heisst was soll dem werden, Welchem dieses Pfand gehört? " Diesem gibst du sieben Küsse, Jenem achte, diesem neun, Zehne reichst du jenem her!" Lieber Freund, das sind Genüsse, So was existiert nicht mehr. Wenn dann mit verschämten Wangen Schüchtern der Erwählte naht, Wenn mit glühendem Verlangen Er den Lohn empfangen hat - IWANOW spricht Dann darf ich doch - MARIE Dann darfst du doch nicht eifersüchtig sein. Mein Herz gehört nur dir allein; Du weisst es ja, mein Herz gehört nur dir allein! IWANOW spricht Nun, das nehme mir kein Mensch übel. MARIE Sieh, das sind nur alles Spiele Unbefangner Jugendlust; Fern von liebendem Gefühle Schlägt das Herz in unsrer Brust. Was geschieht vor allen Leuten, Kann ja Böses nicht bedeuten. Drum darfst du niemals eifersüchtig sein, Mein Herz, du weisst es ja, bleibt ewig dein. - Hast du mich auch wohl verstanden? Ist kein Fieber mehr vorhanden? Her mit dem Puls, wir werden nun gleich sehn, Ob du kuriert, als Arzt muss ich s verstehn. Sie ergreift seine Hand und fühlt den Puls. Gut, sehr gut, in solchem Tempo muss er gehn. Bedanke dich! Sie hält ihm die andere Hand hin, die Iwanow küsst Wie nun das Blut so ruhig fliesst, Wie lieb du mir nun wieder bist. Sie hält dem Zaren die Hand zum Kusse hin, während die andere noch immer Iwanow den Puls fühlt. Zum Zaren Doch auch Ihr seid mir lieb und wert. Herrgott! Was tobt dein Blut schon wieder fürchterlich, Mein lieber Freund, du bist noch nicht kuriert! Leb wohl und bessre dich! Sie läuft ab IWANOW folgt ihr DRITTER AUFTRITT Zar, Lefort LEFORT Guten Morgen, Peter Michaelow! Ihr seid allein? ZAR Wie du siehst. Hast du Nachrichten von Moskau? LEFORT nachdem er sich umgesehen Ja, Sire, und ernstliche Besorgnisse. ZAR Nun? LEFORT Sire, ich habe meine Bewunderung dem edelmütigen Entschlusse nicht versagen können, der Sie bestimmte, Ihre Staaten zu verlassen und bei den Völkern Europas Kenntnisse zu erwerben, die einst das Glück Ihres Volkes sichern sollen; allein, es ist Zeit, unseren Reisen ein Ziel zu setzen. Seit einem Jahre arbeiten Sie als Peter Michaelow auf den Werften von Saardam; seitdem hat sich vieles geändert. Ihre Untertanen fangen an, über Ihre Abwesenheit zu murren. ZAR Immerhin! Sie ahnen nicht, dass ich unter diesem groben Kittel mehr für sie getan, als der Zar in zehn Jahren hätte tun können. Doch zur Sache! Woher diese Besorgnisse? LEFORT Ihre Feinde in Moskau sind tätiger denn je; der kühne Geist Ihrer Schwester Sophie reizt die Bojaren und Strelitzen zum Aufruhr. ZAR wütend Ha! Glaubt die zügellose Schar, die Zeiten Fedors und Iwans seien noch nicht verstrichen? Die Verräter sollen büssen! Ein Blick von mir entscheidet ihr Schicksal. Lass alles zu meiner Abreise bereiten! Fort! LEFORT geht ab VIERTER AUFTRITT Zar allein Nr. 3 - Rezitativ und Arie ZAR Verraten! Von euch verraten, Denen ich Vertraun und Liebe geweiht. Höllischer Undank! Verrat! Des Lasters Krone! (Diese Arie wird gewöhnlich gestrichen ) Nur eurem Glück war mein Leben, Nur eurer Grösse geweiht, Und ihr verratet mich! Die Macht des.Zepters, den Glanz der Krone, Beneidenswert wähnt mancher sie, Doch bittrer Undank, Hass zum Lohne Ist oft die Frucht für Herrschers Müh. Und nur ein Trost lindert die Schmerzen, Ein Blick nach oben stärket die Brust Was auch die Mitwelt nicht erkannte, Von Nebelschleier noch umhüllt, Wir sehen dann aus jenem Lande Das Volk der Nachwelt dankerfüllt. Drum sehnt sich mein Geist nach Licht und Wahrheit. Wie schütze ich das Werk, das ich durch deinen Beistand schaffte? Kann der Verräter Blut dir wohlgefällig sein, Der du der Milde und der Güte Urquell bist? Treu hing stets mein Herz an meinem ganzen Volke, Seinem Glück allein war stets mein Leben nur geweiht. Warum, o Gott, erhabne Vorsicht, Wird Völkerglück durch Strenge nur erreicht? Warum durch Liebe, Huld und Milde, Das Herz des Volkes nicht erweicht? Treu hing stets mein Herz an meinem ganzen Volke, Seinem Glück allein war mein Leben nur geweiht. So sei es denn entschieden, dem Tode weih ich sie; Man bessert ja hienieden durch Wohltun Sünder nie! Verräterblut soll färben das blanke Henkerbeil, Damit sie sühnend sterben, dem Vaterland zum Heil! FÜNFTER AUFTRITT Zar. Iwanow. Später Meisterin Browes Stimme IWANOW steht den Zaren eine Weile an Du scheinst mir auch übel gelaunt. ZAR Wie das so manchmal kommt - es geht vorüber. IWANOW Freilich wohl, aber es sollte lieber gar nicht kommen, es nützt ja zu nichts. ZAR Wo fehlt dir s denn schon wieder? IWANOW Marie macht mir den Kopf warm, und zum übermass des Unglücks ist der Herr Bürgermeister soeben auf der Werft angekommen. leise Du begreifst wohl weswegen. ZAR Ei, es soll mich freuen, seine Bekanntschaft zu machen - jetzt habe ich zu tun - auf Wiedersehn beim Feste. Er will gehen IWANOW hält ihn Höre, Freund, das ist nicht schön von dir. ZAR Was? IWANOW Dass du so hinterm Berg hältst. Ich habe dir alles vertraut, was ich auf dem Herzen, hatte, aber du spielst stets den Geheimnisvollen gegen mich. ZAR Sei ruhig, ehe ich abreise, erfährst du mein Geheimnis. IWANOW Was? Du willst uns verlassen? Wieder was Neues! ZAR Meine Familie verlangt nach mir. IWANOW So, deine Familie? Ist sie gross? ZAR Ziemlich. IWANOW Und da sehnt sie sich wohl sehr nach dir? ZAR Mehr oder weniger. IWANOW Du lebst doch nicht mit ihr in Uneinigkeit? ZAR kräftig Ich stifte Frieden, darauf verlass dich! MEISTERIN BROWE hinter der Szene Hierher, Herr Bürgermeister. IWANOW Da ist er! SECHSTER AUFTRITT Die Vorigen. van Bett. Meisterin Browe. Nr. 4 - Arie VAN BETT O sancta justitia! Ich möchte rasen, Von früh bis spät lauf ich herum; Ich bin von Amtspflicht ganz aufgeblasen, Das Wohl der Stadt bringt mich noch um. Plerique hominum auf dieser Erde, Sie ruhn doch mal von Qual und Beschwerde; Doch kaum schaut der Morgen in meine Kammer, So rufen die Akten mein Genie, Und bis zur Nacht bin ich, o Jammer, Re vera übler noch dran als ein Vieh! Kein Zugpferd in der Tat hat s so schlimm, Als ein Vorstand und Rat. Ein Glück, dass ich mein Amt verstehe, Und sapientissime alles wend und drehe, Dass mein Ingenium Akten weiss zu schmieren Und das Consilium am Gängelband zu führen. Denn ich weiss zu bombardieren Zu rationieren und zu expektorieren, Zu inspizieren, zu räsonieren, Zu echauffieren und zu malträtieren. Rem publicam hab ich stets im Sinn. Man weiss es ja, dass ich ein Codex bin. Alt und jung ruft mir zum Preise, Ich bin Saardams grösstes Licht. O ich bin klug und weise, Und mich betrügt man nicht. Diese ausdrucksvollen Züge, Dieses Aug , wie ein Flambeau, Künden meines Geistes Siege, Ich bin ein zweiter Salomo. Dazu der Corpus noch in petto, Mit einem Wort, ich bin ganz netto. Er sperrt den Mund auf, als sänge er das im Orchester erklingende tiefe F Man glaub mir s, dass ich nie mich trüge Et eo ipso momento Gleich über jedes Crimen siege. Ich wühl mich in Prozesse ein Und schlichte sie sehr schlau und fein. O ich bin klug und weise, Und mich betrügt man nicht. Diese ausdrucksvollen Züge, Dieses Aug , wie ein Flambeau, Verkünden meines Geistes Siege, Ich bin ein zweiter Salomo. Denn ich weiss zu bombardieren, Zu rationieren, zu expektorieren, Zu blamieren, inspizieren, Echauffieren, räsonieren, malträtieren, Und zu ieren, zieren, rühren, Führen, schmieren, ratifizieren. Mit einem Wort, man sieht mir s an, Ich bin ad speciem ein ganzer Mann! Spricht zu Witwe Browe. Ihr könnt es nicht glauben, was mir alles auf dem Halse liegt und noch vielleicht darauf liegen wird. Da lest einmal. Er zeigt ihr einen Brief Ihr werdet Euer blaues Wunder hören. MEISTERIN BROWE Das Lesen ist von jeher meine schwache Seite gewesen, das tat mein seliger Alter für mich. Wende Sie sich hier an meinen Gesellen, den Peter Michaelow, der ist der Gelehrteste auf der Werft. VAN BETT Da, mein Freund! zur Meisterin Browe Nun passt einmal auf. zum Zaren Lies laut, mein Sohn! ZAR liest "Mein Herr" - VAN BETT Schön, ich sehe, du kannst lesen, lies laut. Ich verlange ja nicht, dass du so schön lesen sollst wie ich; bewahre, das würde sich auch für dich gar nicht schicken. ZAR liest "Herr Bürgermeister! Es liegt den Generalstaaten sehr viel daran, von dem Tun und Lassen eines Fremden, namens Peter, der gegenwärtig auf den Werften zu Saardam arbeitet, unterrichtet zu sein." IWANOW für sich Ich bin entdeckt. ZAR für sich Das bin ich. VAN BETT Schön, mir liegt auch viel daran. - Sequens, mein Sohn, das heisst, lies weiter! ZAR liest "Nehmen Sie die allernötigsten Massregeln, damit dieser Fremde sich nicht von Saardam entfernt, und berichten Sie mir ungesäumt alles, was Sie in Erfahrung bringen können. Ich habe die Ehre zu sein VAN BETT Gehorsamer Diener. Ist das alles? ZAR Ja, Herr Bürgermeister. VAN BETT nimmt den Brief Das ist eine äusserst verwickelte Sache, wie man sagt, ein casus confusus. ZAR Haben denn der Herr Bürgermeister keine Vermutungen, wer es ungefähr - VAN BETT Schöne Frage! Ich vermute immer, eine gute Obrigkeit vermutet immer, und ich wette, in diese Sache ist eine wichtige Person verwickelt, die man fest- setzen soll, id est ad carcerem. Ein Ausreisser vielleicht. IWANOW bestürzt, für sich Da haben wir s. VAN BETT Frau Meisterin, lasst sämtliche Arbeiter sich hier versammeln. MEISTERIN BROWE Ei, du Gerechter, Ihr werdet doch unter meinen Leuten keine Verbrecher suchen! Ichbin eine rechtschaffene Niederländerin, und mein Mann ist tot. VAN BETT Ebendeshalb schafft mir die Leute her! Tutti. MEISTERIN BROWE gibt Iwanow ein Zeichen, dieser zieht eine Glocke Bloss um Euch den Willen zu tun. SIEBENTER AUFTRITT Die Vorigen. Zimmerleute kommen hastig von allen Seiten mit ihren Schurzfellen, Arbeitsgerät in Händen. Nr. 5 - Chor und Ensemble CHOR Lasst ruhen die Arbeit, das Zeichen ertönet, Wir eilen zum Schrnause; Es rufet die Stunde, so lange ersehnet, Zum gastlichen Hause. Ein heitrer, fröhlicher Festtag ist heut, Bei Tanz und Gesängen entschwinde die Zeit. Lasst heute des Daseins uns erfreuen! VAN BETT Was Tanz und Schmaus, es handelt sich hier Um Staatsgeschäfte! Unruhe im Chor Ruhe! Und dann Stellt euch in Reih und Glied, Dass die Physiognomien ich mir betrachten kann. CHOR unter sich Was will er betrachten? Was schwatzt er für Zeug? VAN BETT für sich Meinen Mann werd ich finden, Das merk ich gleich. laut Antwortet laut und mit Verstand Wer von euch allen wird Peter genannt? ZAR Ich heisse Peter. IWANOW und mehrere ZIMMERLEUTE. Auch ich, auch ich! VAN BETT Schreit doch nicht so fürchterlich! Ihr heisst alle Peter? Der Fall ist selten. Ihr könnt alle doch wohl nicht für Peter gelten? DIE PETER Ihr fragt nach dem Namen, wer wird ihn verneinen, Wir sind viele Peter, was wundert ihr Euch? VAN BETT Ei, hol euch der Teufel, ich suche nur einen Und finde ein ganzes Dutzend gleich. CHOR Wir sind ihm zu viele, das ist doch zum Lachen, Doch was hat er vor? Wo will er hinaus? VAN BETT für sich Ich muss die Sache pfiffiger machen, So bring ich es niemals heraus. zum Chor Woher seid ihr? CHOR Von Saardam. VAN BETT Ist das auch wahr? CHOR Ja, ja! Alle von Saardam. VAN BETT Das ist mir nun schon ganz klar. Und welcher ist ein Fremder von euch? ZAR und IWANOW Wir beide sind fremd. VAN BETT Aha! Das dacht ich mir gleich. für sich Nur pfiffig sondieren und immer leise, Denn so nur erhält man das wahre Licht. O ich bin klug und weise, Und mich betrügt man nicht. CHOR Die Sache wird lustig. IWANOW für sich Ich bin verloren. CHOR Jetzt packt er die beiden. Sie lachen VAN BETT Still, nicht gelacht! zum Zaren Antworte, wo bist du geboren? ZAR In Smolensk. VAN BETT Das hab ich mir doch gleich gedacht. CHOR lachend Haha, das hat er schlau gemacht. VAN BETT Still, kein Wort kann man verstehn. zu Iwanow Wo bist du geboren? IWANOW In Moskau. VAN BETT Schön, dein Name? IWANOW spricht Peter Iwanow. VAN BETT spricht zum Zaren Und du heisst? ZAR spricht Peter Michaelow. VAN BETT kopfschüttelnd Hm, hm! Der Fall wird kitzlig, so will mir s scheinen, Da hab ich wieder zwei für einen. Doch täuschet meine Weltkenntnis mich nicht, So hat auf Iwanow deutend der das echte Spitzbubengesicht. ZAR, IWANOW und CHOR. Ist wohl die Frage uns erlaubt, Warum der Zeit man uns beraubt? VAN BETT Ein hochgelahrtes Stadtgericht Schert sich um Zeit und Stunde nicht. Geht wieder zur Arbeit, ihr lieben Leute, ich weiss genug für heute. zu Meisterin Browe, auf Iwanow deutend Auf diesen einen gebt wohl acht! zum Chor Ihr habt eure Sache gut gemacht. CHOR Wenn dann nach der Arbeit das Zeichen ertönet, Wir eilen zum Schmause; Es rufet die Stunde, so lange ersehnet, Zum gastlichen Hause. Ein heitrer, fröhlicher Festtag ist heut, Bei Tanz und Gesängen entschwinde die Zeit. Lasst heute des Daseins uns erfreuen! Seine Art und seine Weise Ist die rechte wahrlich nicht, Drum sich jeder glücklich preise, Den verschonet sein Gericht. IWANOW und ZAR Auf so abgeschmackte Weise Wird ihm nicht das kleinste Licht; Er dünkt sich sehr klug und weise, Doch, gottlob, er ist es nicht. VAN BETT O ich bin klug und weise, Und mich betrügt man nicht. ALLE ZIMMERLEUTE gehen ab ERSTER AKT Ouvertüre ERSTER AUFTRITT Innere Ansicht der Schiffswerft zu Saardam Viele Zimmerleute bei der Arbeit, unter ihnen Peter Michaelow und Peter Iwanow Nr. 1 - Introduktion und Lied CHOR DER ZIMMERLEUTE Greifet an und rührt die Hände, Baut des Schiffes stolze Wände! Greifet an! Rastet nicht in der Pflicht! Tag für Tag, Schlag für Schlag! Handwerksmann hat seine Plagen, Lust zur Arbeit hilft sie tragen. ZAR im Vordergrund arbeitend, für sich Dieses Wogen, dieses Streben - Wie es doch mein Herz so hoch erfreut. Der ist glücklich, der sein Leben Solcher Arbeit stets geweiht. IWANOW auf der andern Seite Froher Mut, leichtes Blut Und dazu ein frohes Lied, Das aus vollem Herzen sprüht - Das ist gut. CHOR Recht, ganz recht, was soll gelingen, Muss man mit Gesang vollbringen. IWANOW auf den Zaren zeigend Hier, Gefährten, der vor allen Weiss solch Lied uns vorzutragen. ZAR sich erhebend Euch zugefallen, Sei es denn! Mög` es euch behagen. Alle sammeln sich um den Zaren Lied ZAR Auf, Gesellen, greift zur Axt und regt die nerv gen Arme, Dass so Herz als Blut mit jedem Streiche mehr erwarme! Dröhnt der Schlag im Holz, als will die Erde erbeben, jauchzt des Zimmermannes Brust vor wonnigem Leben. Wackrer Zimmermann, hast ja Freude dran - Wohlauf! Denke, was du kunstvoll bauest, trotzt jeder Wut in grausen Wettern; Was dein Beil erfasst, das muss ein kräftiger Hieb auch zerschmettern. CHOR die Äxte schwingend Zimmermann zu sein, ist eine Lust, Stete Arbeit kräftigt seine Brust Stattlich Werkzeug und des Liebchens Kuss, Freunde, das ist Hochgenuss! ZAR Auf, Gesellen, der Gigantenbau kann nur gelingen, Wenn sich alle Kräfte einigen, ihn zu vollbringen. Seht dann euer stolzes Werk die Meere durchjagen, Durch des Nordens Eis und Südens Glut keck sich wagen. Wackrer Zimmermann, hast ja Freude dran - Hallo! Ha! Wie Donnersturm den riesgen Bau wild umkracht, ihn zu zersplittern, Doch er trotzet kühn der Flut Geheul und dem Strahl in Gewittern. CHOR Zimmermann zu sein, ist eine Lust, Darum rufet laut aus voller Brust Stattlich Werkzeug und des Liebchens Kuss, Freunde, das ist Hochgenuss! ZAR Euren Wunsch hab ich gewährt, Eilet nun zur Arbeit wieder Und bedenket, dass alsbald Ein frohes Jubellied erschallt, Das zum Feste euch begehrt. CHOR Greifet an und rührt die Hände, Baut des Schiffes stolze Wände! Greifet an! Rastet nicht in der Pflicht! Tag für Tag, Schlag für Schlag! Handwerksmann hat seine Plagen, Lust zur Arbeit hilft sie tragen. Nach beendigtem Chor geht alles wieder zur Arbeit, die Zimmerleute verlieren sich nach und nach. IWANOW Das muss wahr sein du bist ein ganzer Kerl; ein Zimmermann, wie ihn Gott verlangt, und dabei ein Liedersanger, der seinesgleichen sucht. ZAR lächelnd O ich besitze noch eine Eigenschaft, die in deinen Augen mehr ist als alle die übrigen. IWANOW Die ist? ZAR Geduld. IWANOW Na, da sei stille - was die betrifft - ZAR Wie? Höre ich nicht mit wahrer Engelsgeduld die Schilderungen deiner Zärtlichkeit für die reizende Marie an, die ebenso liebenswürdig wie ihr Oheim dumm und lächerlich ist? IWANOW Das ist wahr; aber da wir gerade davon reden, weisst du wohl dass mir ganz übel zumute ist? ZAR Argwöhnt der gestrenge Bürgermeister etwas? IWANOW Es scheint so, denn er hat sich bei der Meisterin genau nach mir erkundigt. ZAR Du hast doch keine Ehrensache? IWANOW Je nun - vor dir habe ich kein Geheimnis, drum höre. Du weisst, dass ich ein Russe bin. Als ich achtzehn Jahre alt war, machte man mir weis, ich müsste Vaterlandsverteidiger werden. Ich dachte je nun, kannst s ja probieren, und liess mir den Soldatenrock anziehen. Der Rock war ganz hübsch, aber alles, was ich in dem Rock tun musste, war gar nicht hübsch; zudem war ich von jeher ein Feind jeden Zwanges. Was tat ich also? An einem schönen Morgen stellte ich mein Gewehr ins Schilderhaus, hing den Rock an den Nagel und vertauschte beides hier in Saardam mit Zimmeraxt und Winkelmass. ZAR Jetzt versteh ich dich. IWANOW Mein ehemaliger Oberst kann sich am Ende erinnern, dass ich da mals beim Verlesen gefehlt habe - in Saardam sind jetzt viele russische Offiziere. ZAR Sehr richtig - also müssen wir auf unsrer Hut sein. IWANOW Freilich. Übrigens kommt es mir vor, als ob du dich in einer ähnlichen Lage befändest. ZAR Ich? IWANOW Ja, ja. Du verbirgst dich so sorgfältig, vermeidest von deiner Familie zu reden und was dich nach Saardam geführt. ZAR Du glaubst doch nicht - IWANOW droht ihm Alter junge, gesteh s nur, du hast auch Suiten gemacht! Doch was geht es mich an, ich will mich nicht in dein Geheimnis drängen. Er sieht nach hinten Da kommt Marie. Ist es nicht schrecklich, dass sie mit ihrem niedlichen Gesichtchen die Nichte eines Bürgermeisters ist? ZWEITER AUFTRITT Die Vorigen. Marie MARIE im Auftreten Nein, es istl weiss Gott, zu arg - auf Schritt und Tritt geht einem der Mensch nach. IWANOW Mensch? Welcher Mensch? MARIE Ach, ein junger Franzose, der seit gestern hier herumschleicht. ZAR Ein Franzose? IWANOW Ein junger? Warum schleicht er herum? Warum? MARIE Was weiss ich? Er hielt mich an und fragte mich nach allerlei. IWANOW Das fehlte noch! Erst schleicht er herum, dann fragt er noch allerlei. Still doch! zu Marie Nun, mein Kind, wonach erkundigte er sich? MARIE verschämt Je nun - IWANOW Heraus mit dem Allerlei. MARIE Er meinte, ich wäre recht hübsch - und kurz und gut, ich wäre recht hübsch. IWANOW So? Das ist recht hübsch. Um das zu erfahren, brauchen wir keinen Franzosen, das können wir auf deutsch auch sehen. MARIE Endlich wollte er mich küssen. IWANOW Hab ich s nicht gedacht, das ist gewöhnlich das Ende. Soll man da nicht rasend werden?! MARIE ihn besänftigend Aber Peter - IWANOW Nichts Peter! - Ich wollte, den französischen Gesandten, der da drüben in Rijswijk den Frieden kongressiert, holte der Kuckuck! Alle Augenblicke fährt hier so ein Windbeutel herum. Träfe ich nur einmal einen, ich wollte ihn gleich - MARIE Was gleich? IWANOW Das werd ich jetzt nicht sagen. MARIE Mein lieber Peter Iwanow, Sie sind ein kleines Grossmäulchen. IWANOW Ich wäre - MARIE Stille! - Sie sind ein kleines Grossmäulchen. IWANOW Aber Mamsell Marie - MARIE ernst Herr Peter Iwanow! IWANOW nach einer Pause ruhig Ich bin ein kleines Grossmäulchen. MARIE So recht, lieber Peter, nun bist du wieder artig. Warum ich eigentlich komme - IWANOW hastig Ja warum? Das möchte ich eben wissen. MARIE ihm gelassen die Backen klopfend Nur immer Gemütsruhe. IWANOW ja doch, ich bin ruhig, mein Gemüt auch. MARIE Mein Oheim hat unser Verständnis ausgewittert - glaube ich wenigstens -, er will heute auf den Werften selbst nachsehen, das ist ihm in drei Jahren nicht eingefallen; er hat Briefe, Befehle erhalten, und alles überzeugt mich, dass ein Anschlag gegen uns im Werk ist. ZAR der sich zurückgezogen, hat sich bei Mariens Erzählung aufmerksam genähert. Für sich Sollte ich entdeckt sein? IWANOW für sich Gewiss von meinem Oberst! MARIE Nun, meine Herren, ihr seid ja beide ganz verdutzt? Und Sie, mein Vielgetreuer, Sie kommen mir ganz kurios vor. Vorhin, da ein galanter junger Mann sich nach meinen kleinen häuslichen Angelegenheiten erkundigte, wird er bei der blossen Erzählung Feuer und Flamme, und nun, da unsrer Liebe Gefahr droht, steht er da, als könnte er nicht bis drei zählen. IWANOW Marie, du hast es heute wieder darauf abgesehen, mich zu quälen. Ich liebe dich so herzlich, aber ebendeswegen kann es mir doch nicht angenehm sein, wenn dich die ganze Welt küssen will. MARIE Die ganze Welt? Nein, lieber Peter, das würde ein zu grosses Gedränge werden; ich will mich darum lieber mit einem begnügen Sie reicht ihm die Hand IWANOW küsst sie Du bist doch ein Engel! MARIE Jetzt höre. Was mein Oheim im Schilde führt - ich weiss es nicht, und wir müssen es in Geduld erwarten. Sei darum guten Muts; ich bin und bleibe dir treu, und sollte es meinem teuren Oheim einfallen, mich zu einem andern Ehebündnis zwingen zu wollen - ich ahne so etwas -, so springe ich lieber in den Kanal. IWANOW Ich springe mit. MARIE Abgemacht, wir springen im Duett. Vorher aber gehen wir zum Feste. Du weisst doch, dass ich Brautjungfer bei Charlottes Hochzeit bin. Ich eile, mich in den Staat zu werfen. IWANOW Ach Gott, da wirst du wieder alles bezaubern. MARIE Je nun, ich werde mein möglichstes tun. zum Zaren Sehn Sie wieder den Eifersüchtigen? zu Iwanow Ach, lieber, lieber Peter, du musst noch gewaltig gezogen werden. Nr. 2 - Ariette MARIE Die Eifersucht ist eine Plage, Weh dem, der ihr zum Opfer fällt. Sie schaffet viele trübe Tage, Warum ist sie wohl auf der Welt? Warum? Warum? IWANOW spricht Ei, das möcht ich auch wissen. MARIE Zwar kenn ich dieses garst ge Fieber Nur eigentlich vom Namen her; Bemerkt ich s nicht bei dir, mein Lieber, So wüsst ich nicht, dass es vorhanden wär. IWANOW spricht Es ist aber einmal da, und ich habe alle Ursache dazu. MARIE O ja! Wenn bei unsern Festen Alles sich im Tanze dreht Und wenn einer von den Gästen Zeigt, dass er mich nicht verschmäht; Wenn er, während wir pausieren, Mich recht viel und freundlich fragt Und mit artigen Manieren Ein ge Schmeicheleien sagt, Zum Exempel diese Wangen, Dieser Lippen Purpurrot Wecken glühendes Verlangen, Sie bezaubern mich, bei Gott! Wär es mir erlaubt zu fragen, Ob ihr Herz noch frei sich fühlt? Wenn, mit einem Wort zu sagen, Er, was man so nennt, den Angenehmen spielt - IWANOW spricht Dann darf ich doch - MARIE Dann darfst du niemals eifersüchtig sein. Mein Herz gehört nur dir allein; Du weisst es ja, mein Herz gehört nur dir allein. Ach, das solltest du erst fühlen, Wie so schön die Zeit verrinnt Wenn bei unsern heitern Spielen Pfänder einzulösen sind. Wenn mit harrenden Gebärden Jeder seinen Lohn begehrt, Und es heisst was soll dem werden, Welchem dieses Pfand gehört? " Diesem gibst du sieben Küsse, Jenem achte, diesem neun, Zehne reichst du jenem her!" Lieber Freund, das sind Genüsse, So was existiert nicht mehr. Wenn dann mit verschämten Wangen Schüchtern der Erwählte naht, Wenn mit glühendem Verlangen Er den Lohn empfangen hat - IWANOW spricht Dann darf ich doch - MARIE Dann darfst du doch nicht eifersüchtig sein. Mein Herz gehört nur dir allein; Du weisst es ja, mein Herz gehört nur dir allein! IWANOW spricht Nun, das nehme mir kein Mensch übel. MARIE Sieh, das sind nur alles Spiele Unbefangner Jugendlust; Fern von liebendem Gefühle Schlägt das Herz in unsrer Brust. Was geschieht vor allen Leuten, Kann ja Böses nicht bedeuten. Drum darfst du niemals eifersüchtig sein, Mein Herz, du weisst es ja, bleibt ewig dein. - Hast du mich auch wohl verstanden? Ist kein Fieber mehr vorhanden? Her mit dem Puls, wir werden nun gleich sehn, Ob du kuriert, als Arzt muss ich s verstehn. Sie ergreift seine Hand und fühlt den Puls. Gut, sehr gut, in solchem Tempo muss er gehn. Bedanke dich! Sie hält ihm die andere Hand hin, die Iwanow küsst Wie nun das Blut so ruhig fliesst, Wie lieb du mir nun wieder bist. Sie hält dem Zaren die Hand zum Kusse hin, während die andere noch immer Iwanow den Puls fühlt. Zum Zaren Doch auch Ihr seid mir lieb und wert. Herrgott! Was tobt dein Blut schon wieder fürchterlich, Mein lieber Freund, du bist noch nicht kuriert! Leb wohl und bessre dich! Sie läuft ab IWANOW folgt ihr DRITTER AUFTRITT Zar, Lefort LEFORT Guten Morgen, Peter Michaelow! Ihr seid allein? ZAR Wie du siehst. Hast du Nachrichten von Moskau? LEFORT nachdem er sich umgesehen Ja, Sire, und ernstliche Besorgnisse. ZAR Nun? LEFORT Sire, ich habe meine Bewunderung dem edelmütigen Entschlusse nicht versagen können, der Sie bestimmte, Ihre Staaten zu verlassen und bei den Völkern Europas Kenntnisse zu erwerben, die einst das Glück Ihres Volkes sichern sollen; allein, es ist Zeit, unseren Reisen ein Ziel zu setzen. Seit einem Jahre arbeiten Sie als Peter Michaelow auf den Werften von Saardam; seitdem hat sich vieles geändert. Ihre Untertanen fangen an, über Ihre Abwesenheit zu murren. ZAR Immerhin! Sie ahnen nicht, dass ich unter diesem groben Kittel mehr für sie getan, als der Zar in zehn Jahren hätte tun können. Doch zur Sache! Woher diese Besorgnisse? LEFORT Ihre Feinde in Moskau sind tätiger denn je; der kühne Geist Ihrer Schwester Sophie reizt die Bojaren und Strelitzen zum Aufruhr. ZAR wütend Ha! Glaubt die zügellose Schar, die Zeiten Fedors und Iwans seien noch nicht verstrichen? Die Verräter sollen büssen! Ein Blick von mir entscheidet ihr Schicksal. Lass alles zu meiner Abreise bereiten! Fort! LEFORT geht ab VIERTER AUFTRITT Zar allein Nr. 3 - Rezitativ und Arie ZAR Verraten! Von euch verraten, Denen ich Vertraun und Liebe geweiht. Höllischer Undank! Verrat! Des Lasters Krone! (Diese Arie wird gewöhnlich gestrichen ) Nur eurem Glück war mein Leben, Nur eurer Grösse geweiht, Und ihr verratet mich! Die Macht des.Zepters, den Glanz der Krone, Beneidenswert wähnt mancher sie, Doch bittrer Undank, Hass zum Lohne Ist oft die Frucht für Herrschers Müh. Und nur ein Trost lindert die Schmerzen, Ein Blick nach oben stärket die Brust Was auch die Mitwelt nicht erkannte, Von Nebelschleier noch umhüllt, Wir sehen dann aus jenem Lande Das Volk der Nachwelt dankerfüllt. Drum sehnt sich mein Geist nach Licht und Wahrheit. Wie schütze ich das Werk, das ich durch deinen Beistand schaffte? Kann der Verräter Blut dir wohlgefällig sein, Der du der Milde und der Güte Urquell bist? Treu hing stets mein Herz an meinem ganzen Volke, Seinem Glück allein war stets mein Leben nur geweiht. Warum, o Gott, erhabne Vorsicht, Wird Völkerglück durch Strenge nur erreicht? Warum durch Liebe, Huld und Milde, Das Herz des Volkes nicht erweicht? Treu hing stets mein Herz an meinem ganzen Volke, Seinem Glück allein war mein Leben nur geweiht. So sei es denn entschieden, dem Tode weih ich sie; Man bessert ja hienieden durch Wohltun Sünder nie! Verräterblut soll färben das blanke Henkerbeil, Damit sie sühnend sterben, dem Vaterland zum Heil! FÜNFTER AUFTRITT Zar. Iwanow. Später Meisterin Browes Stimme IWANOW steht den Zaren eine Weile an Du scheinst mir auch übel gelaunt. ZAR Wie das so manchmal kommt - es geht vorüber. IWANOW Freilich wohl, aber es sollte lieber gar nicht kommen, es nützt ja zu nichts. ZAR Wo fehlt dir s denn schon wieder? IWANOW Marie macht mir den Kopf warm, und zum übermass des Unglücks ist der Herr Bürgermeister soeben auf der Werft angekommen. leise Du begreifst wohl weswegen. ZAR Ei, es soll mich freuen, seine Bekanntschaft zu machen - jetzt habe ich zu tun - auf Wiedersehn beim Feste. Er will gehen IWANOW hält ihn Höre, Freund, das ist nicht schön von dir. ZAR Was? IWANOW Dass du so hinterm Berg hältst. Ich habe dir alles vertraut, was ich auf dem Herzen, hatte, aber du spielst stets den Geheimnisvollen gegen mich. ZAR Sei ruhig, ehe ich abreise, erfährst du mein Geheimnis. IWANOW Was? Du willst uns verlassen? Wieder was Neues! ZAR Meine Familie verlangt nach mir. IWANOW So, deine Familie? Ist sie gross? ZAR Ziemlich. IWANOW Und da sehnt sie sich wohl sehr nach dir? ZAR Mehr oder weniger. IWANOW Du lebst doch nicht mit ihr in Uneinigkeit? ZAR kräftig Ich stifte Frieden, darauf verlass dich! MEISTERIN BROWE hinter der Szene Hierher, Herr Bürgermeister. IWANOW Da ist er! SECHSTER AUFTRITT Die Vorigen. van Bett. Meisterin Browe. Nr. 4 - Arie VAN BETT O sancta justitia! Ich möchte rasen, Von früh bis spät lauf ich herum; Ich bin von Amtspflicht ganz aufgeblasen, Das Wohl der Stadt bringt mich noch um. Plerique hominum auf dieser Erde, Sie ruhn doch mal von Qual und Beschwerde; Doch kaum schaut der Morgen in meine Kammer, So rufen die Akten mein Genie, Und bis zur Nacht bin ich, o Jammer, Re vera übler noch dran als ein Vieh! Kein Zugpferd in der Tat hat s so schlimm, Als ein Vorstand und Rat. Ein Glück, dass ich mein Amt verstehe, Und sapientissime alles wend und drehe, Dass mein Ingenium Akten weiss zu schmieren Und das Consilium am Gängelband zu führen. Denn ich weiss zu bombardieren Zu rationieren und zu expektorieren, Zu inspizieren, zu räsonieren, Zu echauffieren und zu malträtieren. Rem publicam hab ich stets im Sinn. Man weiss es ja, dass ich ein Codex bin. Alt und jung ruft mir zum Preise, Ich bin Saardams grösstes Licht. O ich bin klug und weise, Und mich betrügt man nicht. Diese ausdrucksvollen Züge, Dieses Aug , wie ein Flambeau, Künden meines Geistes Siege, Ich bin ein zweiter Salomo. Dazu der Corpus noch in petto, Mit einem Wort, ich bin ganz netto. Er sperrt den Mund auf, als sänge er das im Orchester erklingende tiefe F Man glaub mir s, dass ich nie mich trüge Et eo ipso momento Gleich über jedes Crimen siege. Ich wühl mich in Prozesse ein Und schlichte sie sehr schlau und fein. O ich bin klug und weise, Und mich betrügt man nicht. Diese ausdrucksvollen Züge, Dieses Aug , wie ein Flambeau, Verkünden meines Geistes Siege, Ich bin ein zweiter Salomo. Denn ich weiss zu bombardieren, Zu rationieren, zu expektorieren, Zu blamieren, inspizieren, Echauffieren, räsonieren, malträtieren, Und zu ieren, zieren, rühren, Führen, schmieren, ratifizieren. Mit einem Wort, man sieht mir s an, Ich bin ad speciem ein ganzer Mann! Spricht zu Witwe Browe. Ihr könnt es nicht glauben, was mir alles auf dem Halse liegt und noch vielleicht darauf liegen wird. Da lest einmal. Er zeigt ihr einen Brief Ihr werdet Euer blaues Wunder hören. MEISTERIN BROWE Das Lesen ist von jeher meine schwache Seite gewesen, das tat mein seliger Alter für mich. Wende Sie sich hier an meinen Gesellen, den Peter Michaelow, der ist der Gelehrteste auf der Werft. VAN BETT Da, mein Freund! zur Meisterin Browe Nun passt einmal auf. zum Zaren Lies laut, mein Sohn! ZAR liest "Mein Herr" - VAN BETT Schön, ich sehe, du kannst lesen, lies laut. Ich verlange ja nicht, dass du so schön lesen sollst wie ich; bewahre, das würde sich auch für dich gar nicht schicken. ZAR liest "Herr Bürgermeister! Es liegt den Generalstaaten sehr viel daran, von dem Tun und Lassen eines Fremden, namens Peter, der gegenwärtig auf den Werften zu Saardam arbeitet, unterrichtet zu sein." IWANOW für sich Ich bin entdeckt. ZAR für sich Das bin ich. VAN BETT Schön, mir liegt auch viel daran. - Sequens, mein Sohn, das heisst, lies weiter! ZAR liest "Nehmen Sie die allernötigsten Massregeln, damit dieser Fremde sich nicht von Saardam entfernt, und berichten Sie mir ungesäumt alles, was Sie in Erfahrung bringen können. Ich habe die Ehre zu sein VAN BETT Gehorsamer Diener. Ist das alles? ZAR Ja, Herr Bürgermeister. VAN BETT nimmt den Brief Das ist eine äusserst verwickelte Sache, wie man sagt, ein casus confusus. ZAR Haben denn der Herr Bürgermeister keine Vermutungen, wer es ungefähr - VAN BETT Schöne Frage! Ich vermute immer, eine gute Obrigkeit vermutet immer, und ich wette, in diese Sache ist eine wichtige Person verwickelt, die man fest- setzen soll, id est ad carcerem. Ein Ausreisser vielleicht. IWANOW bestürzt, für sich Da haben wir s. VAN BETT Frau Meisterin, lasst sämtliche Arbeiter sich hier versammeln. MEISTERIN BROWE Ei, du Gerechter, Ihr werdet doch unter meinen Leuten keine Verbrecher suchen! Ichbin eine rechtschaffene Niederländerin, und mein Mann ist tot. VAN BETT Ebendeshalb schafft mir die Leute her! Tutti. MEISTERIN BROWE gibt Iwanow ein Zeichen, dieser zieht eine Glocke Bloss um Euch den Willen zu tun. SIEBENTER AUFTRITT Die Vorigen. Zimmerleute kommen hastig von allen Seiten mit ihren Schurzfellen, Arbeitsgerät in Händen. Nr. 5 - Chor und Ensemble CHOR Lasst ruhen die Arbeit, das Zeichen ertönet, Wir eilen zum Schrnause; Es rufet die Stunde, so lange ersehnet, Zum gastlichen Hause. Ein heitrer, fröhlicher Festtag ist heut, Bei Tanz und Gesängen entschwinde die Zeit. Lasst heute des Daseins uns erfreuen! VAN BETT Was Tanz und Schmaus, es handelt sich hier Um Staatsgeschäfte! Unruhe im Chor Ruhe! Und dann Stellt euch in Reih und Glied, Dass die Physiognomien ich mir betrachten kann. CHOR unter sich Was will er betrachten? Was schwatzt er für Zeug? VAN BETT für sich Meinen Mann werd ich finden, Das merk ich gleich. laut Antwortet laut und mit Verstand Wer von euch allen wird Peter genannt? ZAR Ich heisse Peter. IWANOW und mehrere ZIMMERLEUTE. Auch ich, auch ich! VAN BETT Schreit doch nicht so fürchterlich! Ihr heisst alle Peter? Der Fall ist selten. Ihr könnt alle doch wohl nicht für Peter gelten? DIE PETER Ihr fragt nach dem Namen, wer wird ihn verneinen, Wir sind viele Peter, was wundert ihr Euch? VAN BETT Ei, hol euch der Teufel, ich suche nur einen Und finde ein ganzes Dutzend gleich. CHOR Wir sind ihm zu viele, das ist doch zum Lachen, Doch was hat er vor? Wo will er hinaus? VAN BETT für sich Ich muss die Sache pfiffiger machen, So bring ich es niemals heraus. zum Chor Woher seid ihr? CHOR Von Saardam. VAN BETT Ist das auch wahr? CHOR Ja, ja! Alle von Saardam. VAN BETT Das ist mir nun schon ganz klar. Und welcher ist ein Fremder von euch? ZAR und IWANOW Wir beide sind fremd. VAN BETT Aha! Das dacht ich mir gleich. für sich Nur pfiffig sondieren und immer leise, Denn so nur erhält man das wahre Licht. O ich bin klug und weise, Und mich betrügt man nicht. CHOR Die Sache wird lustig. IWANOW für sich Ich bin verloren. CHOR Jetzt packt er die beiden. Sie lachen VAN BETT Still, nicht gelacht! zum Zaren Antworte, wo bist du geboren? ZAR In Smolensk. VAN BETT Das hab ich mir doch gleich gedacht. CHOR lachend Haha, das hat er schlau gemacht. VAN BETT Still, kein Wort kann man verstehn. zu Iwanow Wo bist du geboren? IWANOW In Moskau. VAN BETT Schön, dein Name? IWANOW spricht Peter Iwanow. VAN BETT spricht zum Zaren Und du heisst? ZAR spricht Peter Michaelow. VAN BETT kopfschüttelnd Hm, hm! Der Fall wird kitzlig, so will mir s scheinen, Da hab ich wieder zwei für einen. Doch täuschet meine Weltkenntnis mich nicht, So hat auf Iwanow deutend der das echte Spitzbubengesicht. ZAR, IWANOW und CHOR. Ist wohl die Frage uns erlaubt, Warum der Zeit man uns beraubt? VAN BETT Ein hochgelahrtes Stadtgericht Schert sich um Zeit und Stunde nicht. Geht wieder zur Arbeit, ihr lieben Leute, ich weiss genug für heute. zu Meisterin Browe, auf Iwanow deutend Auf diesen einen gebt wohl acht! zum Chor Ihr habt eure Sache gut gemacht. CHOR Wenn dann nach der Arbeit das Zeichen ertönet, Wir eilen zum Schmause; Es rufet die Stunde, so lange ersehnet, Zum gastlichen Hause. Ein heitrer, fröhlicher Festtag ist heut, Bei Tanz und Gesängen entschwinde die Zeit. Lasst heute des Daseins uns erfreuen! Seine Art und seine Weise Ist die rechte wahrlich nicht, Drum sich jeder glücklich preise, Den verschonet sein Gericht. IWANOW und ZAR Auf so abgeschmackte Weise Wird ihm nicht das kleinste Licht; Er dünkt sich sehr klug und weise, Doch, gottlob, er ist es nicht. VAN BETT O ich bin klug und weise, Und mich betrügt man nicht. ALLE ZIMMERLEUTE gehen ab Lortzing,Albert/Zar und Zimmermann/I-2
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このテンプレはポリウト方式で作成されています。 こちらの役名一覧に和訳を記載して管理人までお知らせください。 ERSTER AKT Erstes Bild (Thronsaal des Könis Pollux. Man erkennt früheren Reichtum, jetzt allesherunter gekommen,zerschlissen und verblaßt.Der Thron nur nochzum Teil aus Gold, zum Teil in grotesker Weisemit Holz gestützt. Gläubiger in Menge vor denoffenen Türen.Diener und Wachen halten siezurück,in den Saal einzudringen) ▼GLÄUBIGER▲ Der König, wo? Wo birgt sich Pollux? Laßt uns zum König ein! Die Forderung in unsrer Hand, Sie muß beglichen sein! ▼WACHE▲ Zurück! Zurück! Der König ist nicht hier! ▼GLÄUBIGER▲ Nicht hier? Nicht hier? Doch als er früh Und spät von uns die Gelder lieh, Da war er gleich zur Stelle! ▼WACHE▲ Zurück! Zurück! Sonst setzt es Blut! ▼GLÄUBIGER▲ Wir kommen aus dem fernsten Land Aus Persien, von Zypern her! Aus Rhodos! Samos! Übers Meer! Die Wechsel sind in unsrer Hand! Jetzt kein Verzug! Es ist genug! Zehntausend uns Für Wein! Für edle Stoffe Doppelt soviel! Dreißigtausend Für Perlen, Goldgeräte, Schmuck! ▼WACHE▲ Zurück, ihr Plünderer! Genug! (Hier durchbrechen die Gläubiger dieReihe der Wachen undstürzen mitihren Papieren wild in den Saal undauf den wackeligen Thron los. ImAugenblick, wo sie dort angelangt sind,trittder König überraschend aus einem Vorhang schützend vor seinen Thron hin) (Gläubiger stutzen einen Augenblick) ▼KÖNIG▲ Euer ist alles, was mein war! Zurück! Zurück! ▼GLÄUBIGER▲ Nur Gold verlangen wir! Nur Geld! ▼KÖNIG▲ Geld ist nicht da! So nehmt das Land! ▼GLÄUBIGER▲ Verpfändet! Längst in andrer Hand! Hier das Papier! ▼KÖNIG▲ Die Gruben nehmt, gefüllt zum Rand! ▼GLÄUBIGER▲ Verpfändet! Leer! In andrer Hand! Sieh das Papier! Nichts wallen wir als Geld, als Geld! Nur bares Geld! ▼KÖNIG▲ Nehmt den Palast! Nehmt alles, was er faßt! ▼GLÄUBIGER▲ Ist eitler Fadenschein! Kein Nagel mehr ist dein! ▼KÖNIG▲ Nehmt Münze, Weiderechte, Fischerei! ▼GLÄUBIGER▲ Verpfändet alles! Nichts dabei! — O König Pollux, sag uns an Wo hast du alles hingetan? Nimmunsern Fluch! Nimm unsern Spott! Die Insel Eos ist - bankrott! (sie umlanzen und umspringen mit ihren Wechselnwild den König) ▼KÖNIG▲ O habt Geduld! Noch ist ja Hoffnung! ▼GLÄUBIGER▲ (halten inne) Hoffnung? Wie? ▼KÖNIG▲ Die Neffen hab ich ausgesandt, Die Könige der Inseln! ▼GLÄUBIGER▲ Sind ebenso bankrott! ▼KÖNIG▲ Die Gatten meiner vier Nichten, Der schönsten Fraun der Welt! ▼GLÄUBIGER▲ Ist anders nicht bestellt! Kein Geld! Und nirgend Geld! ▼KÖNIG▲ Alkmene, Semele, Europa, Leda - ▼GLÄUBIGER▲ Sind fremde Namen uns! Kein Geld da! ▼KÖNIG▲ Sie reisen mit der Tochter Bild! Bedenkt doch nur, mit meines Danae Bild! Gnad kam die Botschaft an vom richtigen, vom reichsten Mann Midas von Lydien! Was er nur berührt, wendelt er zu Gold! ▼GLÄUBIGER▲ (ironisch) Danae! Die stolze Danae! Die jeden Freier abgewehrt, Den wir geboten, hochgeehrt! ▼KÖNIG▲ Geduld! Grad kam mir Botschaft an Vom richtigen, vom reichstenMann Midas von Lydien! Was er berührt, Wandelt er zu Gold! ▼GLÄUBIGER▲ Nicht mehr geprahlt! Wann wird gezahlt? ▼KÖNIG▲ Alles zahltMidas! ▼GLÄUBIGER▲ Midas - ist fern! Eine Wolke! Ein Stern! Die Wechsel - ja Die sind dir nah! (sie drohen dem König mit ihrenPapieren) ▼KÖNIG▲ Die Neffen kommen Aus Midas Land! Habt noch Geduld, Noch einen einzigen Tag! ▼GLÄUBIGER▲ (lassen von ihm ab und erblickenden Thron) Dort am Thron Glänzt deiner Macht Goldene Zier! Wie blitzt und lacht Beschlag, Behang Und Wappentier! (stürzen sich auf den Thron;durcheinander) Was nützt der Tand Dem Schuldner - dir? Das Wappentier! Die Krone - mir! (zusammen mit den Stücken deszerstörten Thrones) Du Schwindelkönig, sag uns an, Wo hast du alles hingetan? Immergeprahlt, nie gezahlt! So fassen wir als letzten Lihn Das Stückchen Gold am leeren Thron! Das Wappentier! Die Krone - mir! Mir! Mir! ▼KÖNIG▲ Alles zahlt Midas, Midas von Lydien! ▼GLÄUBIGER▲ (vertreiben den König und reißen in wildem Handgemenge den Thron gänzlich in Stücke) Mir!Mir!Mir! Zeites Bild Zwischenspiel Der Goldregen (Vorhang Schlafzimmer der Danae, dunkel.Ihre Gestaltwirdsichtbar. Xanthe zu ihren Füßen) ▼DANAE▲ (erwachend) O Gold! O süßes Gold! (Der Goldregen hat aufgehört, statt dessen fahles graues Morgenlicht) ▼XANTHE▲ (richtet sich auf) Danae - du riefst? ▼DANAE▲ Wo bist du, Gold? So üppig hold? ▼XANTHE▲ Auch du - suchst Gold? Ich sehe keines! ▼DANAE▲ Flirrender Klang! Goldes Gesang! Umgeben ganz Von deinem Glanz! ▼XANTHE▲ Gold - bei unsrer Not? ▼DANAE▲ Freundliche Kühle An Gliedern und Wangen! Glitzernde Schwere Auf Schultern und Armen! Des Goldes Kuß Auf meinen Lippen! ▼XANTHE▲ Ich schaudre! Nichts seh ich, Danae! Es ist ja Nacht! ▼DANAE▲ Es ist nicht Nacht! Ein großes leuchten von überall - Goldener Blätter Schimmernder Fall! Ein goldener Baum Stolz über mir Im Sternenglanz hoch ausgeweitet! Ein Wundermantel, Tausend kühle umfassende Arme Um mich gebreiteit! ▼XANTHE▲ Träume, Danae! Nirgends ist Gold! Glühende Wünsche ln unserer Not! ▼DANAE▲ (heftig) Kein Traum, Keine Not! Ein leuchtend Bild Neigt sich zu mir, Umfaßt mich mild! Ersehntes Gold, Erlösend hold, Senkt sich herab Auf das Lager, auf mich! ▼XANTHE▲ Ja, wenn wir's fänden, Was dich beglückte! Leer ist ja alles, Dunkel und leer! ▼DANAE▲ Was Himmels Regen Der Erde gibt, Das war das Gold mir, Das ich geliebt! Kühlend Umfangen, Heißem Verlangen, Befruchtend Hangen An Lippen und Wangen, Wie dürre Erde Entgegen ihm glüht, Im goldenen Regen Bin ich erblüht! ▼XANTHE▲ Im goldenen Regen Bist du erblüht? Ein Traum hat dich beglückt? Ein Traum hat dich getäuscht, Hat dich entzückt? ▼DANAE▲ O Glückes Erinnern, Herrlicher Traum! Auf den Lippen Des Goldes Kuß! Auf den Brüsten des Goldes Süße Umarmung! Freundliche Kühle An Gliedern und Wangen, Des Goldes Kuß Auf meinen Lippen, Wonnige Schwere ln meinem Schoß. Was Himmels Segen Der Erde gibt, Das war das Gold mir, Das ich geliebt! Um mich geschlagen Fürstlich Geschmeide, Strahlender Mantel Liebendes Gold! Leuchte mir weiter, Wonniger Regen, Seliger, goldener Blätterfall! Gold, das mich genetzt, Dem ich erblüht, HerrlicherTraum! ▼XANTHE▲ (gleichzeitig) Ein goldner Regen, Ein seliger Traum Hot dich entrückt Aus unserer Not! Freundliche Kühle, Glitzernde Süße Auf Schultern und Armen, Umgeben ganz Von seinem Glanz. Was Himmels Segen Der Erde gibt, Das war das Gold dir, Das du geliebt! Um dich geschlagen Fürstlich Geschmeide, Strahlender Mantel, liebendes Gold! Könntest du dauern, Üppiger Segen! Gold, das dich genetzt, Seliger Regen, Herrlicher Traum! Doch warst allein du ln des Mantels Saum? Nichts andres träumt dir Als Glanz und Baum? ▼DANAE▲ Das Höchste träumt mir Und war mir hold, Des Regens köstlich Gold! ▼XANTHE▲ Doch wo kam es her? Niemand sahst du? Allein bliebst du? Keine lüsternen Freier Im goldenen Gewand? Keine mächtigen Götter, Die Gaben verschenken Mit begehrlicher Hand? ▼DANAE▲ Ich war allein ln all dem flimmernden Schein! Wir nur, wir Waren uns hold - Ich - und das Gold! ▼XANTHE▲ Du böses Kind! Kein Freier? Wachend wiesest du Die prächtigsten ab! Immer spröde, Hassend die Männer - Sag mir das Ende unsrer Not? ▼DANAE▲ ln meines Traumes Wundergezelt, ln des Blätterbaums Traumhaftem Fall, Im goldenen Regen, Der, Dürstende, mich genetzt - Endet mir alle Not! (hier wird, zuerst von ferne, einAufzugsmarsch nörbar) ▼XANTHE▲ Nicht im Schwärmen! Nicht im Traum! Hörst du die Klänge, Draußen den frohen Ton? Die der Vater ausgesandt, Die Vettern kehren zurück! - Was alle wir erhofften - Dein Traum hat es angezeigt! Zu Ende die Not! Jubelnd klingt es! Glückliche Danae! Ein neuer Freier! Stärker als jeder Traum! (Der Aufzugsmarsch ist ganz deutlich geworden. Xanthe voll Ungeduld ab, Danae bleibt allein) ▼DANAE▲ Kein Freier mehr! Kein lüsterner Mann! Der dort sich anzeigt Mit fröhlichen Klängen Nur wenn du so stark Wie mein liebender Traum Nur wenn du die Lust Des Goldes mir bringst, Sollstdu -Freier mir sein! (Dunkel. Rasche Verwandlung) Drittes Bild (Ein Säulenhof am Palaste.Man erblickt im Hintergrunde tiefe Arkaden, diedurch mehrere Säulenreihen den Ausblick aufdas Meer gewähren. König, Hofstaat, Wachenund Gläubiger füllen den Hof, in Erwartung der einziehenden vier Könige, der Neffen des Polluxund ihres Gefolges. Auf der Höhe der Arkadendas Volk in dichtem Gedränge) ▼VOLK▲ Was bringen die Fürsten? Endet die Not? Was tragen die, ln Tücher gehüllt? Bringen sie Hoffen Traurigem land? Hoffen - uns allen? (sie winken den unsichtbar Kommenden entgegen) ▼KÖNIG▲ (unter dem Chor) O kämen sie von Midas! ▼GLÄUBIGER▲ (ebenso) Wär's möglich? Botschah vom reichstenMann? ▼KÖNIG▲ O wäre er's! Köm ich davon! Behielt das Land - Behielt den Thron! ▼GLÄUBIGER▲ Botschaft - vom allerreichstenThron? O Pollux - welch ein Schwiegersohn! (Marsch auf dem Höhepunkt. Vom Hintergrunde, aus den Arkaden, kommen die Pagen der vier Könige, hell und froh gekleidet,sehr im Gegensatze zum düsteren, verarmten Volk. Sie tragen einen verhüllten Gegenstand, hoch wie eine Standarte indie Mitte des Säulenhofes. Ihnen noch Gefolge, dann die vierKönige, mit ihren Gattinnen. Höchste Erwartung) ▼DIE VIER KÖNIGE▲ Er - kommt! ▼ALLE▲ Wer - kommt? ▼VIER KÖNIGE▲ Ein neuer Freier! ▼GLÄUBIGER▲ War oft schon da! ▼VIER KÖNIGE▲ Ein solcher - nie! ▼KÖNIG▲ lst's Lydiens Herrscher, sprecht? ▼VIER KÖNIGE und KÖNIGINNEN▲ Ein Freier ohnegleichen Aus Lydiens Märchenreichen! ▼KÖNIG▲ Midas! Gepriesen! ▼GLÄUBIGER▲ Nicht so schnell gepriesen! Bewiesen! Erst bewiesen! ▼VIER KÖNIGE und KÖNIGINNEN▲ Ein Freier, wie es keinen gab! ▼GLAUBIGER▲ Was hilft's? Sie weist ihn ab! (Die Pagen hoben jetzt ihre Stellung eingenommen, vor den Königen und Königinnen.Sieimitieren die folgende Erzählung ineiner Pantomime) ▼VIER KÖNIGE▲ Erst zogen wir Von Land zu land, Dm Bildnis in der Hand, Das Bild der Danae! Wir zeigten's dem - Und zeigten's dem - Und bückten uns Vor dem - und dem - Ach, keinem war's genehm (klagend) Das Bild der Danae! ▼GLÄUBIGER▲ War nicht genehm? Hört an! Nicht dem und dem! ▼VIER KÖNIGE▲ So kamen wir auf unsrer Reise - Auf gleiche Weise - Ins ferne, ferne Lydien! Wir sahen uns vor dem Palast, Der schimmerte im Sonnenschein Ganz unter goldnen Daches Last Aus purem Golde der Palast! (größtes Staunen aller) ▼GLÄUBIGER▲ Aus Gold? Das ganze Haus? Die Mauer - Gold? Das Dach - die Türen -Gold?! ▼VIER KÖNIGINNEN▲ O selige Erinnerung! Ein Jugendtag hebt an Du schöner Mann! Du mächtiger Mann! (mit den Königen) Kein König mehr ein Gott! ▼LEDA▲ Aus seinem Auge strahlt mir Glück War's eines weißen Schwanes Blick? ▼SEMELE▲ Wie könnte mich sein Arm erheben, Wie eine Wolke - übervoll vom Blitz! ▼ALKMENE▲ Mir schien er dem Amphitryon gleich! Mehr seiner Zwiegestalt dem Gotte selbst! ▼ZU VIERT▲ Die Jugend tritt erneut heran ln diesem goldumwogten Mann! Kein König mehr - ein Gott! ▼VIER KÖNIGE▲ (mit großer Zeremonie im Ballett) Der große König hält das Bild - ln Seide eingehüllt - Er reißt sie fort -er faßt es an - ln seine Züge fällt ein Schein Von Danaes Bild - Ein goldner Schein - Ein Freudenschein! Verwandelt war Das Bild in Gold! ▼VOLK, GLÄUBIGER, KÖNIG▲ (mit Freudentanz der Pagen) Das Bild in Gold! ln Gold! ▼VIER KÖNIGE▲ Seid still und lauscht! Nicht nur das Bild Ward eingetauscht ln Iautres Gold! Von einem blühnden Baum Zu Häupten ihm, brach er den Ast Metallisch klirrend, wo er's faßt - War alles lautres Gold! (Hier fällt die Hülle.Man erblickt ein reichesBlumengewindeaus Gold) ▼ALLE▲ (aufschreiend) Gold!! (große Pause) ▼DANAE▲ (ist unbemerkt aufgetreten) Rufst du mich, Gold? ▼KÖNIG und GLÄUBIGER▲ lst's wirklich Midas? Wo ist der König? Sein Name, wie? ▼VIER KÖNIGE▲ Midas, des Goldes Herr! Gold ist sein Kleid, Gold der Palast, Und pures Gold, was er nur faßt Midas -in seine Hand! ▼DANAE▲ War ich diese Nacht nicht Gehüllt in Gold? Als wär ich selbst das Bild ln des Königs Hand? Bist du der Dämon, Der mächtig sich zeigte ln goldenen Regens Lust? ▼VIER KÖNIGINNEN▲ Was je er berührt - Zur Lippe nur führt Als reines Gold ihm lacht! ▼DANAE▲ Was ich berührt In dieser Nacht, Was zitternd ich Zur Lippe geführt Hat goldgleich mir gelacht! ▼ALLE▲ (ohne die vier Könige und Königinnen) O Midas! Herr! Du Goldes Meister! Wann nahst du uns? Wann kommt dein Glück? ▼VIER KÖNIGE▲ Erschüttert stand Der große Held, Das goldne Bild ln seiner Hand! ▼KÖNIGINNEN▲ Dann reicht er uns Den Blütenzweig - Jetzt ein Geschmeid - Als Liebesgruß - Für Danae! ▼GLÄUBIGER▲ Er kommt? Er kommt? Vielleicht auch nicht? Nur Rätsel - Rätsel - was er spricht! Doch sehn wir Gold! ln höchster Zeit Her das Geschmeid! (sie versuchen, ehe die Wachen sie hindern, sich auf die Pagenzu stürzen) ▼DANAE▲ (durchbricht die Reihen derGläubiger, entreißt denPagen dasGeschmeide) Schweigt, Wucherer! Der Zweig ist mein! ▼GLÄUBIGER▲ Sieh da!Danae! Stolze, kalte Danae! So viel Leidenschaft Vermag das Gold? ▼DANAE▲ (schwingt beglückt den Zweig) Midas - hat mir dies zugesandt! Als Liebesgruß! Als liebespfand! ▼GLÄUBIGER▲ Das einzge Gold - in diesem Haus, Glaubst du - wir ließen's aus? Her mit dem Weib! Her mit dem Ast! Kommt! Angefaßt! (Sie suchen Danae zu fassen. GroßerTumult unten im Hofe) ▼STIMME▲ (aus der Höhe der Arkaden, wo das Volk steht) Ein Schiff! ▼KÖNIG POLLUX, VIER KÖNIGE▲ Midas!Hab Dank! Ein Schiff! ▼VIER KÖNIGINNEN▲ (leise) Jupiter… hab Dank! ▼GLÄUBIGER▲ (betroffen) Ein Schiff? Wie sonderbar! Am Ende -alles wahr? ▼CHOR▲ (oben, umgewendet, gegen dasMeer winkend) Es biegt ums Riff Ein heller Punkt! Strahlend ein Stern Am lichten Tag! Ein Feuerbrand Auf hohem Meer? ▼ANDERE▲ (antworten) Es wächst der Stern! Er wächst und blinkt! Kein Stern Ein Schiff! ▼ANDERE▲ Sogt, was ihr seht! Zieht es vorbei? Wohin es geht, Wohin es streicht? ▼ANDERE▲ (antworten) Es wendet, kommt Zu uns im Glanz, Im Wogentanz! Gegrüßtgegrüßt - Du golden Segel - Schilf aus Gold! (hier beginnt, durch die Bogengänge der Arkaden schimmernd, der Goldglanz des Segels sichtbar zu werden, der im Hintergrunde, sehr ähnlich dem Goldregen, lang sam vorüberstreicht) ▼CHOR▲ Zum Hafen schnell! Goldene Hoffnung, Sei uns gegrüßt! (der Chor des Volkes strömt ab, in die Richtung, in der der goldene Schein nun stehen bleibt) ▼KÖNIG, VIER KÖNIGE▲ (während des Chores) Ein goldnes Schiff? Wer kann es sein ? Midas -allein! Verweile, König, Vor Eos, der Insel! (auch Pollux) Goldenes Segel, Sei uns gegrüßt! ▼GLÄUBIGER▲ Ein goldnes Schiff? Wer kann es sein? Erzkönig Midas, Ich bin dein Knecht! Zum Hafen schnell! Denn kommt es ein, Das Schiff aus Gold - Sei hoch verzollt! (eilen dem Chor nach) ▼VIER KÖNIGE, KÖNIGINNEN▲ Nehmt das Geschmeid! Hoch ist es Zeit! Trogt es herab, Zum Hafen ab! (Marsch. Die Pagen nehmen Danae dasGewinde ab) Erkennt ihr dann An hohem Bord Den goldnen Mann - Dann winkt und singt Midas, Midas - gegrüßt! (Alles ab in stolzem Zuge, voran die Pagen, wie beim Kommen, dann die Königinnen mit Gefolge, zuletzt König Pollux, mit langem fragenden Blick auf Danae. Diese bleibt allein in der Mitte der Szene. Sowie alle abgegangen sind, erkennt man den goldenen Widerschein aus den Bogengängen viel deutlicher) ▼DANAE▲ (in der Betrachtung des goldenenSchimmers) Leuchtet mein Traum? Schauer der Nächte - Klingender Raum! Wonnig es Segel, Glückes Erinnern, Größeren Glückes Ahnend Frohlocken Segel, sei gegrüßt!… (voll Erinnerung) Nur der Bringer des Goldes Soll Freier mir sein! (Sie macht einige begeisterte Schritte. Midas, ihr entgegen, tritt überraschend auf, schlicht gekleidet) ▼MIDAS▲ Gegrüßt, Danae! Des Midas Braut! Begeistert grüßt dich, Der dein Bild geschaut! ▼DANAE▲ Midas! ▼MIDAS▲ Sein getreuer Freund, Sein mächtiger Arm! Für ihn zu werben, Für des Königs Ankunft Dich zu bereiten! ▼DANAE▲ Nicht Midas bist du? ▼MIDAS▲ Nur der Träger des Goldes Ich Chrysopher! ▼DANAE▲ Nicht Midas du - Doch Chrysopher? - Der Bringer des Goldes - Soll die Keusche frein! ▼MIDAS▲ An des Midas Seite Sah ich dein Bild. Was mich entzückt, Gebot ihm Ehrfurcht Eile zu Danae! Erkunde die Keusche, Geheimen Ahnens Weck ihr Erinnern, Leuchtender Wiederkehr Bring ihr die Botschaft! ▼DANAE▲ Schauer der Nächte! Leuchtender Traum! Goldenen Regens Glückes Erinnern! Nur der Bringer des Goldes - Er - soll mich frein! ▼MIDAS▲ So gebot mir Midas Wirb für den Freund! Nicht schmäh sie den Freier! Die Holde, Keusche, Neige ihr Ohr Dem Verkünder der Träume! ▼DANAE▲ Werbender Bote! Midas nicht - Doch Chrysopher? ▼MIDAS▲ Ein goldenes Ehrenkleid Soll dich erst schmücken! Eine Wolke von Gold Fließend dich hüllen! Kühnste Wünsche Dunkler Träume Goldenes Ziel - Deute dir dies Gewand! (Er gibt ein Zeichen. Nicht nur die Stelle, wo das Segel angenommen wirdjetzt leuchten alle Arkadenbogen auf. lnjedem steht, wie auf pompejanischenFresken, eine goldene Gestalt.Die mittlere trägt das goldene Gewand,die nächste den Kopfschmuck, dienächste auf goldenem Polster dieSchuhe usw.Sienähern sich Danae, um sie mitgroßem Zeremoniell anzukleiden) ▼DANAE▲ (während sie geschmückt wird) Goldblätterfalll - Nahst du mir wieder? Göttliches Fließen - Mantel -Wolke - Seliges Zelt! Kehrst du mir wieder, Goldregentraum? ▼MIDAS▲ (für sich) Ihm diese Schönheit? Dies leuchten dem Mächtigen, All dieser Glanz? Armer Bote! Gedenk deines Schwurs! Midas - nicht mehr Nur Chrysopher! ▼DANAE▲ Wann werde ich Den König schauen? Wird er - vollenden, Was du verheißest? ▼MIDAS▲ Bringer der Botschaft, Bringer des Goldes, Ahnender Träume Leuchtendes Ziel - Mehr als der König Bringe ich dir! ▼DANAE▲ Du - der Bote? Midas nicht? Nur Chrysopher? ▼MIDAS▲ LeuchtenderBlick Des goldenen Bildes! Noch vor König Midas Trink ich entzückt Von neuemden Zauber! - Nicht kalt sieht diesAug Auf den armen Boten, Den Träger des Goldes! Deut ich dir Wünsche, Goldene Ahnung! Deut auch die Frage, Die in ihm schimmert? ▼DANAE▲ Kühn bist du, Mittler! War das dein Auftrag? ▼CHOR▲ (von ferne) Willkommen, Midas! Goldes Segen, gegrüßt! ▼MIDAS▲ Könnt ich ihm gleichen, Dem mächtigen Midas, Dort dem Könige, Den sie bejubeln! ▼CHOR▲ Willkommen,Midas! Goldes Segen, Sei gegrüßt! ▼DANAE▲ Führ mich zum König! ▼MIDAS▲ Nicht alles weißt du! Groß ist Midas - Doch unstet ist er Goldene Wolke Fährt er einher, Schenkt seines Reichtums Beglückenden Traum -- Weiter jagt er - Läßt dich allein! (starke Midas-Rufe ganz in der Nähe) ▼DANAE▲ Goldes Geheimnis Schwindet mit ihm? Schwindet mir - traumesgleich? ▼MIDAS▲ Was ich gebracht An des Midas Statt Danae bleibt - Was selbst ich bin! ▼DANAE▲ So mag die Wolke Weiter eilen, läßt sie den Zauber Mir nur zurück! (sie wendet sich ganz Midas zu) ▼MIDAS▲ Das Geheimnisnicht kennst du, ln dem ich verstrickt! Der Bringer des Goldes war - Bleibt arm an deiner Seite - Nur Chrysopher. (Midas-Rufe ein drittes Mal) Zum Herrn der Träume Muß ich dich führen! ▼DANAE▲ Bleibe, Bote. Laß den Freier! Mir - das Gold. ▼MIDAS▲ Seltsame Danae! Herrliches Rätsel Durch großes Leuchten Führe ich dich, Ich - der Bote - Zum liebenden Midas! (Die goldenen Genien erscheinen wieder und geleiten Danae. Midas geht voran. Danae folgt ihm hinab nach dem Hafen. Die steinernen Arkaden weichen vor ihnen zurück. Größeres Leuchten) ▼DANAE▲ Träumendes Herz! Lockenden Goldes Doppelter Zwang Zu Midas folg ich - Dir, Chrysopher! Viertes Bild (Offene Verwandlung.Hafen) ▼CHOR▲ Auf goldenen Fluten Kamst du gezogen, Brachtest uns Jubel Und Freude zurück! Midas, Midas, Bleib uns gewogen, Du bist die Sonne - Du bist das Glück! ▼GLÄUBIGER▲ Standhaft sind wir, Pochen auf Gold Mehr als wir hofften, Ward uns gezollt. Sieh deine Knechte, Herr aller Weit! Midas und Geld! ▼KÖNIGINNEN▲ Midas nennen wir dich, Herr goldener Räume! Doch wir erkennen dich, Fürst unsrer Träume! Ziehst du heran, Wolke du, Schwan - Alte Gestallen - Neue Gewalten - Freun uns im stillen, Gehorsam dem Willen Neigen uns dir! (Ankunft des Schiffes, auf dessen Bug überragend, wie ein Standbild, die goldglänzende Erscheinung Jupiters sichtbar ist) ▼POLLUX und KÖNIGE▲ Niemals entschwinde, Was du gebracht! Dankbar uns finde Ewige Macht! Herr aller Welt Midas und Geld! (Midas und Danae nähern sich) ▼JUPITER▲ Gegrüßt sei Eos, Insel der Freude! Gegrüßt, in Träumen Ersehnter Strand! Gegrüßt du Schönheit Aus goldenen Bildes Leuchtenden Zügen! Goldene Danae! Der um dich warb ln schimmernder Nacht, Der demBilde gefolgt Mit goldenemSegel Und liebendem Sehnen Midas - grüßt dich! (er verläßt das Schiff) Sieh, ich rufe dich, Sieh, ich liebe dich, Goldene Danae! ▼DANAE▲ Ich erschaue dich, Midas, großer König! Ich erkenne dich, Wie ich dich geahnt! Herr - der ewigen Räume Der goldenen Träume - Herr des mächtigen Segens - Des goldenen Regens - Bist du auch meiner Liebe… Allmächtiger Herr? (Sie sinkt ohnmächtig in die Arme ihrer Begleiterinnen. Jupiterstampft auf,leiser Donner) ERSTER AKT Erstes Bild (Thronsaal des Könis Pollux. Man erkennt früheren Reichtum, jetzt allesherunter gekommen,zerschlissen und verblaßt.Der Thron nur nochzum Teil aus Gold, zum Teil in grotesker Weisemit Holz gestützt. Gläubiger in Menge vor denoffenen Türen.Diener und Wachen halten siezurück,in den Saal einzudringen) GLÄUBIGER Der König, wo? Wo birgt sich Pollux? Laßt uns zum König ein! Die Forderung in unsrer Hand, Sie muß beglichen sein! WACHE Zurück! Zurück! Der König ist nicht hier! GLÄUBIGER Nicht hier? Nicht hier? Doch als er früh Und spät von uns die Gelder lieh, Da war er gleich zur Stelle! WACHE Zurück! Zurück! Sonst setzt es Blut! GLÄUBIGER Wir kommen aus dem fernsten Land Aus Persien, von Zypern her! Aus Rhodos! Samos! Übers Meer! Die Wechsel sind in unsrer Hand! Jetzt kein Verzug! Es ist genug! Zehntausend uns Für Wein! Für edle Stoffe Doppelt soviel! Dreißigtausend Für Perlen, Goldgeräte, Schmuck! WACHE Zurück, ihr Plünderer! Genug! (Hier durchbrechen die Gläubiger dieReihe der Wachen undstürzen mitihren Papieren wild in den Saal undauf den wackeligen Thron los. ImAugenblick, wo sie dort angelangt sind,trittder König überraschend aus einem Vorhang schützend vor seinen Thron hin) (Gläubiger stutzen einen Augenblick) KÖNIG Euer ist alles, was mein war! Zurück! Zurück! GLÄUBIGER Nur Gold verlangen wir! Nur Geld! KÖNIG Geld ist nicht da! So nehmt das Land! GLÄUBIGER Verpfändet! Längst in andrer Hand! Hier das Papier! KÖNIG Die Gruben nehmt, gefüllt zum Rand! GLÄUBIGER Verpfändet! Leer! In andrer Hand! Sieh das Papier! Nichts wallen wir als Geld, als Geld! Nur bares Geld! KÖNIG Nehmt den Palast! Nehmt alles, was er faßt! GLÄUBIGER Ist eitler Fadenschein! Kein Nagel mehr ist dein! KÖNIG Nehmt Münze, Weiderechte, Fischerei! GLÄUBIGER Verpfändet alles! Nichts dabei! — O König Pollux, sag uns an Wo hast du alles hingetan? Nimmunsern Fluch! Nimm unsern Spott! Die Insel Eos ist - bankrott! (sie umlanzen und umspringen mit ihren Wechselnwild den König) KÖNIG O habt Geduld! Noch ist ja Hoffnung! GLÄUBIGER (halten inne) Hoffnung? Wie? KÖNIG Die Neffen hab ich ausgesandt, Die Könige der Inseln! GLÄUBIGER Sind ebenso bankrott! KÖNIG Die Gatten meiner vier Nichten, Der schönsten Fraun der Welt! GLÄUBIGER Ist anders nicht bestellt! Kein Geld! Und nirgend Geld! KÖNIG Alkmene, Semele, Europa, Leda - GLÄUBIGER Sind fremde Namen uns! Kein Geld da! KÖNIG Sie reisen mit der Tochter Bild! Bedenkt doch nur, mit meines Danae Bild! Gnad kam die Botschaft an vom richtigen, vom reichsten Mann Midas von Lydien! Was er nur berührt, wendelt er zu Gold! GLÄUBIGER (ironisch) Danae! Die stolze Danae! Die jeden Freier abgewehrt, Den wir geboten, hochgeehrt! KÖNIG Geduld! Grad kam mir Botschaft an Vom richtigen, vom reichstenMann Midas von Lydien! Was er berührt, Wandelt er zu Gold! GLÄUBIGER Nicht mehr geprahlt! Wann wird gezahlt? KÖNIG Alles zahltMidas! GLÄUBIGER Midas - ist fern! Eine Wolke! Ein Stern! Die Wechsel - ja Die sind dir nah! (sie drohen dem König mit ihrenPapieren) KÖNIG Die Neffen kommen Aus Midas Land! Habt noch Geduld, Noch einen einzigen Tag! GLÄUBIGER (lassen von ihm ab und erblickenden Thron) Dort am Thron Glänzt deiner Macht Goldene Zier! Wie blitzt und lacht Beschlag, Behang Und Wappentier! (stürzen sich auf den Thron;durcheinander) Was nützt der Tand Dem Schuldner - dir? Das Wappentier! Die Krone - mir! (zusammen mit den Stücken deszerstörten Thrones) Du Schwindelkönig, sag uns an, Wo hast du alles hingetan? Immergeprahlt, nie gezahlt! So fassen wir als letzten Lihn Das Stückchen Gold am leeren Thron! Das Wappentier! Die Krone - mir! Mir! Mir! KÖNIG Alles zahlt Midas, Midas von Lydien! GLÄUBIGER (vertreiben den König und reißen in wildem Handgemenge den Thron gänzlich in Stücke) Mir!Mir!Mir! Zeites Bild Zwischenspiel Der Goldregen (Vorhang Schlafzimmer der Danae, dunkel.Ihre Gestaltwirdsichtbar. Xanthe zu ihren Füßen) DANAE (erwachend) O Gold! O süßes Gold! (Der Goldregen hat aufgehört, statt dessen fahles graues Morgenlicht) XANTHE (richtet sich auf) Danae - du riefst? DANAE Wo bist du, Gold? So üppig hold? XANTHE Auch du - suchst Gold? Ich sehe keines! DANAE Flirrender Klang! Goldes Gesang! Umgeben ganz Von deinem Glanz! XANTHE Gold - bei unsrer Not? DANAE Freundliche Kühle An Gliedern und Wangen! Glitzernde Schwere Auf Schultern und Armen! Des Goldes Kuß Auf meinen Lippen! XANTHE Ich schaudre! Nichts seh ich, Danae! Es ist ja Nacht! DANAE Es ist nicht Nacht! Ein großes leuchten von überall - Goldener Blätter Schimmernder Fall! Ein goldener Baum Stolz über mir Im Sternenglanz hoch ausgeweitet! Ein Wundermantel, Tausend kühle umfassende Arme Um mich gebreiteit! XANTHE Träume, Danae! Nirgends ist Gold! Glühende Wünsche ln unserer Not! DANAE (heftig) Kein Traum, Keine Not! Ein leuchtend Bild Neigt sich zu mir, Umfaßt mich mild! Ersehntes Gold, Erlösend hold, Senkt sich herab Auf das Lager, auf mich! XANTHE Ja, wenn wir's fänden, Was dich beglückte! Leer ist ja alles, Dunkel und leer! DANAE Was Himmels Regen Der Erde gibt, Das war das Gold mir, Das ich geliebt! Kühlend Umfangen, Heißem Verlangen, Befruchtend Hangen An Lippen und Wangen, Wie dürre Erde Entgegen ihm glüht, Im goldenen Regen Bin ich erblüht! XANTHE Im goldenen Regen Bist du erblüht? Ein Traum hat dich beglückt? Ein Traum hat dich getäuscht, Hat dich entzückt? DANAE O Glückes Erinnern, Herrlicher Traum! Auf den Lippen Des Goldes Kuß! Auf den Brüsten des Goldes Süße Umarmung! Freundliche Kühle An Gliedern und Wangen, Des Goldes Kuß Auf meinen Lippen, Wonnige Schwere ln meinem Schoß. Was Himmels Segen Der Erde gibt, Das war das Gold mir, Das ich geliebt! Um mich geschlagen Fürstlich Geschmeide, Strahlender Mantel Liebendes Gold! Leuchte mir weiter, Wonniger Regen, Seliger, goldener Blätterfall! Gold, das mich genetzt, Dem ich erblüht, HerrlicherTraum! XANTHE (gleichzeitig) Ein goldner Regen, Ein seliger Traum Hot dich entrückt Aus unserer Not! Freundliche Kühle, Glitzernde Süße Auf Schultern und Armen, Umgeben ganz Von seinem Glanz. Was Himmels Segen Der Erde gibt, Das war das Gold dir, Das du geliebt! Um dich geschlagen Fürstlich Geschmeide, Strahlender Mantel, liebendes Gold! Könntest du dauern, Üppiger Segen! Gold, das dich genetzt, Seliger Regen, Herrlicher Traum! Doch warst allein du ln des Mantels Saum? Nichts andres träumt dir Als Glanz und Baum? DANAE Das Höchste träumt mir Und war mir hold, Des Regens köstlich Gold! XANTHE Doch wo kam es her? Niemand sahst du? Allein bliebst du? Keine lüsternen Freier Im goldenen Gewand? Keine mächtigen Götter, Die Gaben verschenken Mit begehrlicher Hand? DANAE Ich war allein ln all dem flimmernden Schein! Wir nur, wir Waren uns hold - Ich - und das Gold! XANTHE Du böses Kind! Kein Freier? Wachend wiesest du Die prächtigsten ab! Immer spröde, Hassend die Männer - Sag mir das Ende unsrer Not? DANAE ln meines Traumes Wundergezelt, ln des Blätterbaums Traumhaftem Fall, Im goldenen Regen, Der, Dürstende, mich genetzt - Endet mir alle Not! (hier wird, zuerst von ferne, einAufzugsmarsch nörbar) XANTHE Nicht im Schwärmen! Nicht im Traum! Hörst du die Klänge, Draußen den frohen Ton? Die der Vater ausgesandt, Die Vettern kehren zurück! - Was alle wir erhofften - Dein Traum hat es angezeigt! Zu Ende die Not! Jubelnd klingt es! Glückliche Danae! Ein neuer Freier! Stärker als jeder Traum! (Der Aufzugsmarsch ist ganz deutlich geworden. Xanthe voll Ungeduld ab, Danae bleibt allein) DANAE Kein Freier mehr! Kein lüsterner Mann! Der dort sich anzeigt Mit fröhlichen Klängen Nur wenn du so stark Wie mein liebender Traum Nur wenn du die Lust Des Goldes mir bringst, Sollstdu -Freier mir sein! (Dunkel. Rasche Verwandlung) Drittes Bild (Ein Säulenhof am Palaste.Man erblickt im Hintergrunde tiefe Arkaden, diedurch mehrere Säulenreihen den Ausblick aufdas Meer gewähren. König, Hofstaat, Wachenund Gläubiger füllen den Hof, in Erwartung der einziehenden vier Könige, der Neffen des Polluxund ihres Gefolges. Auf der Höhe der Arkadendas Volk in dichtem Gedränge) VOLK Was bringen die Fürsten? Endet die Not? Was tragen die, ln Tücher gehüllt? Bringen sie Hoffen Traurigem land? Hoffen - uns allen? (sie winken den unsichtbar Kommenden entgegen) KÖNIG (unter dem Chor) O kämen sie von Midas! GLÄUBIGER (ebenso) Wär's möglich? Botschah vom reichstenMann? KÖNIG O wäre er's! Köm ich davon! Behielt das Land - Behielt den Thron! GLÄUBIGER Botschaft - vom allerreichstenThron? O Pollux - welch ein Schwiegersohn! (Marsch auf dem Höhepunkt. Vom Hintergrunde, aus den Arkaden, kommen die Pagen der vier Könige, hell und froh gekleidet,sehr im Gegensatze zum düsteren, verarmten Volk. Sie tragen einen verhüllten Gegenstand, hoch wie eine Standarte indie Mitte des Säulenhofes. Ihnen noch Gefolge, dann die vierKönige, mit ihren Gattinnen. Höchste Erwartung) DIE VIER KÖNIGE Er - kommt! ALLE Wer - kommt? VIER KÖNIGE Ein neuer Freier! GLÄUBIGER War oft schon da! VIER KÖNIGE Ein solcher - nie! KÖNIG lst's Lydiens Herrscher, sprecht? VIER KÖNIGE und KÖNIGINNEN Ein Freier ohnegleichen Aus Lydiens Märchenreichen! KÖNIG Midas! Gepriesen! GLÄUBIGER Nicht so schnell gepriesen! Bewiesen! Erst bewiesen! VIER KÖNIGE und KÖNIGINNEN Ein Freier, wie es keinen gab! GLAUBIGER Was hilft's? Sie weist ihn ab! (Die Pagen hoben jetzt ihre Stellung eingenommen, vor den Königen und Königinnen.Sieimitieren die folgende Erzählung ineiner Pantomime) VIER KÖNIGE Erst zogen wir Von Land zu land, Dm Bildnis in der Hand, Das Bild der Danae! Wir zeigten's dem - Und zeigten's dem - Und bückten uns Vor dem - und dem - Ach, keinem war's genehm (klagend) Das Bild der Danae! GLÄUBIGER War nicht genehm? Hört an! Nicht dem und dem! VIER KÖNIGE So kamen wir auf unsrer Reise - Auf gleiche Weise - Ins ferne, ferne Lydien! Wir sahen uns vor dem Palast, Der schimmerte im Sonnenschein Ganz unter goldnen Daches Last Aus purem Golde der Palast! (größtes Staunen aller) GLÄUBIGER Aus Gold? Das ganze Haus? Die Mauer - Gold? Das Dach - die Türen -Gold?! VIER KÖNIGINNEN O selige Erinnerung! Ein Jugendtag hebt an Du schöner Mann! Du mächtiger Mann! (mit den Königen) Kein König mehr ein Gott! LEDA Aus seinem Auge strahlt mir Glück War's eines weißen Schwanes Blick? SEMELE Wie könnte mich sein Arm erheben, Wie eine Wolke - übervoll vom Blitz! ALKMENE Mir schien er dem Amphitryon gleich! Mehr seiner Zwiegestalt dem Gotte selbst! ZU VIERT Die Jugend tritt erneut heran ln diesem goldumwogten Mann! Kein König mehr - ein Gott! VIER KÖNIGE (mit großer Zeremonie im Ballett) Der große König hält das Bild - ln Seide eingehüllt - Er reißt sie fort -er faßt es an - ln seine Züge fällt ein Schein Von Danaes Bild - Ein goldner Schein - Ein Freudenschein! Verwandelt war Das Bild in Gold! VOLK, GLÄUBIGER, KÖNIG (mit Freudentanz der Pagen) Das Bild in Gold! ln Gold! VIER KÖNIGE Seid still und lauscht! Nicht nur das Bild Ward eingetauscht ln Iautres Gold! Von einem blühnden Baum Zu Häupten ihm, brach er den Ast Metallisch klirrend, wo er's faßt - War alles lautres Gold! (Hier fällt die Hülle.Man erblickt ein reichesBlumengewindeaus Gold) ALLE (aufschreiend) Gold!! (große Pause) DANAE (ist unbemerkt aufgetreten) Rufst du mich, Gold? KÖNIG und GLÄUBIGER lst's wirklich Midas? Wo ist der König? Sein Name, wie? VIER KÖNIGE Midas, des Goldes Herr! Gold ist sein Kleid, Gold der Palast, Und pures Gold, was er nur faßt Midas -in seine Hand! DANAE War ich diese Nacht nicht Gehüllt in Gold? Als wär ich selbst das Bild ln des Königs Hand? Bist du der Dämon, Der mächtig sich zeigte ln goldenen Regens Lust? VIER KÖNIGINNEN Was je er berührt - Zur Lippe nur führt Als reines Gold ihm lacht! DANAE Was ich berührt In dieser Nacht, Was zitternd ich Zur Lippe geführt Hat goldgleich mir gelacht! ALLE (ohne die vier Könige und Königinnen) O Midas! Herr! Du Goldes Meister! Wann nahst du uns? Wann kommt dein Glück? VIER KÖNIGE Erschüttert stand Der große Held, Das goldne Bild ln seiner Hand! KÖNIGINNEN Dann reicht er uns Den Blütenzweig - Jetzt ein Geschmeid - Als Liebesgruß - Für Danae! GLÄUBIGER Er kommt? Er kommt? Vielleicht auch nicht? Nur Rätsel - Rätsel - was er spricht! Doch sehn wir Gold! ln höchster Zeit Her das Geschmeid! (sie versuchen, ehe die Wachen sie hindern, sich auf die Pagenzu stürzen) DANAE (durchbricht die Reihen derGläubiger, entreißt denPagen dasGeschmeide) Schweigt, Wucherer! Der Zweig ist mein! GLÄUBIGER Sieh da!Danae! Stolze, kalte Danae! So viel Leidenschaft Vermag das Gold? DANAE (schwingt beglückt den Zweig) Midas - hat mir dies zugesandt! Als Liebesgruß! Als liebespfand! GLÄUBIGER Das einzge Gold - in diesem Haus, Glaubst du - wir ließen's aus? Her mit dem Weib! Her mit dem Ast! Kommt! Angefaßt! (Sie suchen Danae zu fassen. GroßerTumult unten im Hofe) STIMME (aus der Höhe der Arkaden, wo das Volk steht) Ein Schiff! KÖNIG POLLUX, VIER KÖNIGE Midas!Hab Dank! Ein Schiff! VIER KÖNIGINNEN (leise) Jupiter… hab Dank! GLÄUBIGER (betroffen) Ein Schiff? Wie sonderbar! Am Ende -alles wahr? CHOR (oben, umgewendet, gegen dasMeer winkend) Es biegt ums Riff Ein heller Punkt! Strahlend ein Stern Am lichten Tag! Ein Feuerbrand Auf hohem Meer? ANDERE (antworten) Es wächst der Stern! Er wächst und blinkt! Kein Stern Ein Schiff! ANDERE Sogt, was ihr seht! Zieht es vorbei? Wohin es geht, Wohin es streicht? ANDERE (antworten) Es wendet, kommt Zu uns im Glanz, Im Wogentanz! Gegrüßtgegrüßt - Du golden Segel - Schilf aus Gold! (hier beginnt, durch die Bogengänge der Arkaden schimmernd, der Goldglanz des Segels sichtbar zu werden, der im Hintergrunde, sehr ähnlich dem Goldregen, lang sam vorüberstreicht) CHOR Zum Hafen schnell! Goldene Hoffnung, Sei uns gegrüßt! (der Chor des Volkes strömt ab, in die Richtung, in der der goldene Schein nun stehen bleibt) KÖNIG, VIER KÖNIGE (während des Chores) Ein goldnes Schiff? Wer kann es sein ? Midas -allein! Verweile, König, Vor Eos, der Insel! (auch Pollux) Goldenes Segel, Sei uns gegrüßt! GLÄUBIGER Ein goldnes Schiff? Wer kann es sein? Erzkönig Midas, Ich bin dein Knecht! Zum Hafen schnell! Denn kommt es ein, Das Schiff aus Gold - Sei hoch verzollt! (eilen dem Chor nach) VIER KÖNIGE, KÖNIGINNEN Nehmt das Geschmeid! Hoch ist es Zeit! Trogt es herab, Zum Hafen ab! (Marsch. Die Pagen nehmen Danae dasGewinde ab) Erkennt ihr dann An hohem Bord Den goldnen Mann - Dann winkt und singt Midas, Midas - gegrüßt! (Alles ab in stolzem Zuge, voran die Pagen, wie beim Kommen, dann die Königinnen mit Gefolge, zuletzt König Pollux, mit langem fragenden Blick auf Danae. Diese bleibt allein in der Mitte der Szene. Sowie alle abgegangen sind, erkennt man den goldenen Widerschein aus den Bogengängen viel deutlicher) DANAE (in der Betrachtung des goldenenSchimmers) Leuchtet mein Traum? Schauer der Nächte - Klingender Raum! Wonnig es Segel, Glückes Erinnern, Größeren Glückes Ahnend Frohlocken Segel, sei gegrüßt!… (voll Erinnerung) Nur der Bringer des Goldes Soll Freier mir sein! (Sie macht einige begeisterte Schritte. Midas, ihr entgegen, tritt überraschend auf, schlicht gekleidet) MIDAS Gegrüßt, Danae! Des Midas Braut! Begeistert grüßt dich, Der dein Bild geschaut! DANAE Midas! MIDAS Sein getreuer Freund, Sein mächtiger Arm! Für ihn zu werben, Für des Königs Ankunft Dich zu bereiten! DANAE Nicht Midas bist du? MIDAS Nur der Träger des Goldes Ich Chrysopher! DANAE Nicht Midas du - Doch Chrysopher? - Der Bringer des Goldes - Soll die Keusche frein! MIDAS An des Midas Seite Sah ich dein Bild. Was mich entzückt, Gebot ihm Ehrfurcht Eile zu Danae! Erkunde die Keusche, Geheimen Ahnens Weck ihr Erinnern, Leuchtender Wiederkehr Bring ihr die Botschaft! DANAE Schauer der Nächte! Leuchtender Traum! Goldenen Regens Glückes Erinnern! Nur der Bringer des Goldes - Er - soll mich frein! MIDAS So gebot mir Midas Wirb für den Freund! Nicht schmäh sie den Freier! Die Holde, Keusche, Neige ihr Ohr Dem Verkünder der Träume! DANAE Werbender Bote! Midas nicht - Doch Chrysopher? MIDAS Ein goldenes Ehrenkleid Soll dich erst schmücken! Eine Wolke von Gold Fließend dich hüllen! Kühnste Wünsche Dunkler Träume Goldenes Ziel - Deute dir dies Gewand! (Er gibt ein Zeichen. Nicht nur die Stelle, wo das Segel angenommen wirdjetzt leuchten alle Arkadenbogen auf. lnjedem steht, wie auf pompejanischenFresken, eine goldene Gestalt.Die mittlere trägt das goldene Gewand,die nächste den Kopfschmuck, dienächste auf goldenem Polster dieSchuhe usw.Sienähern sich Danae, um sie mitgroßem Zeremoniell anzukleiden) DANAE (während sie geschmückt wird) Goldblätterfalll - Nahst du mir wieder? Göttliches Fließen - Mantel -Wolke - Seliges Zelt! Kehrst du mir wieder, Goldregentraum? MIDAS (für sich) Ihm diese Schönheit? Dies leuchten dem Mächtigen, All dieser Glanz? Armer Bote! Gedenk deines Schwurs! Midas - nicht mehr Nur Chrysopher! DANAE Wann werde ich Den König schauen? Wird er - vollenden, Was du verheißest? MIDAS Bringer der Botschaft, Bringer des Goldes, Ahnender Träume Leuchtendes Ziel - Mehr als der König Bringe ich dir! DANAE Du - der Bote? Midas nicht? Nur Chrysopher? MIDAS LeuchtenderBlick Des goldenen Bildes! Noch vor König Midas Trink ich entzückt Von neuemden Zauber! - Nicht kalt sieht diesAug Auf den armen Boten, Den Träger des Goldes! Deut ich dir Wünsche, Goldene Ahnung! Deut auch die Frage, Die in ihm schimmert? DANAE Kühn bist du, Mittler! War das dein Auftrag? CHOR (von ferne) Willkommen, Midas! Goldes Segen, gegrüßt! MIDAS Könnt ich ihm gleichen, Dem mächtigen Midas, Dort dem Könige, Den sie bejubeln! CHOR Willkommen,Midas! Goldes Segen, Sei gegrüßt! DANAE Führ mich zum König! MIDAS Nicht alles weißt du! Groß ist Midas - Doch unstet ist er Goldene Wolke Fährt er einher, Schenkt seines Reichtums Beglückenden Traum -- Weiter jagt er - Läßt dich allein! (starke Midas-Rufe ganz in der Nähe) DANAE Goldes Geheimnis Schwindet mit ihm? Schwindet mir - traumesgleich? MIDAS Was ich gebracht An des Midas Statt Danae bleibt - Was selbst ich bin! DANAE So mag die Wolke Weiter eilen, läßt sie den Zauber Mir nur zurück! (sie wendet sich ganz Midas zu) MIDAS Das Geheimnisnicht kennst du, ln dem ich verstrickt! Der Bringer des Goldes war - Bleibt arm an deiner Seite - Nur Chrysopher. (Midas-Rufe ein drittes Mal) Zum Herrn der Träume Muß ich dich führen! DANAE Bleibe, Bote. Laß den Freier! Mir - das Gold. MIDAS Seltsame Danae! Herrliches Rätsel Durch großes Leuchten Führe ich dich, Ich - der Bote - Zum liebenden Midas! (Die goldenen Genien erscheinen wieder und geleiten Danae. Midas geht voran. Danae folgt ihm hinab nach dem Hafen. Die steinernen Arkaden weichen vor ihnen zurück. Größeres Leuchten) DANAE Träumendes Herz! Lockenden Goldes Doppelter Zwang Zu Midas folg ich - Dir, Chrysopher! Viertes Bild (Offene Verwandlung.Hafen) CHOR Auf goldenen Fluten Kamst du gezogen, Brachtest uns Jubel Und Freude zurück! Midas, Midas, Bleib uns gewogen, Du bist die Sonne - Du bist das Glück! GLÄUBIGER Standhaft sind wir, Pochen auf Gold Mehr als wir hofften, Ward uns gezollt. Sieh deine Knechte, Herr aller Weit! Midas und Geld! KÖNIGINNEN Midas nennen wir dich, Herr goldener Räume! Doch wir erkennen dich, Fürst unsrer Träume! Ziehst du heran, Wolke du, Schwan - Alte Gestallen - Neue Gewalten - Freun uns im stillen, Gehorsam dem Willen Neigen uns dir! (Ankunft des Schiffes, auf dessen Bug überragend, wie ein Standbild, die goldglänzende Erscheinung Jupiters sichtbar ist) POLLUX und KÖNIGE Niemals entschwinde, Was du gebracht! Dankbar uns finde Ewige Macht! Herr aller Welt Midas und Geld! (Midas und Danae nähern sich) JUPITER Gegrüßt sei Eos, Insel der Freude! Gegrüßt, in Träumen Ersehnter Strand! Gegrüßt du Schönheit Aus goldenen Bildes Leuchtenden Zügen! Goldene Danae! Der um dich warb ln schimmernder Nacht, Der demBilde gefolgt Mit goldenemSegel Und liebendem Sehnen Midas - grüßt dich! (er verläßt das Schiff) Sieh, ich rufe dich, Sieh, ich liebe dich, Goldene Danae! DANAE Ich erschaue dich, Midas, großer König! Ich erkenne dich, Wie ich dich geahnt! Herr - der ewigen Räume Der goldenen Träume - Herr des mächtigen Segens - Des goldenen Regens - Bist du auch meiner Liebe… Allmächtiger Herr? (Sie sinkt ohnmächtig in die Arme ihrer Begleiterinnen. Jupiterstampft auf,leiser Donner) Strauss,Richard/Die Liebe der Danae/II
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Dizionario Tecnico Italiano-Inglese S F Vanni? Renzo Denti? SFVanni? RenzoDenti? ジャンル別? ユーズドブック(洋書)-Reference? ユーズドブック(洋書)-Science? Subjects-Reference-General? Subjects-Science-Technology-General&Reference Italian-English-Italian Technical Dictionary Hoepli (Ulrico) Editore,Italy? Renzo Denti? Hoepli(Ulrico)Editore,Italy? RenzoDenti? ジャンル別? ユーズドブック(洋書)-Reference? ユーズドブック(洋書)-Science? Subjects-Nonfiction-Education-LanguageInstruction? Subjects-Reference-ForeignLanguages? Subjects-Science-Technology-General&Reference Technical Dictionary English-Italian/Italian-English/Dizionario Technico Inglese-Italiano/Italiano-Inglese/Book and Plates/Tavole I B D Ltd? Giorgio Marolli? IBDLtd? GiorgioMarolli? ジャンル別? ユーズドブック(洋書)-Reference? ユーズドブック(洋書)-Science? Substores-UnknownASINs-54? Subjects-Nonfiction-Education-Reference-Dictionaries&Thesauri-English(All)? Subjects-Reference-Dictionaries&Thesauruses-English(All)? Subjects-Reference-General? 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Subjects-Science-General Subjects-Science-History&Philosophy-HistoryofScience? Subjects-Science-History&Philosophy-HistoryofTechnology? Subjects-Science-Technology-General&Reference Studies in Ancient Technology With 38 Figures and 7 Tables (Studies in Ancient Technology) Brill Academic Pub? R. J. Forbes? BrillAcademicPub? R.J.Forbes? ジャンル別? ユーズドブック(洋書)-Home&Garden? ユーズドブック(洋書)-Science? Subjects-Arts&Photography-Architecture-General? Subjects-Arts&Photography-Architecture-InteriorDesign-General? Subjects-History-Europe-General? Subjects-History-Europe-Greece-General? Subjects-Home&Garden-InteriorDesign-General? Subjects-Professional&Technical-Architecture-General? Subjects-Professional&Technical-Architecture-InteriorDesign-General? Subjects-Science-General Subjects-Science-History&Philosophy-HistoryofScience? Subjects-Science-History&Philosophy-HistoryofTechnology? Subjects-Science-Technology-General&Reference Studies in Ancient Technology With 46 Figures and 24 Tables (Studies in Ancient Technology) Brill Academic Pub? R. J. Forbes? BrillAcademicPub? R.J.Forbes? ジャンル別? ユーズドブック(洋書)-Home&Garden? ユーズドブック(洋書)-Science? Subjects-Arts&Photography-Architecture-InteriorDesign-General? Subjects-History-Europe-General? Subjects-History-Europe-Greece-General? Subjects-Home&Garden-InteriorDesign-General? Subjects-Professional&Technical-Architecture-InteriorDesign-General? Subjects-Science-General Subjects-Science-History&Philosophy-HistoryofScience? Subjects-Science-History&Philosophy-HistoryofTechnology? Subjects-Science-Technology-General&Reference Studies in Ancient Technology Heat and Heating - Refrigeration , the Art of Cooling and Producing Cold - Light (Studies in Ancient Technology) Brill Academic Pub? R. J. Forbes? BrillAcademicPub? R.J.Forbes? ジャンル別? ユーズドブック(洋書)-Home&Garden? ユーズドブック(洋書)-Science? Substores-UnknownASINs-54? 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The Right to Food Guide Through Applicable International Law Martinus Nijhoff? Katarina Tomasevski? MartinusNijhoff? KatarinaTomasevski? ジャンル別? ユーズドブック(洋書)-Law? ユーズドブック(洋書)-Professional&Technical? Substores-UnknownASINs-67? Subjects-Law-InternationalLaw-General? Subjects-Law-General? Subjects-Nonfiction-Politics-General? Subjects-Nonfiction-Law-InternationalLaw-General? Subjects-Nonfiction-Law-General? Subjects-Professional&Technical-Law-InternationalLaw? Subjects-Science-History&Philosophy-HistoryofAgriculture? Subjects-Science-Technology-General&Reference Sustainable Development in Agriculture Kluwer Academic Pub? Jyoti K. Parikh? KluwerAcademicPub? JyotiK.Parikh? ジャンル別? ユーズドブック(洋書)-Business&Investing? Substores-UnknownASINs-55? Subjects-Business&Investing-Biographies&Primers-Policy&CurrentEvents? Subjects-Business&Investing-Biographies&Primers-PopularEconomics? Subjects-Business&Investing-Economics-Development&Growth? 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